Die Projektverantwortlichen der „Quartierswerkstätten Hanau“, getragen von der Volkshochschule (VHS) Hanau und gefördert durch das EU-Programm BIWAQ (Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier), erhielten Besuch vom Bundestagsabgeordneten Lennard Oehl. Die Initiative hat sich der Aufgabe verschrieben, Menschen durch praxisorientierte Bildungsangebote und sozialpädagogische Unterstützung berufliche Chancen zu eröffnen – direkt in ihrem Wohnumfeld.
Das Projekt „Quartierswerkstätten Hanau“ startete im Herbst 2023 und wird durch Mittel der Europäischen Union sowie des Bundes finanziert. Es bietet kostenfreie und freiwillige Orientierungsmöglichkeiten für Menschen mit eingeschränkten Arbeitsmarktchancen, besonders Frauen, ältere Menschen und Menschen mit Migrationsgeschichte. „Die Quartierswerkstätten bieten wohnortnah die Möglichkeit zu arbeitsmarktbezogener Grundqualifikation und wirken mit Projekten in den Stadtteil hinein. Das Vorhaben ist eingebunden in eine städtische Strategie zur nachhaltigen Stadtentwicklung und zielt auf die Einbindung von Stadtteilen und den dort lebenden Menschen ab. Die Quartierswerkstätten sind ein Baustein zum Aufbau eines städtischen Programms zur Arbeitsmarktförderung“, sagt Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri.
Der Abgeordnete Oehl zeigte sich beeindruckt vom Engagement der Teilnehmenden und den umfassenden Angeboten, die es den Menschen ermöglichen, ihre Kompetenzen in einer geschützten, aber praxisnahen Umgebung zu erweitern. „Es ist inspirierend zu sehen, wie die Teilnehmenden hier trotz herausfordernder Ausgangslagen mit großer Entschlossenheit und Energie an ihrer Zukunft arbeiten“, lobte Oehl und betonte, wie wichtig es sei, direkte Chancen in den Stadtquartieren zu schaffen.
Ein Schwerpunkt des Projekts liegt auf der Vermittlung praktischer und theoretischer Kenntnisse in verschiedenen Berufsfeldern: In der Gastronomie-Werkstatt „Mittagstisch“ erlernen die Teilnehmenden wöchentlich wechselnde Themen, die von internationaler Küche bis zu Ernährungsgrundlagen reichen. Neben praktischen Fähigkeiten im Kochen und Backen wird auch theoretisches Wissen über Ernährung und Haushalt vermittelt. Auch die sprachlichen und digitalen Kompetenzen werden gestärkt: Die Teilnehmenden gestalten ein digitales Kochbuch und üben Präsentationen. In der Elektrowerkstatt „ElektroDocs“ steht das Arbeiten mit Strom im Fokus. Alte Elektrogeräte und betriebliche Installationen dienen als Übungsgegenstände, wodurch die Teilnehmenden Einblicke in Berufsfelder rund um Elektrik und Elektronik erhalten. Ein geplantes Repaircafé soll zudem den Austausch im Quartier fördern.
In der „Ernährungsoase“ lernen die Teilnehmenden die Grundlagen des Garten- und Landschaftsbaus und tragen zur Entstehung eines gemeinschaftlichen Stadtteilgartens in der Weststadt bei. In Zusammenarbeit mit dem Weststadtbüro werden alte Pflanzkästen zu Hochbeeten umfunktioniert, Wege angelegt und ein Gemeinschaftsgarten gestaltet, der das Quartier beleben soll.
Im Frühjahr 2025 erweitert eine vierte Werkstatt, „Soziale Dienste“, das Angebot und bietet Einblicke in pflegende und erziehende Berufe. Dieses zusätzliche Modul wird im Freigerichtsviertel Menschen neue Berufsperspektiven in sozialen und helfenden Tätigkeiten eröffnen.
Stefan Konrad, Leiter der VHS Hanau, zeigte sich erfreut über die Anerkennung: „Der Besuch ist eine wichtige Wertschätzung unserer Arbeit im Sozialraum. Unsere Quartierswerkstätten stärken die Eigenverantwortung im Quartier und geben den Menschen die Chance, trotz schwieriger Ausgangslagen berufliche Perspektiven zu entwickeln.“ Oehl unterstrich seinerseits die gesellschaftliche Bedeutung der Quartierswerkstätten: „Die Arbeit hier zeigt, wie wichtig Projekte sind, die den sozialen Zusammenhalt fördern und Menschen auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben unterstützen.“
Interessierte finden weitere Informationen zu den Quartierswerkstätten auf der Webseite der VHS Hanau unter www.vhs-hanau.de/quartierswerkstaetten-hanau.
Bild: Hanau, Quartierswerkstätten
© Stadt Hanau
Hanau, Quartierswerkstätten
„Die Arbeit hier zeigt, wie wichtig Projekte sind, die den sozialen Zusammenhalt fördern und Menschen auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben unterstützen”, ordnet Bundestagsabgeordneter Lennard Oehl ein. Er besuchte die Quartierswerkstätten, traf (v.l.) auf Clara Scheider, Stefan Konrad, Esther Wolff und Erika Scheider.
Quelle: Redaktion MKK Echo