Abwasser ist bei den meisten Menschen im Alltag kein Gesprächsthema. Nur wenn in diesem Bereich etwas mal nicht funktioniert, kommt es zur Sprache – spätestens dann fällt auf, welch wichtige Leistung hier erbracht wird. In Gelnhausen ist hierfür der Abwasserverband Gelnhausen zuständig. Der Abwasserverband, an dem neben der Barbarossastadt auch die Gemeinden Gründau und Linsengericht beteiligt sind, hat jüngst 600.000 Euro in seine heimische Infrastruktur im Pumpwerk Haitz-Höchst investiert. Das teilte Bürgermeister Christian Litzinger (CDU) in seiner Funktion als Vorsitzender des Abwasserverbandes Gelnhausen mit.
Christian Litzinger begutachtete die erneuerte Anlage im Stadtteil Höchst zusammen mit Abwassermeister Kai Geiger, dem technischen Betriebsleiter des Abwasserverbands. Geiger erläuterte hier die Sanierungsmaßnahmen.
Das jetzt sanierte Pumpwerk war 1983 in Betrieb gegangen und entwässert seitdem die beiden Stadtteile Haitz und Höchst. In Höchst wird das Abwasser mittels Förderschnecken angehoben, um dann im freien Gefälle entlang der A66 Richtung Linsengericht-Altenhaßlau weiter zu fließen. Dort wird das Abwasser ein weiteres Mal angehoben, ehe es Richtung Clamecystraße zum Pumpwerk Schandelbach weiterfließt. Hier wird das Abwasser ein letztes Mal angehoben, um den Weg in die Gruppenkläranlage Gründau-Lieblos zu bestreiten.
Im Jahr 1994 wurden die Förderschnecken im Pumpwerk in Höchst zuletzt erneuert. Durch starken Verschleiß im unteren Drittel der Anlage nahm der Energiebedarf in den letzten Jahren deutlich zu, was nun eine komplette Sanierung des Pumpwerks unumgänglich gemacht hatte. Die Elektro-, Bau- und Maschinentechnik musste erneuert werden.
Die Förderleistung der neuinstallierten Schnecken beträgt 100 Liter pro Sekunde – diese Wassermenge muss in Richtung Altenhaßlau gefördert werden. Sollte eine Förderschnecke mal ausfallen, schaltet sich eine Reservepumpe (Drehkolbenpumpe) behelfsweise hinzu; die Förderleistung dieser Notfallvorrichtung beträgt allerdings nur 50 Prozent der regulär laufenden Schnecken.
Bei Starkregenereignissen wird das im Pumpwerk angeschlossene unterirdische Regenüberlaufbecken gefüllt und das angestaute Mischwasser wird nach und nach abgearbeitet. Sollten die Wassermengen die Staukapazität überscheiten, wird das überschüssige Wasser über die Mischwasserentlastung in die Kinzig abgeleitet.
Christian Litzinger sagte zur Sanierung: „Nach 30 Jahren war es notwendig, die Anlage in Höchst zu erneuern. Mit der neuen Technik haben wir für die nächsten Jahrzehnte wieder ein gut funktionierendes und effizientes Pumpwerk für die Stadtteile Haitz und Höchst.“
Bildunterschrift: Bürgermeister Christian Litzinger (links) und Abwassermeister Kai Geiger im sanierten Pumpwerk Haitz-Höchst.
Quelle: Redaktion MKK Echo