Samstag, Mai 24, 2025
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„Prüfen, rufen, drücken“: CDU trifft auf Erste Hilfe

CDU Biebergemünd nimmt an einem Vortrag zu akuten Notfällen des DRK teil

Unter dem Motto „Erste Hilfe ist einfach und jeder kann helfen!“ nahm die CDU-Fraktion sowie Parteivorstand an einem praxisnahen Vortrag des Deutschen Roten Kreuzes teil, der von Frank Wester, Ausbildungsleiter des DRK Kreisverbandes Gelnhausen-Schlüchtern, im Stützpunkt des DRK im Ortsteil Kassel stattfand. Ziel des Kurses war es, das Wissen der Teilnehmer aufzufrischen und grundlegende Notfallmaßnahmen näherzubringen – ganz ohne Berührungsängste und mit viel praktischer Übung.

Dabei machte Wester deutlich, dass die meisten Situationen, denen man im Alltag begegnet, meistens keine echten Notfälle seien. Viel häufiger gehe es um kleinere Verletzungen wie Schnittwunden, Prellungen oder leichte Brüche. Doch auch für „echte Notfälle“ wie Herzinfarkte oder Schlaganfälle müsse man vorbereitet sein – denn hier zählt jede Minute. Besonders erschreckend war für die Teilnehmer, dass es im Durchschnitt in Deutschland ganze vier Stunden dauert, bis bei einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall der Notruf abgesetzt wird. Viele Menschen trauen sich einfach nicht oder erkennen die Symptome nicht rechtzeitig. Dabei sterben jährlich rund 120.000 Menschen an einem Herzinfarkt. Zum Vergleich: Im Straßenverkehr sind es etwa 4.000 Todesfälle pro Jahr.

Frank Wester betonte, wie wichtig schnelles Handeln sei: „Zentral und einfachstes Motto für Jeden, der einmal in die Situation kommt, muss lauten ‚Prüfen, rufen und drücken!‘“ – das sei der Grundsatz beispielsweise bei einem Kreislaufstillstand. Der Herzinfarkt könne vor allem an einem blassen Erscheinungsbild, kaltem Schweißausbruch, plötzlich einsetzender Atemnot sowie Druck und Schmerz auf dem Herzen erkannt werden, die sich auch über den Rücken, Arme und Unterkiefer bei Männern erstreckt. Denn hier gebe es Unterschiede zwischen Männern und Frauen: Herzinfarkte bei Frauen würden zu Hause viel zu spät erkannt werden, weshalb diese öfter an diesen versterben. Der Grund: häufig zeichnen sich die Symptome bei Frauen als Schmerzen im Oberbauch und einer starken Übelkeit. Generell gilt: Schmerzen zwischen Unterkiefer und Bauchnabel, die sich atem- und bewegungsunabhängig äußern und länger als 5 Minuten anhalten: sofort den Notruf wählen und den Patienten beruhigen! Falls der Patient vor Eintreffen des Rettungsdienstes bewusstlos wird, gilt heute: „Prüfen – Rufen – Drücken“! Dabei kommt es weniger auf eine perfekte Technik an, als auf entschlossenes Handeln. Durch zu spätes Handeln erhöhe sich die Gefahr, dass die Person ihrer Erkrankung erliegt, erheblich.

Eine Beatmung sei für Laien nicht mehr unbedingt erforderlich, wichtiger sei das kontinuierliche Drücken auf den Brustkorb, um den Blutfluss aufrechtzuerhalten. Auf keinen Fall solle man den Patienten bei einem Herzstillstand in die stabile Seitenlage bringen – hier gilt: sofortige Herzdruckmassage! Frank Wester machte deutlich: Jemand, der plötzlich zusammenbricht, ist nicht „umgefallen und tot“ – es handelt sich meist um ein akutes Herzproblem, bei dem das schnelle Eingreifen entscheidend ist.

Auch zum richtigen Absetzen eines Notrufs gab es wichtige Hinweise: Die Rettungsleitstelle frage alle relevanten Informationen ab, am entscheidendsten seien hierbei die Informationen, wer anruft, wo der Notfall stattfindet, und was passiert sei. Empfohlen wird, so Frank Wester, den Notruf immer über ein modernes Smartphone abzusetzen, da über die 112 automatisch GPS-Standortdaten übermittelt werden – selbst, wenn diese Funktion zuvor in den Einstellungen ausgestellt wurden. Eine Zahl ließ die Christdemokraten aufhorchen: Im Main-Kinzig-Kreis gehen, so Wester, täglich zwischen 800 und 1000 Notrufe ein. Zugleich würden leider auch Drohungen und Beschimpfungen gegenüber Rettungshelfer zunehmen.

Beim Thema Schlaganfall verwies Wester auf die sogenannte FAST-Regel, mit der sich Symptome einfach erkennen lassen: Face (dt. Gesicht; herabhängende Gesichtshälfte oder Taubheitsgefühl), Arms (dt. Arme; einseitig absinkende Arme beim Heben), Speech (dt. Sprache; verwaschene Sprache oder Wortfindungsstörungen) und Time (dt. Zeit – sofort die 112 rufen!). Bei Verdacht auf Schlaganfall oder Herzinfarkt sollte die betroffene Person keinesfalls aufspringen oder selbst zum Krankenhaus fahren. Stattdessen gilt: sitzen oder liegen bleiben, Fenster öffnen, beruhigen und auf Hilfe warten.

Auch der Umgang mit anderen Notfallsituationen wurde den ehrenamtlichen Christdemokraten thematisiert: Bei insulinpflichtigem Diabetes ist bei Symptomen wie Blässe oder Verwirrtheit sofort etwas Süßes zu geben. Besondere Anerkennung sprach Frank Wester zudem dem neuen hessischen Schulprogramm aus, das regelmäßige Reanimationskurse ab der 7. Klasse verpflichtend macht, um Schülerinnen und Schüler schon frühzeitig für das Thema sensibilisieren.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kurses zeigten sich beeindruckt von der anschaulichen und motivierenden Vermittlung. „Niemand muss Angst haben, etwas falsch zu machen – schlimmer ist es, gar nichts zu tun“, fasste Frank Wester am Ende des Kurses zusammen. Die CDU Biebergemünd dankt dem Deutschen Roten Kreuz und Frank Wester für das große Engagement und freut sich, mit dieser Veranstaltung für den richtigen Umgang in solchen Krisensituationen geschult worden zu sein.

Kurse zur Ersten Hilfe und weitere Informationen findet man auf der Homepage des DRK unter www.drk-gelnhausen-schluechtern.de

 

Quelle: CDU Biebergemünd

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