Dienstag, Mai 13, 2025
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Pflegeberatung in die Dörfer bringen

„Mobile Beratung“ der Pflegestützpunkte unter anderem in Flörsbachtal – Seit März regelmäßig in fünf Kommunen präsent

Main-Kinzig-Kreis. – Die Pflegebedürftigkeit eines Angehörigen trifft Familien oft unvorbereitet. Nicht alles können die Familienmitglieder zeitlich und kräftemäßig auffangen, mitunter leben die erwachsenen Kinder und Enkelkinder auch ganz woanders. „Das sind Probleme, die die Bürgerinnen und Bürger nicht nur in den größeren Städten umtreibt, sondern auch auf den Dörfern. Dort sind die Beratungsangebote aber oft rar gesät“, erklärt Kreissozialdezernent Andreas Hofmann. Seit März fährt der Pflegestützpunkt des Main-Kinzig-Kreises daher mit der „Mobilen Beratung“ in die Fläche. „Wir wollen, dass die unabhängige und kostenfreie Beratung unserer Pflegestützpunkte bekannter wird und dass sie vor allem dort ankommt, wo Menschen Beratung brauchen.“ Unter anderem macht der Pflegestützpunkt jeden ersten Mittwoch im Monat von 9 bis 12 Uhr Station im Rathaus in Flörsbachtal-Lohrhaupten.

Axel Wüstenhagen, Teil des Pflegestützpunkt-Teams in Gelnhausen, empfängt in einem ruhigen, vom Publikumsverkehr getrennten Raum im Flörsbachtaler Rathaus. Er weiß aus seiner Arbeit im Pflegestützpunkt wie auch in der „Mobilen Beratung“, dass Orientierung im Pflegedschungel eines der Hauptanliegen der Menschen ist. Hinzu kommen viele wiederkehrende Ängste und Unsicherheiten im Umgang mit Krankheiten. Für den Einzelnen aber sei die Situation jeweils neu und dramatisch. Tatsächlich sei auch jeder private Hintergrund stets von Neuem zu beleuchten. „Die pauschal richtigen Antworten gibt es nicht. Es braucht das direkte Gespräch für die individuell abgestimmte Lösung“, berichtet Wüstenhagen. Und davon gibt es immer mehr, seit sich der Termin der „Mobilen Beratung“ in Flörsbachtal herumgesprochen hat.

Die „Mobile Beratung“ soll dabei helfen, die Angebote der Pflegestützpunkte stärker als bisher in den ländlichen Raum zu tragen, um den dort lebenden unterstützungsbedürftigen Menschen die gleiche Beratung zu bieten. Koordiniert wird das Projekt vom Pflegestützpunkt Schlüchtern aus, wo mit Fördergeld aus dem LEADER-Programm und mit finanzieller Beteiligung mehrerer Kommunen – Birstein, Brachttal, Flörsbachtal, Jossgrund und Sinntal – eine eigens dafür gedachte Koordinierungsstelle geschaffen wurde.

„Wir sind sehr froh über diese Möglichkeit für unsere Bürgerinnen und Bürger, fachlich hervorragende wie menschlich einfühlsame Beratung anzubieten. Man darf nicht vergessen, dass es für viele Menschen immer noch eine Schwelle bedeutet, zu einer Beratung hinzugehen und auch Hilfsbedarf kundzutun“, sagte Bürgermeisterin Sibylle Hergert.

Einmal monatlich beraten Axel Wüstenhagen und seine Kolleginnen und Kollegen in diesen fünf Kommunen:

Ø Birstein: jeder zweite Donnerstag im Monat, 10 bis 13 Uhr, Dorfgemeinschaftshaus Untersotzbach,

Ø Brachttal: jeder dritte Mittwoch im Monat, 10 bis 13 Uhr, Dorfgemeinschaftshaus Schlierbach,

Ø Flörsbachtal: jeder erste Mittwoch im Monat, 9 bis 12 Uhr, Gemeindeverwaltung Lohrhaupten,

Ø Jossgrund: jeder zweite Mittwoch im Monat, 9 bis 12 Uhr, Rathaus Burgjoß,

Ø Sinntal: jeder vierte Donnerstag im Monat, 10 bis 13 Uhr, Dorfgemeinschaftshaus Mottgers.

Termine können vorab über die Koordinierungsstelle in Schlüchtern vereinbart werden, per Mail an mobile-beratung@mkk.de oder über die Rufnummer 0170 5553941. Darüber hinaus stehen die Teams der Pflegestützpunkte in Schlüchtern, Gelnhausen und Hanau auch im gewohnten Umfang zur Verfügung. Alle Öffnungszeiten und Kontaktadressen finden sich auf der Internetseite des Main-Kinzig-Kreises unter „Behinderung, Pflege und Alter“/„Pflegestützpunkte“.

Eine solche regelmäßig angebotene Beratung kann dabei helfen, „mehr pflegende Angehörige schon zu einem frühen Zeitpunkt zu entlasten“, so Andreas Hofmann. „Viele Angehörige kümmern sich um die Pflege ihrer Angehörigen, verdrängen aber mitunter die Frage, wie sie dabei selbst unterstützt werden können, zeitweise oder für bestimmte Aufgaben. Bei all diesen Fragen der Pflege und Hilfsleistungen, wenn sie obendrein persönlich von Fachleuten beantwortet werden, quasi fußläufig erreichbar, nimmt der Pflegestützpunkt vielen Familien im ländlichen Raum Last von den Schultern.“

Bildunterschrift: „Last von den Schultern von Familien nehmen“: Erster Kreisbeigeordneter Andreas Hofmann (links) und Bürgermeisterin Sibylle Hergert freuen sich, dass die „Mobile Beratung“ von Axel Wüstenhagen aus dem Pflegestützpunkt so gut angenommen wird.

 

Quelle: Redaktion MKK Echo

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