Nidderau-Heldenbergen. Wie soll man, wie darf man zukünftig auf der Windecker Straße im Stadtteil Heldenbergen parken? Darum wurde im Ortsbeirat Heldenbergen unter Einbeziehung der zahlreichen Besucher am Dienstagabend heftig gestritten. Knackpunkt sind die zirka 30 Meter hinter der Straßenkurve. In diesem Bereich liegen drei gut besuchte Geschäfte und deshalb wird vor ihnen auf der Straße gern geparkt. Mit der Folge, dass der Straßenverkehr dadurch stark behindert wird. Das Ordnungsamt ist vom Ortsbeirat im Vorhinein davon unterrichtet worden und hatte geantwortet, dass die Situation bekannt sei, dass man aber noch genauer prüfen würde. Das war vor allem dem Ortsvorsteher Erich Lauer (CDU) zu wenig. Da er selbst Busfahrer ist und die Schwierigkeiten mit dem Passieren dieses Bereiches mit einem größeren Fahrzeug sehr genau kennt, plädierte er dafür, dass zumindest auf einer Seite der Straße auf einer Länge von 30 Metern ein Halteverbot eingerichtet werden solle. Dagegen wehrten sich nicht nur die Geschäftsleute. „Wir haben zusätzliche Parkplätze und das auch ausreichend, trotzdem parken die Leute zum Einkaufen vor den Geschäften auf der Straße. Das lässt sich kaum unterbinden“, so beispielsweise Adam Aniol, Geschäftsführer der Kleinmarkthalle Aniol. Das Einrichten einer Halteverbotszone sei auf jeden Fall geschäftsschädigend. Dem schloss sich auch der Inhaber der Pizzeria Luigi, Luigi Franzisi an. Er liegt mit seinem Geschäft schräg gegenüber der Kleinmarkthalle. Auch die weiteren im Laufe der Diskussion eingebrachten Vorschläge , wie alternierendes Parken oder Parkverbot auf der den Geschäften gegenüberliegende Seite oder ein Halteverbotsversuch über zunächst erst einmal sechs Wochen fanden an diesem Abend keine Mehrheit. Deshalb einigte man sich im Ortsbeirat schließlich darauf, die Mitteilung der Verwaltung (… wir prüfen noch) erst einmal zur Kenntnis zu nehmen und das Ergebnis abwarten zu wollen.
Ähnlich temperamentvoll ging es bei dem Tagesordnungspunkt `Verkehrssituation in der Pfarrgasse´ zu. Auch in diesem Punkt einigte sich der Ortsbeirat schließlich darauf, der Verwaltung keinen Eingriff in den Straßenverkehr an dieser stelle vornehmen zu wollen. Die Straße sei bereits verkehrsberuhigte Zone, weitere Maßnahmen seien deshalb unverhältnismäßig.
Keine Diskussion gab es hingegen bei den Punkten Sondergewerbegebiet Büdesheim – „das letzte Grundstück wurde erworben. Nun wird der Bebauungsplan erstellt. Aldi ist weiterhin dabei“, so der Erste Stadtrat Rainer Vogel (Grüne) – und zum Sachstand Neubau Kita Allee Mitte II. Auch zu dieser Frage teilte Vogel mit, dass alles nach Plan verlaufe und mit der Eröffnung der Kita im Sommer nächsten Jahres gerechnet werden könne. Die Bauarbeiten am Dach stockten zurzeit, weil für ein Solardach eine neue Ausschreibung erforderlich gewesen sei.
Eher skeptisch nahm ein Großteil der Ortsbeiratsmitglieder und der Besucher die Äußerung des ersten Stadtrates zu der Anfrage hinsichtlich des Grüns entlang der Straßen und Plätze in Heldenbergen hin. „Hier zeigt sich doch, dass in Nidderau Natur und die Stadt im Einklang sind“, so der Stadtrat. Die überwiegende Meinung war hingegen der Auffassung, dass die Grünanlagen ein ungepflegten Eindruck machen würden. Weil auch an manchen Stellen durch den Wildwuchs die Verkehrssicherheit beeinträchtigt sei, forderte der Ortsbeirat einstimmig mehr Pflege und deshalb eine Erhöhung der Pflegeintervalle.
Auch zu der zukünftigen Gestaltung des Friedhofs äußerte sich der Ortsbeirat. Er regt an, dass dieser eine parkähnliche Struktur erhält und weitere Bestattungsräume, beispielsweise für Baumbestattung erhält.
Abwarten heißt es für den Ortsbeirat auch für seinen Wunsch nach Neuordnung der Hinweisschilder im Ort. Die Abteilung `Wirtschaftsförderung´ soll sich dem Problem annehmen und für eine Neuausrichtung sorgen.
Lediglich zur Kenntnis genommen wurden schließlich die Mitteilungen des Stadtrates zum Sachstand `Planung und Bau Kunstrasenplatz`- „Verzögerung durch neue Ausschreibung wegen Widerspruchs eines Bieters“, so Vogel – und zum Fortschritt `Auenkonzept´ – „die Umsetzung von Phase 1 und 2 (von 9, die Redaktion) stehe unmittelbar bevor. Die Leistungen seien ausgeschrieben. Phase 2 bedeutet dabei die Vorplanung und erste Kostenermittlung. Dann muss die Stadtverordnetenversammlung erneut darüber diskutieren und abstimmen.
Jürgen W.Niehoff
3 Fotos anbei
1. Ortsbeirat Heldenbergen wünscht eine Neuausrichtung der örtlichen Hinweisschilder
2. Mehr Pflegeintervalle wünscht sich der Ortsbeirat Heldenbergen für das städtische Grün
3. Halteverbot vor den Geschäften – ja oder nein ? Der Ortsbeirat will die Auskunft des Ordnungsamtes abwarten
Quelle: Jürgen W. Niehoff