Nidderau. Ungewöhnlicher Tagungsort, ungewöhnliche Tagesordnung für eine Ortsbeiratssitzung. Denn die fand dieses Mal im Vereinsheim des SC Eintracht Sportfreunde Windecken statt und deshalb erhielt Vereinsvorstand Fabian Funk zunächst auch Gelegenheit,Wünsche für seinen Verein zu äußern. Und die drehten sich naturgemäß um das Erlangen einer Kunstrasenfläche. Doch da konnte Ortsvorsteher Heinz Homeyer (SPD) abwinken. „ Die kommt erst 2026/27 im Zuge der Neugestaltung der gesamten Sportanlage“, erklärte Homeyer und leitete dann über zu der ungewöhnlichen Tagesordnung des Ortsbeirates. Denn da ging es hauptsächlich um Dinge, die vom Ortsbeirat in der Vergangenheit zwar angestoßen, von denen man seither aber nichts mehr gehört hatte. Beispielsweise der mit Plakaten zugeklebte Eingangsbereich der Willi-Salzmann-Halle. Hier wurde schon vor längerem vom Ortsbeirat das Aufstellen einer Litfaßsäule oder einer elektronischen Plakatwand gefordert. Doch nichts ist seither passiert. Nicht einmal eine Antwort hat der Ortsbeirat von der Verwaltung dazu erhalten. Deshalb bittet der Ortsbeirat erneut um eine Reaktion dazu aus dem Rathaus.
Für recht unbefriedigend hielt der Ortsbeirat auch das Verhalten der Verwaltung in Sachen Markierung der Parkplätze im Bereich des Windecker Marktplatzes und verbotswidriges Parken vor der Stadtbibliothek. Zwar sie von der Verwaltung eingestanden worden, dass die derzeitige Markierung mit den Nägeln auf der Straße nicht zum gewünschten Erfolg, nämlich zum geordneten Parken, geführt habe, doch habe man bisher noch keine geeignetere Markierung gefunden. Danach werde weiterhin gesucht, so die Mitteilung aus dem Rathaus. Auch für die Blumenkübellösung zum Verhindern verbotenen Parkens vor der Bücherei hat die Verwaltung noch keine Lösung gefunden. Für Blumenkübel gebe es einerseits kein Budget mehr, andererseits müsse auch beachtet werden, dass der Bereich in einer Schleppkurve liege und deshalb nicht zugestellt werden dürfe.
Keine Lösungsvorschläge gebe es seitens der Verwaltung auch nicht bei den Themen „Gestaltung der Verteilerkästen auf dem Marktplatz und bei der Radwegebeschilderung in Windecken. Letzteres sein angeblich Sache des Kreises und sollte eigentlich bis Ende 2023 erledigt sein. „Derzeit muss ein Anwohner am Ende der Vogelbergstraße immer wieder einspringen und Fahrradfahrern mit dem Erlaubnis, über sei Grundstück fahren zu dürfen, aus der Klemme helfen“, berichtete Ortsvorsteher Homeyer.
Zu einer heftigen Diskussion innerhalb des Ortsbeirates kam es dann anschließend bei dem Tagesordnungspunkt „Gestaltung Spielplatz Dresdner Ring. Aufstellung von Spielgeräten“. Nach einer mutwilligen Zerstörung des Spielgerätes auf Spielplatz Ende vergangenen Jahres und der anschließenden Beseitigung im Januar diesen Jahres erfolgte im März eine Spielplatzbegehung, an der Mitglieder der verschiedensten Beiräte und Organisationen teilgenommen hatten und die unterschiedlichsten Wünsche geäußert hatten. Doch die waren, wie sich anschließend zeigte – auch von dem Mitgliedern des Ortsbeirates Windecken – unterschiedlich aufgenommen worden. Tatsache ist, dass ein halbes Jahr nach der mutwilligen Zerstörung immer noch kein Spielgerät wieder auf dem Spielplatz steht. Ein Grund dafür soll nach Auskunft des Bauhofs auch sein, dass für alle Wünsche ( wie Berücksichtigung der Senioren oder schattige Sitzplätze) nicht genug Geld im Haushalt vorgesehen sei. Die Sanierung soll um die 30.000 Euro kosten. Die Diskussion in der Sitzung endete schließlich damit, dass man sich erst einmal auf die Variante einigte, den neuerlichen Vorschlag des Bauhofleiters Werner Christiansen abwarten zu wollen und dann darüber erneut beraten zu wollen.
Ein weiteres Thema an diesem Abend war der Vandalismus auf dem Wartbaumgelände. Doch scheint sich die Situation mit der Aufstellung einer größeren Videoanlage seitens der Polizei vorerst beruhigt zu haben.
Am Sitzungsende äußerte Ortsbeiratsmitglied Stefan Hotz noch mehrere Wünsche, die ihm von Bürgern zugetragen worden seien wie beispielsweise neue Baumbestattungsmöglichkeiten und neue Bepflanzungen auf dem Windecker Friedhof oder fehlende Beleuchtung an der Bushaltestelle Ecke Ostheimer Straße/ Ecke Mühlberg Straße. In diesem Zusammenhang wurde auch der Neuanlage eines weiteren Urnenfeldes am Rande des Friedhofs zugestimmt.
Jürgen W. Niehoff
3 Fotos anbei
1. während der Ortsbeiratssitzung von li.: Werner Traudt, René Staubach, Nicole Stahlberg, Ortsvorsteher Heinz Homeyer und Stefan Hotz
2. der Eingangsbereich der Will-Salzmann-Halle ist mit Plakaten zugeklebt. Abhilfe soll eine Litfaßsäule schaffen
3. die Parkplatzsituation auf dem Windecker Marktplatz ist nach Ansicht des Ortsbeirates Windecken noch immer unbefriedigend
Quelle: Jürgen W. Niehoff