Wildbienengarten in Schöneck ist Partner des Kreis-Projekts „Lernfeld Landwirtschaft“
Main-Kinzig-Kreis. – „Der Wildbienengarten in Kilianstädten wird von Kitas und Schulen, aber auch von Verbänden genutzt, um Themen wie Bestäubung und Ernährung, Artenvielfalt und Biodiversität mit praktischem Erleben zu verknüpfen. Hier können Kinder umherstreifen, erforschen und entdecken, mit einer Becherlupe Insekten, Blüten und Fruchtstände betrachten. Haptisches Lernen also, das Kita- und Grundschulkindern hilft, das Gelernte besser zu verinnerlichen“, erklärte Erster Kreisbeigeordneter Andreas Hofmann kürzlich in Kilianstädten.
Vor Ort übergab er Johanna Hepp, im Landschaftspflegeverband Main-Kinzig-Kreis e.V. (LPV) zuständig für das Wildbienen-Netzwerk Agrarlandschaft (WibiNA), und Landwirt Erhard Schmidt, Mitinhaber des Ökobetriebs Schmidt GbR in Kilianstädten, ein Schild, das den Wildbienengarten als Partnerbetrieb des Projekts „Lernfeld Landwirtschaft“ ausweist. Zur Übergabe waren auch Matthias Metzger, Geschäftsführer des LPV, Schönecks Bürgermeisterin Carina Wacker, sowie Henrik Held, Leiter der Abteilung Landwirtschaft im Amt für Umwelt, Naturschutz und ländlichen Raum, und Christina Gebhardt, Sachgebietsleitung Landwirtschaftliches Fachrecht, gekommen.
Als Bestäuber sind Wildbienen unverzichtbar, für Wildpflanzen und Obstbäume, aber auch für Feldfrüchte. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt. Ohne sie wird die Produktion von Nahrungsmitteln für den Menschen deutlich schwieriger. Doch das Nahrungs- und Nistangebot für die mehr als 560, zumeist solitär lebenden Wildbienenarten in Deutschland schwindet. Besonders betroffen sind Arten, die auf bestimmte Pflanzen spezialisiert sind. Die Gründe sind vielfältig, sie reichen von intensiver Landnutzung über den Einsatz von Pestiziden bis hin zum Klimawandel.
Um gegenzusteuern, engagiert sich das WibiNA im Main-Kinzig-Kreis für den Erhalt und die Förderung von Wildbienenpopulationen: Geeignete Lebensräume sollen geschaffen, erhalten und vernetzt werden. Bereits vor einigen Jahren haben Johanna Hepp und Erhard Schmidt in Kilianstädten einen Schaugarten initiiert, der seither stetig weiterentwickelt wird. Das Grundstück gehört Erhard Schmidt, für den Biodiversität und Artenschutz zwei zentrale Anliegen sind.
Die Anlage dient nicht nur als „Grünes Klassenzimmer“, sondern ist auch ein lebendiges Beispiel, wie Naturschutz praxisnah vermittelt werden kann. „Wir haben im LPV ein naturpädagogisches Konzept entwickelt, das neben den Bestäubern auch das Thema Ernährung aufgreift. Es kommt den Schul- und Kitakindern zugute, die den Lernort besuchen“, erläuterte Johanna Hepp und fuhr fort: „Freiwillige gestalten die Anlage hier in Kilianstädten kontinuierlich weiter: Eine Benjeshecke und Hochbeete wurden angelegt, eine Sitzgruppe aus Paletten gebaut und ein großes Insektenhotel aufgestellt.“ Andreas Hofmann betonte auch deshalb bei seinem Besuch: „Ich bin froh, dass sich hier viele Menschen ehrenamtlich engagieren. Froh aber auch, dass der Artenschutz-Gedanke mit diesem Projekt an die nächste Generation weitergegeben wird. Kinder sind Multiplikatoren, die ihr Wissen in ihre Familien und ihren Freundeskreis tragen.“
Bildunterschrift: Matthias Metzger, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbands Main-Kinzig-Kreis e.V., Christina Gebhardt und Henrik Held, Amt für Umwelt, Naturschutz und ländlichen Raum, Schönecks Bürgermeisterin Carina Wacker, Erster Kreisbeigeordneter Andreas Hofmann, Erhard Schmidt und Johanna Hepp, Projektmitarbeiterin Wildbienen-Netzwerk Agrarlandschaft, nahmen an der Schildübergabe teil (v.l.).
Quelle: Redaktion MKK Echo