Der Vorschlag des Ortsbeirats Innenstadt, den Schwanenbrunnen vom Beethovenplatz auf den Schlossplatz zu versetzen, sorgt derzeit für Diskussionen in der Stadtgesellschaft. Oberbürgermeister Claus Kaminsky äußert sich mit Verständnis für kreative Gedanken und klarer Haltung: „Ich kann nachvollziehen, dass im Sommerloch außergewöhnliche Ideen entstehen können – Denkverbote gibt es in Hanau grundsätzlich nicht. Aber ich werde keinem Gremium empfehlen, den Schwanenbrunnen zu versetzen.“
Der Brunnen ist ein Denkmal und hat einen angestammten, städtebaulich bedeutsamen Ort. „Seit mehr als 50 Jahren prägt der Schwanenbrunnen den Beethovenplatz und bildet dort aufgrund seiner Historie einen der beeindruckendsten Eingänge in unsere Stadt. Diese Wirkung darf man nicht unterschätzen.“
Der Schwanenbrunnen wurde 1896 vom Hanauer Verschönerungsverein gestiftet und ist heute der letzte erhaltene Brunnen aus dem 19. Jahrhundert in der Brüder-Grimm-Stadt. Ursprünglich stand er in einer Grünanlage am damaligen Zollamtsgebäude, bevor er 1974 im Zuge der Umgestaltung rund um die Westbahnhof-Unterführung seinen neuen Standort auf dem Beethovenplatz erhielt.
„Diese Entscheidung war aus damaliger Sicht stadtplanerisch klug und wirkt bis heute nach“, betont der OB. „Gerade aus dem Westen kommend entfaltet der Brunnen mit seiner Gusskonstruktion und den vier Schwanenfiguren eine große symbolische und sympathische Kraft und ist ein würdiges Willkommenszeichen für Hanau.“
Aktuell befindet sich das Denkmal von Bauzäunen umgeben im „eingewinterten“ Zustand, nachdem es im Juni bei einem Verkehrsunfall schwer beschädigt wurde. Drei der vier stilprägenden Schwäne, das Wappentier Hanaus, wurden zerstört, der Sockel erheblich in Mitleidenschaft gezogen und die gesamte Konstruktion ist instabil. Nach einer Begehung durch eine Fachfirma gehen Experten davon aus, dass eine aufwendige Reparatur mit Neuguss der Bronzeelemente und Erneuerung der Wassertechnik notwendig ist, die nicht vor Ort durchgeführt werden kann. Die Stadt Hanau rechnet derzeit mit Instandsetzungskosten im sechsstelligen Bereich, einen genauen Kostenvoranschlag gibt es noch nicht. Der Schaden soll über die Versicherung des Unfallfahrers abgewickelt werden.
„Sobald der Brunnen restauriert ist, wird er selbstverständlich an seinen angestammten Platz zurückkehren“, stellt Oberbürgermeister Claus Kaminsky klar. „Die emotionale Bindung vieler Hanauerinnen und Hanauer an dieses Denkmal und diesen Ort ist groß.“
Pressekontakt: Julia Oppenländer
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Oberbürgermeister Kaminsky: “Schwanenbrunnen gehört auf den Beethovenplatz”
© Stadt Hanau / Moritz Göbel
Oberbürgermeister Kaminsky:
Drei der vier namensgebenden Schwäne, das Wappentier Hanaus, wurden bei dem Unfall stark beschädigt. Für die aufwendige und kostspielige Reparatur muss der Brunnen abgebaut werden.
Quelle: Redaktion MKK Echo