Auch in Nidderau ist die Bedeutung des Insektenschutzes längst erkannt. Bereits bevor es den Titel offiziell gab, war der Diplombiologe Bernhard Hildebrand als engagierter „Blühbotschafter“ in der Stadt aktiv. Im Rahmen des „Main-Kinzig-Blüht-Netz“-Projekts werden landkreisweit Blühbotschafter ausgebildet und betreut. Für den Westkreis stand mit Dr. Eva Distler eine sachkundige und aktive Betreuerin zur Seite.
Ein anschauliches Beispiel für das Engagement vor Ort war die Zusammenarbeit von Dr. Distler und Bernhard Hildebrand. Die Gestaltung des Rathauskreisels in den Nidderauer Leitfarben blau/gelb sowie des zweiten Kreisels in weiß/rosa mit heimischen, insektenfreundlichen Pflanzen wurde erfolgreich geplant und mit Hilfe des Nidderauer Umweltamtes und dem städtischen Bauhof umgesetzt. Am Blauhaus wurde ein Schattsaum etabliert, um zu zeigen, dass auch unter schwierigen Bedingungen insektenfreundliche Blühflächen angelegt werden können.
Das Engagement des Blühbotschafters in Nidderau reicht jedoch weit über die Kreisverkehrsgestaltung hinaus. Durch seine Arbeit entstehen wertvolle Kontakte zu Kindertagesstätten und Schulen. Dies führte nicht nur zu spannenden Projekten an Bildungseinrichtungen, wie beispielsweise die öffentlich zugänglichen Kübelbepflanzungen auf dem Busparkplatz der Bertha-von-Suttner Schule, sondern auch zu direkten Kooperationen. Die Albert-Schweitzer Grundschule und die evangelische Kita Heldenbergen wurden für ihre Projekte im Bereich Insektenschutz sogar mit dem Umweltpreis der Stadt Nidderau ausgezeichnet.
Darüber hinaus berät der Nidderauer Blühbotschafter bei der Gartengestaltung informiert über insektenfreundliche Gärten und initiiert Projekte an weiteren Schulen wie der Kurt-Schumacher-Schule. Auch die Kooperation mit lokalen Vereinen spielt eine wichtige Rolle bei der Verbreitung des Bewusstseins für die Bedeutung blühender Lebensräume.
„Das „Main-Kinzig-Blüht-Netz“ und das Engagement seiner Blühbotschafter, wie in Nidderau eindrücklich zu sehen ist, leisten einen wertvollen Beitrag zur Förderung der biologischen Vielfalt in Nidderau und im gesamten Main-Kinzig-Kreis.“ stellt Erster Stadtrat und Umweltdezernent Rainer Vogel anerkennend fest.
Bernhard Hildebrand ergänzt: „Wer unsere Arbeit unterstützen will, kann gerne Mitglied im FöPi (Fördernetzwerk heimischer Pflanzen- und Insektenvielfalt MKK e.V.), werden. Die Blühbotschafter haben diesen Verein gegründet um die wichtige Arbeit auch nach dem Ende des Projektes „Main-Kinzig-Blüht-Netz“ 2025 fortzuführen.
Über das Main-Kinzig-Blüht-Netz: Das „Main-Kinzig-Blüht-Netz“ ist eine Initiative zur Schaffung von Lebensräumen für Insekten durch ein Netz von artenreichen Wildpflanzenflächen im Main-Kinzig-Kreis. Es ist ein Verbundprojekt des Main-Kinzig-Kreises und des Landschaftspflegeverbands MKK und wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) gefördert. Das Projekt läuft bis Ende 2025.
Über Föpi: Das Fördernetzwerk heimischer Pflanzen- und Insektenvielfalt MKK e.V. führt die Aktivitäten des MKBN über das Jahr 2025 hinaus fort.
Als eingetragener Verein steht das Föpi nicht nur den Blühbotschafterinnen und Blühbotschaftern offen, sondern baut ein Netzwerk aus interessierten Privatpersonen, Kommunen, Institutionen und Vereinen auf.
Quelle: Redaktion MKK Echo