Freitag, Mai 16, 2025
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NidderAuenFährte als Premiumwanderweg zertifiziert: Ein Novum „tief im Westen“ des Spessarts

Wenn ein Frankfurter auf dem kürzesten Weg lange auf Premiumniveau wandern will, dem bleibt nur eine Wahl: die NidderAuenFährte. Der 16,5 Kilometer lange Rundweg mit Startpunkt am Bahnhof Eichen sorgt für ein Novum, verschiebt Grenzen, ist selbst für Experten nur schwerlich zu verorten.

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Die Fakten lauten: Die NidderAuenFährte ist die erste offizielle Spessartfährte des Naturparks Hessischer Spessart, die „tief im Westen“ und weitab vom offiziellen Namensgeber Spessart entstanden ist. Von Frankfurt und Offenbach aus ist keine andere Route schneller zu erreichen. Die NidderAuenFährte ist vom Deutschen Wanderinstitut offiziell als Premiumwanderweg zertifiziert, mehr noch: als „nachhaltiger Premiumwanderweg“. Der Grund: Die exzellente Anbindung an die Bahnhöfe Eichen und Heldenbergen über den ÖPNV ermöglicht eine umweltschonende Anfahrt. Und eine attraktive Wanderroute abseits spektakulärer Landschaften von Rhein, Rhön und Rothaargebirge stellt auch das Deutsche Wanderinstitut vor ein kleines Rätsel: Es listet die NidderAuenFährte als „Premiumwanderweg im Mittelgebirge“.

Entscheidend ist: Die NidderAuenFährte ist eine Attraktion, ein erholsames Erlebnis, ein weicher Standortfaktor für Nidderau, ein kleiner Mobilisator für die örtliche Gastronomie. „Angesichts all der großen Herausforderungen unserer Zeit hört es sich womöglich seltsam an, von einem Herzensprojekt zu sprechen, aber für mich ist es ein sehr wichtiges Projekt, in das sehr viele Menschen viel Herzblut gesteckt haben“, sagt Bürgermeister Andreas Bär.

Herzblut, Ausdauer und ein wenig Schweiß investierte vor allem Melanie Scholz. Die Sportwartin Wandern vom Ski- und Wanderclub Windecken erkundete die attraktive Route, die als Grundlage für die fertige NidderAuenFährte diente. Nidderaus Wirtschaftsförderin Tanja Klähn koordinierte das Projekt, das zu 80 Prozent aus dem Regionalbudget der LEADER-Region SPESSARTregional mit Mitteln des Bundes und des Landes Hessen gefördert wurde. Für die Erläuterungen an den Stationen zeichneten vor allem Erster Stadtrat Rainer Vogel und der städtische Fachbereich Umwelt verantwortlich. Der städtische Bauhof legte bei der Umsetzung Hand und Gerät an. Irmgard Kessler ist die Wegewartin. Bürgermeister Bär nennt sie „die gute Seele des Weges“. Kessler schaut regelmäßig, ob alles in Ordnung ist, ob die Strecke gut passierbar ist.

„Schwierigkeit mittel, Panoramablick viel“, lautet das knappe Urteil der Spessart Tourismus und Marketing GmbH. Die NidderAuenFährte ist der einzige Premiumwanderweg abseits ihres namensgebenden Aufgabengebietes, der von der Gesellschaft aktiv vermarktet und beworben wird. Aus gutem Grund, wie Geschäftsführer Bernhard Mosbacher verrät: „Die NidderAuenFährte verfügt über alle Qualitätsnormen des Naturparks Spessart, auch wenn er nicht im Spessart liegt.“ Mosbacher spricht von einem „sehr interessantem Weg mit einem Angebot, das es so noch nicht gegeben hat“.

„Die NidderAuenFährte inszeniert schön den Nidderauer Naturwald, die Wiesenflächen entlang der Nidder und die Streuobstwiesen oberhalb von Nidderau. Eingestreute Elemente, wie die ‘dicken Steine‘, der Waldteich am Firzelborn, historische Grenzsteine und Blicke in den Taunus und auf die Frankfurter Skyline sorgen für interessante Abwechslung“, schreibt das Deutsche Wanderinstitut auf seiner Homepage.

Es gibt noch mehr zu sehen und zu erleben: Keltische Gräber, die ehemalige Baustoffgrube Sandkaute, insgesamt zehn Stationen mit kurzen, informativen Erläuterungen auf einer abwechslungsreichen Route, die laut Naturpark Hessischer Spessart durch „ein wunderbares Wechselspiel zwischen Waldrändern, Streuobstwiesen und Auen“ besticht. Es sind die fernen Blicke auf Schloss Naumburg, Vogelsberg, Taunus und Skyline Frankfurt, die die Route ausmachen. Es sind der Aurorafalter, die Gewürfelte Tanzfliege, die Gemeine Becherjungfer, die Frühe Adonislibelle sowie Pestwurz und Blutweiderich, die am Wegesrand mehr als nur einen kurzen Blick verdienen.

16,5 Kilometer sind für sehr, sehr viele Menschen eine lange Wegstrecke. Deshalb wartet die NidderAuenFährte mit einem weiteren Clou auf: An mehreren Punkten besteht die Möglichkeit, die Tour auf die Hälfte oder weniger zu reduzieren. Der Premiumwanderweg kann auch in Etappen erkundet werden. Lohnenswert ist er allemal. „Ich laufe seit 24 Jahren durch die Nidderauer Wälder, aber heute bin ich an Stellen gewesen, an denen ich noch nie zuvor gewesen bin“, wunderte sich ein Teilnehmer der Erstbewanderung im Juni 2024. Einziger Wermutstropfen: Aufgrund der Lage in der Aue ist die Route bei länger anhaltenden Niederschlägen und hohen Pegelständen nicht begehbar.

 

Quelle: Redaktion MKK Echo

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