Der Großkrotzenburger Heimat-und Geschichtsverein erinnert an ein bedeutendes Bauwerk aus römischer Zeit, dessen Spuren auch im Saalburgmuseum und in den Museen der Städte Hanau, Offenbach, Mainz, Worms und Darmstadt sichtbar sind. Die Entdeckung vor 140 Jahren glich einer Sensation und lockte zahlreiche Historiker, Wissenschaftler und Reporter an das Großkrotzenburger Mainufer.
Am 20.Juli 1885 stieß ein Dampfbaggerschiff mitten im Fahrwasser gegen fünf Fundamente einer gewaltigen Römerbrücke und wurde dabei stark beschädigt.
Die Brücke ruhte vermutlich auf sieben gemauerten Pfeilern, die an den Uferseiten und auf einer damals vorhandenen Maininsel errichtet waren.
Beim Brückenbau wurden Eichenpfähle mit Eisenspitzen bis 3 Meter tief in das Flussbett gerammt. Die dendrochronologische Zeitbestimmung der aus den Spessartwäldern transportierten Pfähle ergab, dass die Großkrotzenburger Römerbrücke um das Jahr 134n.Chr. unter Kaiser Hadrian erbaut wurde.
Zentnerschwere Basalt -und Granitblöcke bildeten die Fundamente und rote behauene Sandsteinquater die oberen Mauern. Eine etwa sechs Meter breite hölzerne Brückenfahrbahn überquerte westlich des Kastells, nahe der heutigen Haingasse den Main.
Der strategisch wichtige Standort der Brücke ermöglichte eine rasche Truppenbewegung längs des Limes und sicherte den Handelsweg zwischen dem Rodgau und dem Gebiet der unteren Kinzig.
An der Stelle, wo einst die Römerbrücke den Main überquerte, wurde 1991 ein Stein gesetzt, in den ihre Darstellung eingemeißelt ist. Dieser Sandstein stand 175 Jahre lang am Eingang des alten Friedhofs und wurde mit Hilfe Großkrotzenburger Handwerksbetriebe unentgeltlich am historisch belegtem Platz aufgerichtet. Er erinnert seitdem Radfahrer und Spaziergänger an ein bedeutendes Kulturgut aus römischer Zeit, dessen Überreste auch im örtlichen Museum zu besichtigen sind.
Die Mitglieder des Heimat-und Geschichtsverein sind gerne bereit Fragen zu allen Themen der Ortsgeschichte zu beantworten. Das Museum und die Babbelstubb sind am Sonntag, den Februar 2025 von 14-17 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Gut gemeinte Spenden finden Verwendung für die Instandhaltung der Ausstellungsräume.
Bild: Stadt Großkrotzenburg
Quelle: Redaktion MKK Echo