Montag, Juni 23, 2025
StartPolitikMobilitätsplattform soll Beifahrersitze füllen und ländliche Regionenbesser anbinden

Mobilitätsplattform soll Beifahrersitze füllen und ländliche Regionenbesser anbinden

FDP-Antrag zur Mobilitätspolitik im Kreistag
Der öffentliche Nahverkehr (ÖPNV) ist für viele Bürgerinnen und Bürger des MainKinzig-Kreises kaum nutzbar — zu eingeschränkt die Taktung, zu unflexibel das
Angebot, zu weit weg die einschlägigen Bahnhöfe und Haltepunkte. Gleichzeitig
ächzen Kreis und Städte unter den Kosten des klassischen Linienverkehrs, der gerade
in dünn besiedelten Gegenden kaum wirtschaftlich zu betreiben ist.
Die Kreistagsfraktion der FDP Main-Kinzig hat hierzu einen Antrag im Kreistag
eingebracht, mit dem ein innovativer Weg geprüft werden soll, der sowohl die
ländlichen Räume besser anbindet als auch das bereits vorhandene
Mobilitätspotenzial im Main-Kinzig-Kreis effizient nutzt: Es geht um Beifahrersitze,
genauer gesagt, um freie Beifahrersitze.
„Wir möchten, dass der Kreis sich mit einer App-basierten Lösung befasst, die
Fahrgemeinschaften, Mitfahrgelegenheiten und Ridepooling-Angebote in einem
System zusammenführt“, erläutert Prof. Joachim Fetzer, Vorsitzender der
Kreistagsfraktion der FDP Main-Kinzig. „Ziel ist es, ein kostengünstiges, flexibles und
bürgernahes Mobilitätsangebot zu schaffen, das die bestehenden Strukturen ergänzt,
nicht ersetzt.“
„Das Angebot soll vor allem dort ansetzen, wo die ÖPNV-Anbindung unzureichend ist –
sei es im ländlichen Raum, sei es für Schüler mit Nachmittagsangeboten sowie Pendler
und Senioren“, ergänzt die Fraktionskollegin Katja Lauterbach und erläutert:
„Natürlich soll nicht die Kreisverwaltung zum IT-Unternehmen werden und eigene
Apps entwickeln.“ Vielmehr sei zu prüfen, welche bereits bestehenden technischen
Lösungen von Plattform-Anbietern (z. B. Ridebee, Goflux, twogo, mobico, ioki) infrage
kommen. Zu klären sei auch, ob Interesse seitens großer Arbeitgeber im ländlichen
Raum, sich aktiv zu beteiligen und wie kleine Aufwandsentschädigungen für
Mitnehmende ermöglicht werden kann.

„Wir dürfen nicht länger den ÖPNV gegen den Individualverkehr ausspielen – wir
müssen beides sinnvoll miteinander verbinden“, heißt es in der Begründung des
Antrags. Das Potenzial ist groß: Weniger Leerfahrten, weniger Verkehr, gleichzeitig
mehr Mobilität nicht nur für Menschen im ländlichen Raum.
Fetzer und Lauterbach machen Mut zu Neuem: „Jeder neue Weg beginnt mit einem
ersten Schritt. Wenn er gelingt kann daraus ein Vorzeigeprojekt für ländliche Mobilität
in Hessen und darüber hinaus werden.“

Quelle: Der FDP-Antrag im Bürgerinformationsportal findet sich hier
[https://sessionnet.owl-it.de/main-kinzig/bi/vo0050.asp?__kvonr=45594]

 

Quelle: Redaktion MKK Echo

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