Nidderau. Die Fortschreibung des Bedarfsentwicklungsplan der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Nidderau hat es deutlich gemacht: eine Erweiterung der Feuerwehr Heldenbergen unbedingt erforderlich. Danach müssen die bestehenden Umkleideräume erweitert werden. Zusätzlich müssen weitere Stellplätze für Abrollbehälter geschaffen werden. Da die Feuerwehr Heldenbergen als Katastrophenstützpunkt deklariert ist, muss außerdem ein Führungsraum und eine Fernmeldestelle errichten werden. In der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Infrastruktur und Klimaschutz – ehemals Bauausschuss – am Montagabend im Rathaus legte Stadtbrandinspektor Christopher Leidner die Gründe für den Ausbau der Feuerwehrwache in Heldenbergen offen. Die vorgesehenen Baumaßnahmen dienten nicht nur der Erweiterung um einige Räume, sondern würden so auch zu einem Logistikzentrum ausgebaut. Es seien neue Büro- und Jugendräume geplant, außerdem würden Lagerhallen und zur Wartung von LKW geeignete Gebäude würden errichtet. „Auf diese Weise werden zwei Standorte zusammengelegt“, fasste Leidner am Ende seines Vortrages zusammen. Laut Machbarkeitsstudie sollen die Kosten bei knapp drei Millionen Euro liegen. Ohne größere Diskussion wurde anschließend die Machbarkeitsstudie auf Antrag der Verwaltung einstimmig vom Ausschuss gebilligt und die Planungsausschreibung damit in Auftrag gegeben.
Um Baumaßnahmen und zugleich um Anfertigung eines Nutzungskonzeptes für die Mehrzweckhalle Erbstadt ging es auch beim nächsten Tagesordnungspunkt. Die CDU-Fraktion hatte in der Septembersitzung der Stadtverordnetenversammlung beantragt, zusammen mit dem Pächterwechsel bei der Gaststätte auch ein neues Nutzungskonzept erstellen zu lassen, das einen Anbau für Vereine und Sitzungen und eine Anpassung des Außengeländes sowie die Ertüchtigung der Gaststättenräume beinhalten sollte. Daraufhin seien die Erbstädter Vereine angeschrieben und nach ihren Wünschen gefragt worden. Leider ohne Resultat, wie Bürgermeister Andreas Bär (SPD) dem Ausschuss berichtete. Für die Sanierung der Gastronomieräume wurde gleichzeitig eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. „Die ist mittlerweile zu 90 Prozent fertiggestellt“, ergänzte Bauamtsleiter Bernd Dassinger. Um die Zeit bis zum Antritt des neuen Pächters für die Gaststätte zu nutzen, wurden erste Renovierungen im Bereich der Koch- und Spülküche sowie im Gastraum bereits
umgesetzt. Weil die Machbarkeitsstudie aber noch nicht abgeschlossen, der neue Wirt noch keine speziellen Ausstattungswünsche geäußert und sich darüber hinaus auch neue Räumlichkeiten im Pfaffenhof aufgetan hätten, wurde schließlich auf Anregung des Ausschussvorsitzenden Helmut Brück (SPD) beschlossen, den
CDU-Antrag zurückstellen zu wollen um ihn in der zweiten Jahreshälfte abschließend behandeln zu können.
Weil auch an der Aufstellung eines Konzeptes zur beschleunigten Bestellung einer Wärmeplanung in Nidderau noch gearbeitet, im Übrigen auf neue Entwicklungen auf Bundesebene im Bereich des sogenannten Heizungsgesetzes gewartet werde,wurde der FDP-Antrag als erledigt erklärt. Zumal seitens der Verwaltung versichert wurde, dass es aus Sicht der Stadt keinerlei Absicht für einen Anschlusszwang an Heizungsanlagen wie etwa Blockheizkraftwerke gebe.
Abschließend gab Bürgermeister Bär noch den aktuellen Stand zu der in letzter Zeit wieder viel diskutierten Ortsumgehung um den Ortskern von Ostheim bekannt. Weil die letzte Verkehrszählung in diesem Bereich aus dem Jahr 2021 stammt und damals nach Ansicht der Straßenbaubehörde Hessen Mobil wegen des geringen Verkehrsaufkommens ( nur knapp über 2.000 Fahrzeuge pro Tag und davon nur drei Prozent LKW ) keine Maßnahmen getroffen werden mussten, hat sich die Behörde nun auf Drängen der Bürger zu einer weiteren Verkehrszählung im kommenden März bereit erklärt. Danach soll entschieden werden, wie es in Sachen Ortsdurchfahrt weitergehen soll. In diesem Zusammenhang machte Bär aber auch klar, dass mögliche Baumaßnahmen, wie eine neue Ortsdurchfahrt zu Lasten der Stadt gingen.
Jürgen W. Niehoff
3 Fotos anbei
1. während der Bauausschusssitzung der Ausschussvorsitzende Helmut Brück (li.) und Bauamtsleiter Bernd Dassinger (re.)
2. die Feuerwehrwache Heldenbergen mit ihren Fahrzeugen
3. dito
Quelle: Jürgen W. Niehoff