Am Samstag strömten Familien, Ehemalige und neugierige Viertklässlerinnen und Viertklässler in das Foyer der Kopernikusschule – und fanden genau das, was das neue Konzept des Tags der offenen Tür versprach: Informationen kompakt, Gespräche auf kurzen Wegen und viele Mitmach-Momente. Mit dem vorgezogenen Termin zeigte die Freigerichter Europaschule ihre Stärken diesmal bereits früher im Schuljahr und lud zugleich zu einem Rundgang ein, der Orientierung und Erlebnis geschickt verband.
Auffälligster Unterschied zu früheren Jahren: Wo sonst im Januar noch die große Auftaktpräsentation in der Sporthalle den Takt vorgab, übernahm nun ein modularer Ablauf die Rolle des Wegweisers. Zeitversetzte Vorträge der Schulleitung sorgten dafür, dass Eltern die Bildungswege – Gymnasium, Realschule, Hauptschule – gezielt ansteuern konnten, ohne den Überblick zu verlieren. Im Foyer bündelten zentrale Infostände die wichtigsten Ansprechpartner: von SV und Schulelternbeirat über Förderkreis bis zu Beratungsteams. Die Idee dahinter ist so einfach wie wirkungsvoll: kurze Wege, klare Anlaufstellen, viel Zeit für informative Gespräche.
Besonders die Naturwissenschaften zeigten sich an diesem Vormittag als Magnet. Zwischen sprühenden Aha-Momenten in Chemie, verblüffenden Experimenten in Physik, Mathe-Kahoot und Sierpinski-Dreieck sowie ersten Programmiererfolgen mit Calliope, Scratch und Robotik bildeten sich dichte Trauben – staunende Kinder vorneweg, interessierte Eltern direkt dahinter. Längere Schlangen gab es vor der offenen Sternwarte, wo Schülerinnen und Schüler ihre Teleskope erklärten und erzählten, wie aus Neugier echte Messreihen werden.
Wer Sprachen liebt, kam ebenso auf seine Kosten: Französisch, Spanisch, Italienisch, Latein und Englisch luden mit kleinen Challenges und spielerischen Formaten zum Mitmachen ein. Musik erwies sich als „kein bisschen leise“, das Theater holte die Bühne ins Klassenzimmer – und zwischendurch stärkten sich die Gäste beim Finger-Food aus der Schulküche. Im Foyer setzten die Ethik-Gruppen mit einem „Wünsch-dir-was-Baum“ ein nachhallendes Zeichen. Der Fachbereich Gesellschaftslehre lud mit Montessori-Puzzle und GEO-Memory zum Knobeln ein, die Politik- und Wirtschaftsgruppen bastelten rund um das Thema Kinderrechte, und die Geschichtswerkstatt bot sogar eine Verkleidungs-Fotobox.
Inhaltlich breit aufgestellt zeigte sich auch die Beratung: Übergänge, individuelle Förderung, Berufsorientierung – und all das getragen von einem Netz, das an der KSF zum gelebten Alltag gehört: Schulsozialarbeit, Sucht- und Gewaltprävention, Schulseelsorge und weitere Unterstützungsangebote. Wer gezielter nach der Oberstufe fragte, fand in der GO-Bibliothek die passende, ruhige Anlaufstelle – ein gutes Beispiel dafür, was die Schule unter „Schule ist Lebensraum“ versteht: Lernorte, die funktionieren, weil sie als Begegnungs- und Arbeitsräume gedacht sind.
Auch das Ganztagsspektrum zeigte, wie unterschiedlich Begabungen ihren Platz finden: Schulradio, Schach, „Retten macht Schule“ und Tanz luden zum Reinschnuppern ein – und spiegelten das, was die Schule übers Jahr anbietet: offen organisierte Kurse und Projekte mit Flexibilität an mehreren Nachmittagen. So wird das, was am Tag der offenen Tür Spaß macht, im Alltag zur verlässlichen Lern- und Freizeitstruktur.
Dass die Kopernikusschule Orientierung bietet, liegt auch an ihrer Struktur: Unter einem Dach vereint die kooperative Gesamtschule Hauptschule, Realschule und Gymnasium – mit Durchlässigkeit zwischen den Zweigen und der Perspektive, schulische Wege passend zum Kind zu gestalten. Gleichzeitig setzt die seit 1992 als Europaschule anerkannte Schule Akzente, die weit über den Klassenraum hinausreichen: internationale Erfahrungen, Öffnung zur Region und ein Lernen, das Verantwortung und Teamgeist groß schreibt. Der Tag der offenen Tür machte diese DNA an jeder Ecke sichtbar.


Quelle: Thorsten Weitzel

