– Internationalen Wochen gegen Rassismus 2025 in Hanau starten am 20. Februar
Die Internationalen Wochen gegen Rassismus (IWgR) stehen in diesem Jahr unter dem Motto “Menschenwürde schützen”. In Hanau beginnen die Aktionswochen bereits am Donnerstag, 20. Februar, – einen Tag nach dem Jahrestag des rassistischen Attentats vom 19. Februar – und gehen über den bundesweiten Start am 17. März hinaus bis zum offiziellen Schlusstag am 30. März.
In diesem Zeitraum finden rund um das Thema Konzerte, Vorträge, Filme, Ausstellungen, Poetry Slam, Lesungen, Diskussionen, Theater, Gedenkveranstaltungen, Workshops und Kunstaktionen und mehr statt. Auf die Beine gestellt wird das Programm mit rund 40 Programmpunkten von einem starken Bündnis von mehr als 50 Organisationen, Vereinen, Verbänden und Privatpersonen. Dazu zählen auch Netzwerke, die sich dem Gedenken zum Tag des Anschlags am 19. Februar 2020 widmen sowie das Frauenplenum als Organisatorinnen der Hanauer Frauenwochen. In diesem Jahr kommen zudem Akteure des Gedenkens um den 80. Jahrestag der Zerstörung Hanaus im Zweiten Weltkrieg am 19. März 1945 dazu. Koordiniert wird das Veranstaltungsprogramm vom städtischen Amt für Sozialen Zusammenhalt und Sport. Alle Infos finden sich auf www.wgr-hanau.de
„Respektlosigkeit, Intoleranz und Hass sind der Nährboden für gesellschaftliche Spaltung und Gewalt. Hanau steht für Vielfalt, Zusammenhalt und Respekt. Die Internationalen Wochen gegen Rassismus sind ein starkes Zeichen dafür, dass wir als Stadt jeglicher Form von Diskriminierung entschlossen entgegentreten,“ erklärt Oberbürgermeister Claus Kaminsky, der wieder die Schirmherrschaft für die Aktionswochen übernimmt.
„Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, eine Gesellschaft zu gestalten, in der Menschenwürde unantastbar ist und bleibt,“ ergänzt John Kannamkulam, ein Gründungsstifter der Stiftung gegen Rassismus in Deutschland und ebenfalls Schirmherr der Internationalen Wochen gegen Rassismus in Hanau. „Das diesjährige Motto ‚Menschenwürde schützen!‘ ist umso mehr ein Aufruf an uns alle, sich aktiv für die Rechte aller diskriminierten Personengruppen einzusetzen und gemeinsam eine inklusive Gesellschaft zu fördern,“ betont Kannamkulam.
Das Programm bietet eine Vielzahl an Veranstaltungen, die der Programmbroschüre entnommen werden können. Die digitale Version wird regelmäßig auf der Webseite www.wgr-hanau.de aktualisiert. Interessierte können sich dort informieren, ob neue Veranstaltungen hinzugekommen sind oder bereits eingetragene Veranstaltungen Änderungen erfahren haben.
Für weitere Informationen oder bei Interesse an einer aktiven Teilnahme steht Abigail Adams vom Amt für Sozialen Zusammenhalt und Sport, als Koordinatorin des Koordinationsrats der Hanauer Wochen gegen Rassismus, gerne zur Verfügung. Sie ist unter der Telefonnummer 06181-295 889 oder per E-Mail an abigail.adams@hanau.de erreichbar.
Hintergrund:
Die Internationalen Wochen gegen Rassismus sind Aktionswochen der Solidarität mit den Gegnern und Opfern von Rassismus, die alljährlich um den 21. März, dem Internationalen Tag gegen Rassismus, stattfinden.
Am 21. März 1960 demonstrierten rund 20.000 Menschen im südafrikanischen Sharpeville in der damaligen Provinz Transvaal nahe Johannesburg friedlich gegen die diskriminierenden Passgesetze des damaligen Apartheid-Regimes. Die Polizei erschoss bei den Protesten 69 Demonstrierende, mindestens 180 wurden verletzt. Dieses Blutbad ging als Massaker von Sharpeville in die Geschichte ein. Sechs Jahre später rief die Generalversammlung der Vereinten Nationen in der Resolution 2142 (XXI) „Elimination of all forms of racial discrimination“ den 21. März zum Internationalen Tag für die Beseitigung der Rassendiskriminierung aus. Rassistische Diskriminierung und Apartheid, so heißt es in der Resolution, seien eine Verleugnung der Menschenrechte und fundamentaler Freiheiten und Gerechtigkeit sowie ein Vergehen an der Menschenwürde.
1979 wurde dieser Gedenktag durch die Einladung der Vereinten Nationen an ihre Mitgliedsstaaten ergänzt, eine alljährliche Aktionswoche der Solidarität mit den Gegnern und Opfern von Rassismus zu organisieren.
In Deutschland wurden die Aktivitäten um die Internationale Woche gegen Rassismus bzw. den Internationalen Tag gegen Rassismus seit 1994 vom Interkulturellen Rat in Deutschland e.V. koordiniert. Der Interkulturelle Rat gab Anregungen für Veranstaltungen und Themen, vernetzte Aktive und Interessierte, dokumentierte die deutschlandweit stattfindenden Veranstaltungen und machte durch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit das gesellschaftliche Engagement während der Aktionswochen sichtbar.
Bis zum Jahr 2007 wurden die Aktivitäten in Deutschland in einer Woche gebündelt. Doch mit der Zeit gab es immer mehr Veranstaltungen – im letzten Jahr sogar mit mehr als 5.000 Angeboten, so viele wie nie zuvor. Über 300.000 Personen nahmen deutschlandweit daran teil. Auf Grund der Vielzahl der Veranstaltungen und der steigenden Beteiligung hat der Interkulturelle Rat erstmals im Jahr 2008 den Aktionszeitraum ausgeweitet und die Internationalen Wochen gegen Rassismus ausgerufen.
Auch in Hanau hat das Engagement für die Internationalen Wochen gegen Rassismus 2008 begonnen, als ein halbes Dutzend engagierter Menschen die Initiative in die Brüder-Grimm-Stadt brachten. Heute sind es fast 50 Hanauer Organisationen, Vereine, Verbände und Privatpersonen, die alljährlich bemerkenswerte Veranstaltungen organisieren und den Kampf gegen Rassismus in die Zivilgesellschaft tragen.
Pressekontakt: Ute Wolf, E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@hanau.de
Bild: © Logo IWgR
Quelle: Redaktion MKK Echo