Die Generation 60plus hat bei der Bundestagswahl 2025 größeren Einfluss auf das Wahlergebnis genommen als noch 2017, so das Resultat der repräsentativen Wahlstatistik. Die erscheint immer einige Monate nach einer Bundestagswahl und schlüsselt das Wahlergebnis nach Geschlecht und Altersgruppen auf. Grundlage sind Daten, die repräsentativ, aber anonym von 1,6 Mio. Wählern erhoben wurden. Die Ergebnisse haben es nach Auswertung durch die Industrie- und Handelskammer (IHK) Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern in sich. „Einfluss der Generation 60plus auf das Wahlergebnis nimmt weiter zu“, schreibt das Statistische Bundesamt zur jüngsten Bundestagswahl und erläutert: „Während die mittlere Generation unter allen Wahlberechtigten 44,4 % ausmachte, lag der Anteil der älteren Generation bei 42,6 %. Bei der Bundestagswahl 2017 lagen die Anteile noch bei 48,9 % für die mittlere Generation und 36,3 % für die ältere Generation, bei der Bundestagswahl 2021 bei 47,0 % bzw. 38,8 %. Zusammen mit ihrer Wahlbeteiligung hat dadurch der Einfluss der „60plus“-Generation noch mehr Einfluss auf das Wahlergebnis genommen.“
Wenn man annimmt, dass eine Partei sich vor allem ihren Wählern verpflichtet fühlt und dass die Generation 60plus Einschränkungen an ihren Rentenbezügen vermeiden will, dann steht die Bundesregierung vor der undankbaren Aufgabe, den absehbaren Anstieg der Ausgaben für das Rentensystem gegen einen Großteil ihrer Wähler durchsetzen zu müssen.
Denn seit 23. Februar diesen Jahres, dem Tag der Bundestagswahl, finden alle Volksparteien die absolute Mehrheit ihrer Wähler in der Altersgruppe 60plus: 58% der SPD-Wähler gehören ihr an, 55% bei der CDU und 52% bei der CSU. Entsprechend karg sieht es bei den Jungen aus. Nur 5% der SPD-Wähler sind zwischen 18 und 24 Jahre alt, bei CDU/CSU sogar nur 3%.
Dennoch ist eine Reform des deutschen Rentensystems mit dem Ziel, die Ausgaben zu reduzieren, dringend nötig, wenn nicht die jüngeren Generationen und die Wirtschaft überlastet werden sollen. Schon heute ist die Stabilisierung der gesetzlichen Rente mit insgesamt etwa 120 Mrd. EUR im Jahr der größte Ausgabenposten im Bundeshaushalt – gut jeder vierte Euro daraus fließt in ein System, das sich eigentlich selbst tragen sollte. Geld, das für Zukunfts-Investitionen dringend benötigt wird. Wie reagiert die Bundesregierung? Sie verspricht eine mittelfristige Reform, plant aber mit zusätzlichen Ausgaben, die die junge Generation noch stärker belasten werden: Die von der CDU geforderte Mütterrente und die von der SPD im Wahlkampf versprochene Stabilisierung des Rentenniveaus werden in den nächsten 15 Jahren zu Mehrkosten in Höhe von 200 Mrd. Euro führen.
„Das geplante Rentenpaket der Bundesregierung geht in die völlig falsche Richtung! Anstelle zu versuchen, die Ausgaben für die Rente zu reduzieren, erhöht die Bundesregierung sie dramatisch und bürdet damit der jungen Generation und den Unternehmen, auch im Main-Kinzig-Kreis, enorme Kosten für Wahlgeschenke an die eigene, meist nicht mehr wirtschaftlich aktive Wählerschaft von CDU, CSU und SPD auf“, kritisiert IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Gunther Quidde. „Aus vielen Gesprächen mit ihm wissen wir, dass der junge CDU-Bundestagsabgeordnete Pascal Reddig aus Hanau das Problem erkannt hat. Er führt nicht nur die ‚junge Gruppe‘ der CDU-Abgeordneten unter 35 Jahren an, er ist auch Mitglied der CDU-Fachkommission ‚soziale Sicherung‘, die endlich Vorschläge für die Kostensenkung des Rentensystems entwickelt. Er hat da keinen leichten Job vor sich, aber die Wirtschaft der Region drückt ihm die Daumen, weil es vielleicht die letzte Gelegenheit sein wird, von Wahlgeschenken für die Generation 60plus hin zu einer zukunftsorientierten Rentenfinanzierung zu kommen, um die Zahler, junge Menschen und die Wirtschaft, nicht zu überlasten.“
Quelle: Redaktion MKK Echo