Bedeutung der Kulturlandschaft beim Streuobstwiesenfest am 31. August kennenlernen
Streuobstwiesen sind ein wichtiger Teil unserer Kulturlandschaft, aber auch heimliche Helden im Kampf gegen den Klimawandel. Diese besonderen Flächen, auf denen eine Vielzahl von Obstbäumen wächst, speichern Kohlenstoff und leisten so einen wertvollen Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasen. Dazu trägt auch der Verzicht auf Pestizide bei. Damit sind die Streuobstwiesen ein Kleinod, das sich in jeder Jahreszeit erleben lässt – zum Beispiel beim Streuobstwiesenfest am Sonntag, 31. August.
Streuobstwiesen sind auch im Hinblick auf die Anpassung an den Klimawandel von Bedeutung: In Zeiten zunehmender Hitzeperioden, Starkregenereignisse und anderer klimatischer Extremereignisse können sie eine Schutz- und Pufferfunktion übernehmen. Die Streuobstwiesen und ihre Bäume bieten aufgrund der Verdunstungskühlung einen wohnortnahen, kühlen Erholungsort und tragen zur Entstehung von Kaltluft bei. Die Kaltluft mildert die hohen Temperaturen in städtischen Gebieten. Zudem tragen die Baumwurzeln und Wiesen dazu bei, dass mehr Regenwasser im Boden versickert – das entlastet Kanäle, verringert das Risiko von Überschwemmungen und füllt das Grundwasser wieder auf.
Ein weiterer Vorteil ist der regionale Anbau der Obstsorten, von denen sich viele nur hier und nicht im Supermarkt finden. Durch die enorme Sortenvielfalt auf Streuobstwiesen entsteht außerdem ein wichtiger Genpool, der bei zukünftigen Züchtungen für eine größere Widerstandsfähigkeit wichtig wird. Damit sind Streuobstwiesen weniger anfällig für Schädlinge und Krankheiten und können besser auf Schwankungen des Wetters und Veränderungen der klimatischen Bedingungen reagieren.
Streuobstwiesen tragen darüber hinaus zur Förderung und dem Erhalt der Biodiversität bei. Rund 5.000 Tier- und Pflanzenarten je Fläche sind in den Streuobstwiesen zu finden. Damit gehören sie zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Durch die extensive Nutzung der Flächen ist es auch vielen seltenen Arten möglich, Nahrung zu finden, zu wachsen bzw. sich fortzupflanzen. Dazu gehören zum Beispiel die Bechsteinfledermaus oder auch Wildbienen, die als fleißige Bestäuber für unsere Landwirtschaft unverzichtbar sind.
Um die wertvollen Streuobstwiesen, die sich ausnahmslos im Landschaftsschutzgebiet befinden, zu erhalten, braucht es auch ein respekt- und rücksichtsvolles Verhalten aller Besucher*innen. Dazu zählt, die Schafe des Schäfers, die zur Pflege der Wiesen beitragen, nicht zu füttern. In Maintal wird das Konzept der Streuobstwiesen aktiv von der Bevölkerung unterstützt. Die Stadt Maintal engagiert sich gemeinsam mit dem Arbeitskreis Streuobst Maintal seit fast 30 Jahren für deren Pflege und Erhalt. Der Arbeitskreis Streuobst freut sich über Personen, die sich ebenfalls engagieren möchten – ob praktisch, organisatorisch oder kreativ. Diese können sich gerne an Freia Klinkert-Reuschling vom städtischen Fachdienst Umwelt wenden unter umwelt@maintal.de.
Wer mehr über die Streuobstwiesen erfahren möchte, ist herzlich eingeladen zum Streuobstwiesenfest am Sonntag, 31. August, von 11 bis 17 Uhr am Schützenhäuschen. „Nutzen Sie diese Gelegenheit, um mehr über diese einzigartige und ökologisch wertvolle Kulturlandschaft und ihre Bedeutung kennenzulernen, die Möglichkeit, regionale Produkte zu kosten und sich aktiv in die Pflege der Flächen einzubringen“, regt Bürgermeisterin Monika Böttcher an, die das Fest zusammen mit dem Arbeitskreis Streuobst eröffnen wird. Auch das Klimamanagement der Stadt Maintal wird mit einem Infostand teilnehmen, an dem zum Beispiel Klimataler gegen unterschiedliche nachhaltige bzw. praktische Produkte eingetauscht werden können. Weitere Infos unter www.maintal.de/streuobstwiesen.
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Streuobstwiesen
© Herbert Oberheim
Streuobstwiesen
Die Maintaler Streuobstwiesen sind eine einzigartige Kulturlandschaft, die auch eine wichtige Rolle beim Klimaschutz und der Klimaanpassung spielen.
Quelle: Redaktion MKK Echo