Mittwoch, Januar 15, 2025
StartMKKLiebe zu großen Baumaschinen und handwerklicher Qualitätsarbeit seit mehr als 75 Jahren

Liebe zu großen Baumaschinen und handwerklicher Qualitätsarbeit seit mehr als 75 Jahren

Kreisbeigeordneter Jannik Marquart informiert sich über Tiefbauunternehmen Heinrich Bös GmbH & Co. KG am Standort Katholisch-Willenroth

Main-Kinzig-Kreis. – Viel hat sich in den zurückliegenden 76 Jahren geändert, seit Heinrich Bös in Katholisch-Willenroth seine gleichnamige Firma als GmbH & Co. KG gegründet hat. Damals war das Hauptgeschäft ein Fuhrunternehmen, mit dem Heinrich Bös viel im Raum Frankfurt unterwegs war, um kurz nach Kriegsende die dringend für den Wiederaufbau benötigten Baumaterialien zu transportieren. Heute steht sein Enkel Thorsten Bös in der Verantwortung, die Firma ist mittlerweile größtenteils im Tiefbau unterwegs und baut Lärmschutzwände, verlegt aber auch Leitungen für Fernwärme und ist im Straßenbau tätig. Thorsten Bös hat das Unternehmen von seinem Vater Reinhard Bös übernommen, der die Sparte Straßenbau weiterentwickelt hatte. Über die aktuellen Herausforderungen in der Baubranche sprachen Thorsten Bös und seine Frau Daniela Krack mit Kreisbeigeordnetem Jannik Marquart und Walter Dreßbach (Referat für Wirtschaft, Arbeit und digitale Infrastruktur).

Wie es in dem Familienbetrieb üblich ist, sitzen alle in der großen und gemütlichen Wohnküche. Immer wieder kommen Mitarbeiter vorbei, die ein kurzes Anliegen mit dem Chef besprechen. „Es geht hier sehr familiär zu, wir kennen unsere Mitarbeiter sehr gut und viele von ihnen sind schon seit vielen Jahren bei uns“, erklärt Thorsten Bös. Trotz der jahrelangen Verbundenheit zum Unternehmen ist der Bedarf an gut ausgebildeten Kräften aber auch in Katholisch-Willenroth deutlich spürbar. Im Tiefbau zu arbeiten, heißt: An der frischen Luft zu arbeiten, bei Wind und Wetter. „Das liegt nicht jedem“, sagt Thorsten Bös. Umso wichtiger sei es, dass der Betrieb auf langjährige und gut ausgebildete Mitarbeiter zählen könne. Rund 25 Beschäftigte sind für Thorsten Bös tätig.

Als der Großvater das Fundament des mittelständischen Familienunternehmens gelegt habe, seien ihm die unternehmerischen Werte Vertrauenswürdigkeit, Kundenorientierung und Flexibilität wichtig gewesen. Das gelte bis heute. In den zurückliegenden 76 Jahren sei es aber auch immer wieder erforderlich gewesen, das Unternehmen an die Anforderungen eines Marktes anzupassen, der sich selbst immer wieder verändert. „Geblieben ist die Liebe zu Baumaschinen, aber eben auch der Blick darauf, wie wichtig handwerkliche Qualitätsarbeit ist“, beschreibt Thorsten Bös die Anforderungen an das Unternehmen. Das Wohnhaus am Firmenstandort wurde 1972 neu gebaut und ist heute Firmensitz.

Der schon jetzt deutlich zu spürende Fachkräftemangel werde sich verschärfen, prognostizierten Jannik Marquart und Walter Dreßbach. „Allein in der Tiefbau-Branche wird der Bedarf in den nächsten Jahren größer werden, weil die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen. Wir sprechen hier von einer Lücke von 220 Beschäftigten allein in der Tiefbaubranche“, erläuterte Wirtschaftsdezernent Marquart die Ergebnisse einer Analyse, die im Rahmen des „Reallabors Main-Kinzig“ für den Kreis angefertigt wurde, um zu sehen, wo dieser beim zu erwartenden Fachkräftemangel steht.

Das Reallabor dient als Werkzeug, um nicht nur den Ist-Zustand zu dokumentieren, sondern den Unternehmen und Firmen auch dabei zu helfen, die Transformation auf dem Arbeitsmarkt, die durch Digitalisierung und Elektrifizierung einige Herausforderungen bereithält, besser bewältigen zu können. Die hiervon betroffenen Bereiche seien vielfältig. Dabei gehe es um den Einsatz künstlicher Intelligenz, smarte Steuerungssysteme, aber auch die Umstellung auf elektronische Post und allgemein auch auf elektrische Antriebssysteme, was die Baubranche vor große Herausforderungen stelle. „Hier braucht es Planungssicherheit für die Unternehmen“, stellte Thorsten Bös fest, denn wer als Unternehmer investieren wolle, müsse klare Rahmenbedingungen haben, mit denen auch langfristig gerechnet werden könne. Marquart und Dreßbach luden dazu ein, die Angebote der Wirtschaftsförderung zu nutzen und sich mit anderen Unternehmen und Firmen zu vernetzen.

Bildunterschrift: Kreisbeigeordneter und Wirtschaftsdezernent Jannik Marquart (links) und Walter Dreßbach (Referat für Wirtschaft, Arbeit und digitale Infrastruktur, Zweiter von links) sprachen mit Firmeninhaber Thorsten Bös und seiner Frau Daniela Krack sowie Sohn Simon Bös über die Herausforderungen im Bereich Tiefbau.

 

Quelle: Redaktion MKK Echo

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