Sonntag, November 2, 2025
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Landrat Thorsten Stolz will Defizit im Haushaltsentwurf 2026 bis Mitte Dezember ausgleichen

Main-Kinzig-Kreis / Gelnhausen. Trotz einer nicht unerheblichen Deckungslücke von rund 18.762 Millionen Euro zeigt sich Landrat Thorsten Stolz (SPD) bei der Einbringung des Entwurfs des Kreishaushaltes 2026 in der Kreistagssitzung am vergangenen Freitag zuversichtlich, das Defizit bis zur Verabschiedung des Haushaltes im Dezember noch abbauen zu können. Helfen wird ihm dabei sicher auch die Zusage des Landes, den Kreisen und Kommunen in diesem Jahr noch 300 Millionen Euro zur Verfügung stellen zu wollen.
Seit dem Jahr 2022 entwickeln sich die Finanzen des MKK’s negativ. Ursachen sind im Wesentlichen die massiv gestiegenen Kosten im Bereich Flucht/Migration (aktuell seit 2025 jedoch aufgrund niedriger Zuweisungszahlen wieder sinkend), kontinuierlich hohe Steigerungsraten bei den Transferleistungen im Jugendhilfe- und Sozialhilfebereich aufgrund von Leistungsausweitungen sowie in der Krankenhausfinanzierung. „In den Jahren 2022 und 2023 wurden die finanziellen Reserven komplett aufgezehrt“, berichtet Stolz. Auch sei nach den Konsolidierungsprogrammen in den letzten vier Jahren nun kein größeres Kürzungspotential analog den Vorjahren. Trotzdem konnte bei einem voraussichtlichen Haushaltsvolumen für 2026 von knapp 829 Millionen Euro intern noch einmal rund 17,6 Mio. Euro eingespart werden. „All die Anstrengungen reichten aber nicht aus, um den Haushalt des MKK’s auszugleichen. Der Finanzhaushalt weist einen Fehlbetrag über 18,8 Mio. Euro auf“, rechnete Stolz vor.
Trotz der klammen Finanzlage wurde aber nicht in allen Bereichen der Rotstift angesetzt worden. So stehen beispielsweise für die Schulen insgesamt 84,4 Mio. Euro für bauliche Investitionen zur Verfügung. Aufgrund des ab 2026 geltenden Anspruchs auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder sind für den Ausbau von Ganztagsschulen 12,5 Mio. Euro eingeplant. Des Weiteren sind für Maßnahmen zu Klimaschutz und Klimaanpassung 9,7 Mio.Euro vorgesehen. Zur Schaffung neuer Schulstandorte in Erlensee und Bruchköbel stehen nach dem Entwurf 29,0 Mio. Euro zur Verfügung.
Insgesamt 363 Millionen Euro sind für Investitionen in Bildung und Schulen in den kommenden fünf Jahren eingeplant. „So viel wie noch nie“, betonte Stolz ausdrücklich. Trotzdem wünsche er sich mehr Unterstützung seitens des Bundes und des Landes. Vor allem weil die diese Kosten in Form der Schulumlage von den Kommunen übernommen werden müssen. Deshalb müsse der Hebesatz für die Schulumlage auch um 1,9 Prozentpunkte angehoben werden. Die Erhöhung begründet sich auch durch Kostensteigerung im Bereich der Schülerbeförderung, der Schulsozialarbeit, der Umsetzung von Investitionen und dem Ausbau der Ganztagsbetreuung an Grundschulen.
Dafür versprach Stolz die Kreisumlage nicht anheben zu wollen. Die beträgt zurzeit 39,07 Prozent., während die Schulumlage auf 19,40 Prozent festgelegt werden soll.
Trotz der schwierigen allgemeinen Wirtschaftslage zeigte sich der Lanrat aber zuversichtlich, einen ausgeglichen und damit auch genehmigungsfähigen Haushalt 2026 bis zur Abschlussberatung im Kreistag am 12.Dezember präsentieren zu können. Eine knappe Stunde dauerte die Einbringung des Haushaltes 2026 durch den Landrat. Die Beratungen erst getrennt in den Faktionen und dann anschließend in den Ausschüssen und sowie am 12.Dezember im Kreistag dürften erheblich länger werden.
Jürgen W. Niehoff
1 Fotos anbei
1. Landrat Thorsten Stolz bei der Einbringung seines Entwurfs über den Kreishaushalt 2026

 

Quelle: Jürgen W. Niehoff

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