„Das war das Projekt meines Lebens.“ „Die Menschen, die Orte, die interessanten Erfahrungen, all das wird für immer Teil meines Lebens sein.“ „Durch dieses Projekt bin ich in vielfacher Hinsicht gestärkt worden.“ Das sind Äußerungen von Schülerinnen und Schülern, die an der Erasmus+ Projektwoche an der Kopernikusschule Freigericht teilgenommen haben. Es handelt sich um den Rückbesuch von Schülerinnen und Schülern aus der Partnerschule in Bordeaux, der Großstadt in der französischen Partnerregion Hessens, der Nouvelle-Aquitaine. Auch Schülerinnen und Schüler aus der Partnerschule in Lecce, der Barockstadt in Süditalien, nahmen am Projekt teil. Alle wurden herzlich in Gastfamilien aufgenommen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Projekt hatten somit nicht nur die Gelegenheit, ihre Kenntnisse in der französischen, italienischen und englischen Sprache anzuwenden und zu vertiefen, sondern auch durch den Aufenthalt in Gastfamilien das Leben und die Kultur in Deutschland hautnah zu erleben. In der freien Zeit wurden gemeinsame Unternehmungen durchgeführt.
Jeweils zwei Lehrkräfte begleiteten die Jugendlichen aus Frankreich und Italien. Maria-Luise Campen-Schreiner, Nuria Balboa und Claudia Hauß wurden als Projektleiterinnen von Kerstin Geist-Hoffmann, Daniela Opitz und Dominik Cura in kreativen Workshops unterstützt. Dieses Projekt wird von der Europäischen Union gefördert, da die Kopernikusschule seit 2021 Akkreditierte Erasmusschule ist. Seit 1995 gab es an dieser Schule, die auch seit 1992 Europaschule des Landes Hessen ist, immer mehrere finanziell unterstützte Projekte an der Kopernikusschule Freigericht in den verschiedenen Förderprogrammen der EU. Bei diesem Projekt zum Thema Arts and Eco-Citizenship ging es inhaltlich um Schwerpunkte der künstlerisch-ästhetischen Bildung und der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE).
Der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt. Die Gäste aus Frankreich und Italien hatten Muscheln, Federn und weitere Materialien gesammelt und mitgebracht. Auch im Main-Kinzig-Kreis waren biologische Naturprodukte gesammelt worden. Daraus wurden gemeinsam Windspiele kreiert, die nun die Galerie der Schule schmücken und an die beeindruckende interkulturelle Zusammenarbeit erinnern und nachhaltigen Botschaften Ausdruck geben. Im Museum Giersch der Universität Frankfurt beschäftigten sich die 42 Personen in Führungen und Workshops mit nachhaltigem Wohnen im Wandel der Zeit. Sie erstellten auch Collagen. In Gelnhausen erhielten sie in einem geführten Stadtrundgang Erklärungen zu wichtigen Gebäuden und Gedenkstätten: die Kaiserpfalz, die Marienkirche, der Hexenturm, das Kriegerdenkmal, die Synagoge und der Jüdische Friedhof. Somit lernten sie den Zusammenhang von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft im Hinblick auf die Bedeutung für ein friedliches Zusammenleben kennen. In Darmstadt erlebten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einer Wanderung auf dem Internationalen Waldkunstpfad, wie die kreativen Arbeitsprozesse von Künstlerinnen und Künstlern aus der ganzen Welt in Begleitung von Wissenschaftlern eindrucksvoll und nachhaltig ausgestellt werden. Auch im gesamten Schulgebäude und der Mensa, in der Motive der internationalen Partnerschulen dargestellt sind, wurde die künstlerische Gestaltung der Kopernikusschule Freigericht in den Blick genommen. Am letzten Tag gab es Präsentationen für die gesamte Gruppe mit neuen Ideen für die Zukunft. Außer den wertvollen Erfahrungen nahmen alle Beteiligten am letzten Projekttag ein T-Shirt mit nach Hause, auf dem sie die Impressionen und Emotionen der Woche verewigt hatten. Alle Schülerinnen und Schüler brachten aus Gründen der Nachhaltigkeit ein altes Kleidungsstück mit und druckten individuelle Eindrücke ab. Nach Zeichnungen und Skizzen verschönerten die Jugendlichen ihre T-Shirts. Nach der Trocknung und dem Bügeln entstanden bleibende Kunstwerke mit individuellen ästhetischen Aussagen, die an die gemeinsame Woche, den kulturellen Austausch und das gemeinsame Engagement für eine nachhaltige Zukunft erinnern.
Das Erasmusprojekt machte die Bedeutung von internationaler Zusammenarbeit im Bildungsbereich deutlich, stärkte den interkulturellen Austausch und bewies, dass Kunst und Nachhaltigkeit auch wichtige Themen für die Zukunft sind. Beim tränenreichen Abschied am Samstag war klar: alle bleiben freundschaftlich in Verbindung. Im Mai werden die Schülerinnen und Schüler an der Projektwoche in Lecce teilnehmen. Sie nahmen aus der Projektwoche nicht nur wichtige Erfahrungen mit. Sie erhielten auch Zertifikate, die die „Kompetenzen für eine demokratische Kultur“ des Europarates ausweisen, an denen sich die Kopernikusschule Freigericht als Europaschule orientiert.
Quelle: Thorsten Weitzel