Suttner-Schüler auf Reli-Exkursion in Mainz
Nidderau. Im Nachklang der Veranstaltungsreihe zum Gedenkjahr “1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland” besuchten die Religionsgruppen der Jahrgänge 9 und 10 der Bertha-von-Suttner-Schule gemeinsam mit Religionslehrerin Elisabeth Kretzschmar-Wegner und Schulpfarrer Andrew Klockenhoff die Neue Synagoge und die St. Stephanskirche in Mainz. Rabbiner Ahron Vernikowsky führte die Schülergruppe durch das jüdische Gotteshaus und informierte über die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Mainz sowie die außergewöhnliche Bauweise der Neuen Synagoge unter dem Architekten Manuel Herz. Sowohl die äußere als auch die innere Form des Gebäudes ist den Buchstaben des hebräischen Wortes „Kadosch“ für „heilig“ nachempfunden, Texte aus der Thora zieren die Wände der Synagoge und erinnern ebenfalls daran, welch zentrale Bedeutung das Wort im Judentum hat. Zu Beginn der anschließenden Führung in der St. Stephanskirche begrüßte Schulpfarrer Andrew Klockenhoff die Schülerinnen und Schüler zu deren Überraschung mit einer stimmgewaltigen Orgelinterpretation des Kirchenlieds „Lobet den Herrn“. Eines der schönsten Zeichen für die Notwendigkeit zur Versöhnung zwischen den Religionen sind die von Marc Chagall gestalteten Kirchenfenster im Chorraum und im Querhaus der Stephanskirche. In seinen letzten Lebensjahren schuf der jüdisch-russische Künstler neun großflächige Fenster mit biblischen Motiven und zur Lichtgestaltung des Gotteshauses mit bis zu 25 verschiedenen Blautönen im charakteristischen Chagall-Stil. Gleichermaßen beindruckt wie begeistert waren die Schülerinnen und Schüler von diesem ganz besonderen Ausflug, der Geschichte, Religion, Architektur, Musik und Kunst verband. Die Busfahrt nach Mainz wurde finanziert von der Bürgerstiftung Nidderau, die sich bei den Jugendlichen für ihre engagierte Beteiligung an Musikprojekten und Lesungen anlässlich des Jubiläums “1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland” im vergangenen Jahr bedankte.
Quelle: Bertha-von-Suttner-Schule