Nachhaltig wirtschaften – Europäische Verteidigungspolitik:
Drei Tage in Straßburg, dem Sitz des Europaparlaments, bildeten den Abschluss der intensiven mehrmonatigen Arbeit im Rahmen des Europaschulprojekts „European Classes“ der Kopernikusschule Freigericht. Sieben Schülerinnen und Schüler reisten mit den das Projekt betreuenden Lehrkräften Kerstin Mathie und Stephan Mühlenkamp nach Straßburg, um vor Ort mit Projektteilnehmerinnen und Projektteilnehmern die Arbeit des Europaparlaments und des Europäischen Rates am Ort der parlamentarischen Arbeit, direkt im Parlamentsgebäude, zu simulieren und real in die Rolle eines Abgeordneten oder einer Staatenvertreterin zu schlüpfen. Der Verein „Let’s promote Europe“ organisiert und gestaltet das Projekt inhaltlich und betreut die Arbeit im Vorfeld und vor Ort.
Vorausgegangen waren Monate der intensiven Arbeit, nachdem sich die Kopernikusschule zum zweiten Mal erfolgreich für die Teilnahme beworben hatte. Dies galt auch für die Teilnehmenden, die sich zunächst mit einem Motivationsschreiben zur Auswahl bewerben mussten. In vielen Treffen in schulischen und internationalen Projektgruppen erfolgte der Austausch über Microsoft-Teams-Kontakte, häufig auch am Wochenende oder Abend.
Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer wird dabei einer Fraktion einer im Parlament vertretenen Partei zugeordnet und simuliert im Rollenspiel die Arbeit in der einzelnen Fraktion. Themen waren in diesem Jahr hochaktuell: Die Frage eines Nachhaltigkeitsgesetzes, das für wirtschaftliche Fragen bindend Produktions- und Handelsketten in den Fokus nimmt, oder auch die Debatte um eine gemeinsame europäische Verteidigungspolitik zur Bewältigung internationaler Krisen und besseren Kooperation und Einsatzfähigkeit.
So wurden Gesetzestexte und Änderungsanträge vorbereitet, nach den offiziellen Regeln diskutiert und zur Abstimmung gebracht. In Phase 1 arbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in ihren Fraktionsgruppen unter Hilfestellung einzelner Vereinsmitglieder und ihrer betreuenden Lehrkräfte. In Phase 2 wurde der Fokus auf nationale Interessen und der Arbeit im Europarat gelegt. Phase 3 diente dem freien Austausch, unabhängig von Fraktions- oder nationaler Zuordnung.
In einem internationalen Bündnis mit der deutsch-französischen Schule in Wien hatten die Schülerinnen und Schüler der Kopernikusschule in Phase 2 die Aufgabe, die Position Kroatiens im Ministerrat zu vertreten. Ein intensives Einarbeiten in die besonderen Gegebenheiten eines der neueren EU-Mitgliedsstaaten war unverzichtbar.
Die intensive Arbeit im Parlament an zwei Tagen wurde bereichert durch eine Rallye in internationalen Gruppen am ersten Tag des Aufenthaltes, gemeinsame Mittag- und Abendessen oder aktive Freizeitgestaltung am Abend. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer und die betreuenden Lehrkräfte waren sich am Ende einig, dass es sich sowohl inhaltlich als auch organisatorisch um eine hervorragende Veranstaltung handelt, die im nächsten Schuljahr wieder initiiert werden sollte.
Quelle: Thorsten Weitzel