Montag, November 25, 2024
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Jungen Familien verlässlich helfen

Projekt Familienpaten in Großkrotzenburg und Rodenbach erfolgreich angelaufen

Main-Kinzig-Kreis. – Seit Juli gibt es das Projekt „Familienpatenschaften“ in Großkrotzenburg. Das Angebot der Koordinationsstelle im Familienzentrum „Hey Fritzi“ ist seither gut angelaufen. „Die Zeit vor der Geburt und die ersten Jahre danach soll zu einer der schönsten werden. Das ist mitunter aber leichter gesagt, wenn es vielfältige alltagspraktische Herausforderungen in der Familie oder im Umfeld gibt“, erklärt Jugenddezernent Winfried Ottmann. „Da ist guter Rat gefragt, am besten durch Menschen, die sich gut hineinversetzen oder schnelle und verlässliche Hilfe vermitteln können. Genau dafür sind die Familienpaten da.“

„Familienpaten“ soll sich zu einem Kooperationsprojekt der Gemeinden Großkrotzenburg und zukünftig auch Rodenbach entwickeln. Es richtet sich an Familien mit Kindern bis drei Jahren, die sich in einer Multiproblemlage befinden, also in einer besonders belastenden Situation. Die alltagspraktischen Herausforderungen dieser Familien können individuell vielfältig sein und nahezu jeden denkbaren psychosozialen Bereich berühren: Sei es, dass die Geburt eines Babys den Familienalltag auf den Kopf stellt, Familien durch Mehrlings- und Frühgeburten stark gefordert werden oder auch Alleinerziehende nach einem Unterstützungsnetzwerk suchen. Die ehrenamtlichen Patinnen und Paten können die Familien ein bis zwei Mal pro Woche, bei zwei bis vier Stunden Wocheneinsatz, alltagspraktisch auf Wunsch zu Hause unterstützen. Das kann ein Besuch auf dem Spielplatz um die Ecke sein oder der gemeinsame Besuch eines Sportvereins. Die Unterstützung richtet sich nach dem, was die Familie individuell benötigt.

„Es geht um die direkte Entlastung in den jungen Familien“, erklärt Suse Hentschel, Leiterin des Kreis-Jugendamts. „Mit jeder Patenschaft bringen wir aber auch Wissen und Ansprechbarkeit in die Familien. Wir können also dabei helfen, die Unterstützung zu vermitteln oder anzubieten, die gerade besonders vonnöten ist.“

Das Familienzentrum „Hey Fritzi“ ist Mitglied im Netzwerk Frühe Hilfen Main-Kinzig-Kreis und arbeitet unter anderem mit dem Albert Schweitzer Kinderdorf Hessen e.V. sowie dem Zentrum für Kinder-, Jugend- und Familienhilfe (ZKJF) eng zusammen. Im Juli ist eine Koordinationsstelle „Familienpaten“ hinzugekommen, finanziert durch das Budget des Bereichs Frühe Hilfen beim Main-Kinzig-Kreis sowie Fördermittel des Hessischen Sozialministeriums. Zu den Aufgaben gehört die Akquise, Qualifizierung und Fortbildung der Familienpaten. Zudem werden passende Patenschaften vom Familienzentrum aus vermittelt. Das „Hey Fritzi“ ist erste Anlaufstelle sowohl für Familien als auch für Familienpaten.

Über die Koordinatoren Nina Schomburg und Jeannine Merz sowie unterstützend im Hintergrund Nicole Dziallas können leicht die Netzwerke des ZKJF und der Albert Schweitzer Kinderdorf Familienberatungsstelle in Hanau genutzt werden. „Wir schenken Vertrauen und Vertraulichkeit. Vor allem setzen wir uns unmittelbar dafür ein, dass es schnelle und qualifizierte Unterstützung geben kann“, sagen Schomburg und Merz.

Das Projekt läuft zunächst bis 2025. Eine Verstetigung ist aber nicht ausgeschlossen, wie Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann betont. „Wir haben mit diesem Projekt eine große Chance. Die Familienpaten schaffen eine schnelle Direkthilfe. Aber sie sind auch als daran anschließendes Glied in der Präventionskette da und können ansetzen, wenn beispielsweise die Arbeit der Familienhebammen oder Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen endet“, so Ottmann. Insofern werde sich der Main-Kinzig-Kreis, vor dem Hintergrund eines guten Auftakts des Projekts, schon jetzt für eine Verlängerung stark machen.

Es werden noch Familienpatinnen und Familienpaten gesucht. Wer Interesse an der Tätigkeit hat, kann sich gerne bei der Koordinationsstelle melden: Email familienpaten@hey-fritzi.de oder Telefon 06186 4840186.

Bildunterschrift: Familienpatinnen und -paten als schnelle Direkthilfe (von links): Elke Schug (Netzwerkkoordination Frühe Hilfen des Main-Kinzig-Kreises), Nina Schomburg, Nicole Dziallas und Jeannine Merz vor den Räumlichkeiten des „Hey Fritzi“.

Quelle: Frank Walzer

 

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