Am 4. August wird in der evangelischen Kirche Windecken wieder der Israelsonntag begangen. Die Gemeinde folgt einer langen Tradition in der die Gläubigen am 10. Sonntag nach Trinitatis das Verhältnis von Christen und Juden bedenken. Heute gehört für die Christen dazu, das Jude-Sein Jesu im Dialog von Christen und Juden ernst zu nehmen. Von jüdischen Menschen lernen Christen neue Einblicke in den Teil der Bibel, den mit dem Judentum teilen. Die „Schrift“ (das Erste Testament) war die Grundlage des Glaubens Jesu. Kein Jota (nicht der kleinste Buchstage), so predigte er, soll in der Tora verloren gehen. Darum sind aus christlicher Sicht Juden und Christen im Glauben Geschwister, die sich unterscheiden und doch zusammengehören. Betonte man in früheren Jahren die Glaubensunterschiede, so wird inzwischen vor allem der gemeinsame Glaube an den einen Gott gefeiert. Zur Solidarität mit Jüdinnen und Juden gehört ein klares Nein gegen jede Form von Antisemitismus und auch das Einstehen für den Staat Israel. Auch das wird in diesem Gottesdienst Thema sein. Zum zweiten Mal wird Oliver Dainow, Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde Hanau, im Gottesdienst als Gastprediger vertreten sein. Der Rahmen des Gottesdienstes ist in guter Tradition weiter gesteckt: Irith Gabriely, die Queen of Klezmer, wird wieder mit ihrer Klarinette zu Gast sein. Sie wird begleitet von Thomas Wächter an der Orgel. Ab 11:15 Uhr geben beide in einer Matinee ein Orgel- und Klezmerkonzert.
Zur Biografie von Irith Gabriely:
Geboren in Haifa, studierte sie Klarinette, Klavier, Dirigieren und Philosophie in Tel Aviv. Sie kam nach Deutschland und wurde erste Klarinettistin am Staatstheater Darmstadt. 1986 gründete sie die Klezmergruppe „Colaleila“ und gibt seitdem Konzerte in ganz Europa. Ihr Repertoire beinhaltet klassische Werke, Improvisation und Jazz Elemente. Die weltweit bekannte Musikerin, Komponistin und großartige Entertainerin profiliert sich auch als Mittlerin zwischen den verschiedensten Musikstilen und der monotheistischen Religionen, in dem sie zusammen mit christlichen, islamischen und jüdischen Interpreten auftritt.
Bild:c by Hannelore Anthes
Quelle: Redaktion MKK Echo