“Gesunde Wälder – Gesunde Menschen – ist das diesjährige Motto des internationalen Tages der Wälder
Wälder haben weltweit viele Funktionen, die über die Holzproduktion hinausgehen. Über eine Milliarde Menschen lebt von Nahrung, die in Wäldern gewonnen wird, wie Kräuter, Pilze, Früchte, Nüsse, Wildfleisch und Insekten. Auch sind Wälder natürliche Apotheken. Rund 50.000 Pflanzenarten, von denen eine Vielzahl in Wäldern wächst, können für medizinische Zwecke verwendet werden.
Wälder stärken unsere geistige und körperliche Gesundheit. Der Aufenthalt in Wäldern fördert das Wohlbefinden und wirkt sich positiv auf Stress, hohen Blutdruck, Erschöpfung, Ängste und Anspannung aus. Waldbäume nehmen Schadgase aus Verkehr und Industrie auf und filtern den Feinstaub aus der Luft.
Vor allem spielen die Wälder eine zentrale Rolle bei der Bekämpfung der größten Gesundheitsbedrohung der Menschheit: dem Klimawandel.
Gesunde Wälder helfen dabei, die globale Erwärmung in Schach zu halten: Wälder speichern 662 Milliarden Tonnen Kohlenstoff. Das entspricht mehr als der Hälfte des globalen Kohlenstoffbestandes, der in Böden und Vegetation gespeichert ist. Darüber hinaus tragen Bäume und Wälder dazu bei, den durch den Klimawandel verursachten und gesundheitsgefährdenden Temperaturanstieg sowie extreme Wetterereignisse abzupuffern.
Der Klimawandel belastet auch unseren Nidderauer Wald massiv. Die fehlenden Niederschläge der vergangenen Trockenjahre und die deutlich gestiegenen Temperaturen sind vor allem für alte Bäume eine große Herausforderung. Wer mit offenen Augen durch die Nidderauer Wälder geht, erkennt dies an letzten vertrockneten Fichten, aber auch an den vielen trockenen Kronen vor allem bei den heimischen Buchen. Erfreulicherweise sind aber unter den Baumbeständen viele junge Bäume zu finden, die über ihre Lebenszeit eine Chance bekommen sich an den Klimawandel anzupassen. Der Walderhalt wird auch die nächsten Jahre die Bewirtschaftung unseres Waldes bestimmen. Erfreulicherweise zeigt die Entwicklung in den Nidderauer Naturwaldflächen, dass sich die der Wald selbst erholen kann. Daher wird sich die Nutzung in den nächsten Jahren auf das unbedingt notwendige Maß beschränken.
Mit der Ausweitung der Naturwaldflächen, Förderung der Naturverjüngung und vorsichtiger Nutzung arbeiten wir an der Zukunft unseres Waldes.”
Quelle: Bernhard Hildebrand