Kreisbeigeordneter Jannik Marquart und Wirtschaftsförderer Normen Kegler besuchen romeisIE GmbH in Gelnhausen
Main-Kinzig-Kreis. – Eine Glasfront trennt den Besprechungsraum der romeis Information Engineering GmbH vom „makeIT“ Makerspace. Während auf der einen Seite Christian Romeis, Gründer und Inhaber des Unternehmens, seinen Gästen Jannik Marquart, Kreisbeigeordneter und Wirtschaftsdezernent, sowie Normen Kegler, Leiter des Referats Wirtschaft, Arbeit und digitale Infrastruktur, die wirtschaftliche Entwicklung von romeisIE vorstellte, tüftelten auf der anderen Seite vier Schülerpraktikanten an der Konstruktion eines digitalen Golfplatzes. Ist der erst programmiert und kann auf den Fußboden projiziert werden, wollen die vier mit selbst hergestellten Schlägern aus dem 3D-Drucker virtuell Bälle schlagen. Das ist die „Challenge“.
Der „makeIT“ Makerspace ist nur eines der vielen Projekte von Christian Romeis. In dem zertifizierten Gründerzentrum bietet die romeisIE GmbH etwa 70 Praktikantinnen und Praktikanten pro Jahr die Möglichkeit, sich einer digitalen „Challenge“ zu stellen, wie der Unternehmer die Zielvereinbarungen mit den jungen Leuten nennt. Bis zu drei Wochen dauert so ein Praktikum für die Schülerinnen und Schüler der Schulen des Main-Kinzig-Kreis jeweils. Für ihr individuelles Projekt stehen Robotik und KI, Werkzeug und Computer, 3D-Drucker und IT-Expertise zur Verfügung. „Die Nutzung des Makerspace ist kostenfrei“, erläuterte Christian Romeis und: „Wir wollen junge Menschen ermuntern, sich intensiv mit neuer Technologie zu befassen, und sie dabei unterstützen. Gleichzeitig dient das Projekt der Mitarbeitergewinnung und Mitarbeiterbindung. Zudem erhöht es unsere Bekanntheit in der Region. Wir gewinnen Preise damit und zeigen unsere Innovations-Kompetenz.“
Das Kerngeschäft der romeisIE GmbH ist freilich ein anderes. Seit mehr als zwanzig Jahren entwickelt das Unternehmen passgenaue Softwarelösungen für mittelständische und Großunternehmen im In- und Ausland. War Christian Romeis mit seinem Team zunächst als Berater für IT-Lösungen tätig, wandte sich das Unternehmen rasch der Entwicklung von Software zu. Dabei dreht sich alles um IT-Lösungen, Datenintegration, Automatisierung von Lösungen, Webapplikationen und den Einsatz von KI. „Wir steigen tief in die Prozesse unserer Kunden ein, schauen uns alles genau an, um zu verstehen, wie wir diese Prozesse am besten digitalisieren, automatisieren und damit vereinfachen können“, erläuterte Christian Romeis. Die digitalen Lösungen, die auf diese Weise entwickelt werden, seien so individuell, dass sie nicht auf andere Unternehmen übertragen werden können. Waren die Mitarbeitenden früher in Coworking Spaces wie Kinzig Valley in der Gelnhäuser Barbarossastraße, in Darmstadt, oder direkt bei Kunden tätig, hat das Unternehmen seinen Hauptsitz seit 2021 im Triangulum in Gelnhausen. „Unsere Entwicklerinnen und Entwickler sitzen alle in Deutschland, nicht in Bulgarien oder Rumänien. Es geht Effizienz verloren, wenn es eine Sprachbarriere gibt. Das wollen wir nicht. Mit Deutsch als gemeinsamer Sprache sind wir schnell, fuchsen uns in die Prozesse unserer Kunden ein und sind ansprechbar“, sagte Christian Romeis.
KI gewinne in seinem Unternehmen, aber auch bei den Kunden immer mehr an Bedeutung, fuhr er fort und nannte zwei Beispiele: „Wir können für Kunden mit Vorhersage-Algorithmen berechnen, ob es zu einem Auftrag kommen wird. Wir können Bewerbungen bei Bewerbungsverfahren mit KI nach bestimmten Algorithmen vorsortieren.“ KI wird bei romeisIE zum Schreiben von Code genutzt. Noch im Prozess wird der von IT-Fachleuten geprüft, um Fehler zu vermeiden. „Dafür ist analytische Kompetenz und die Fähigkeit notwendig, Zusammenhänge zu erkennen. Dazu ist KI noch nicht in dem Umfang in der Lage, den wir brauchen – auch wenn sie immer besser wird“, so Christian Romeis. „Wir müssen in Kompetenzen denken, nicht mehr in Berufsfeldern“, stimmte Kreisbeigeordneter Jannik Marquart dem Firmenlenker zu. Der Einsatz von KI sei die Zukunft und werde in vielen Bereichen menschliche Tätigkeiten vereinfachen. So würden Kapazitäten für Kompetenzen freigesetzt, über die nur der Mensch verfüge, zum Beispiel mit Sachverstand die KI-Ergebnisse zu prüfen, zu bewerten und gegebenenfalls anzupassen. Auch Wirtschaftsförderer Normen Kegler sieht in KI und Digitalisierung großes Potenzial. „Wirtschaftsförderung ist ein kooperativer Prozess, der Menschen des Wirtschaftslebens miteinander vernetzt“, definierte er seine Aufgabe. Auch deshalb will er sich mit Christian Romeis austauschen, um Möglichkeiten der Vernetzung und Kooperation zu entwickeln, von denen der heimische Wirtschaftsraum profitiert. „Wir brauchen smarte Lösungen, um Unternehmen und Arbeitnehmer in der Region zu halten“, unterstrich Jannik Marquart.
Abschließend berichtete Christian Romeis von zwei weiteren seiner Projekte: die Veranstaltung DigiPLUS, die die romeisIE GmbH gemeinsam mit der Hessen Trade und Invest GmbH in diesem Jahr durchführen und die sich dem Thema „Virtuelle Realität“ widmen wird, sowie die Main-Kinzig-Nerds. Auf Betreiben des Unternehmers entstand vor sechs Jahren diese Gruppe, die mittlerweile aus etwa 320 Softwareentwicklerinnen und Softwareentwicklerinnen besteht. Das Netzwerk trifft sich einmal im Monat zu einem Kurzvortrag und anschließendem Austausch. Genau wie der Makerspace haben auch die Main-Kinzig-Nerds Impulse gesetzt, die in die Region hineinwirken.
Bildunterschrift: Jannik Marquart, Kreisbeigeordneter und Wirtschaftsdezernent, überreichte gemeinsam mit Normen Kegler, Leiter des Referats für Wirtschaft, Arbeit und digitale Infrastruktur, dem Firmengründer und Geschäftsführer der romeisIE GmbH, Christian Romeis und Daniel Buchta, Social Media Manager, die Urkunde „Made in Main-Kinzig-Kreis“.
Quelle: Redaktion MKK Echo