Freitag, Februar 7, 2025
StartBildungs- & Schulberichte„Inclusion Matters“: Erasmus-Projektwoche der Kopernikusschule zum Thema Inklusion am Sophianum in Gulpen

„Inclusion Matters“: Erasmus-Projektwoche der Kopernikusschule zum Thema Inklusion am Sophianum in Gulpen

Kurz nach den Weihnachtsferien war es so weit: 17 Schülerinnen und Schüler der Kopernikusschule Freigericht starteten teils fröhlich, teils etwas aufgeregt zum Sophianum in Gulpen, der langjährigen niederländischen Partnerschule der Kopernikusschule in der Provinz Limburg. Beim Wiedersehen mit den Gastschülern und dem Kennenlernen der Gastfamilien war jedoch schnell das Eis gebrochen. Begleitet wurde dieser Austausch von den Lehrkräften Christoph Jöst und Carolin Faßbinder.
Am Montag besuchte die Gruppe eine Institution in der Nähe von Maastricht, die sich mit zahlreichen individuellen Projekten um Menschen mit Beeinträchtigungen kümmert. Auf dem weitläufigen Gelände gibt es beispielsweise einen Bauernhof, sodass die Bewohner bei der Versorgung der Tiere helfen. Nachmittags stand eine Foto-Challenge in Maastricht auf dem Programm, anhand derer die deutschen Jugendlichen die Universitätsstadt erkunden durften.
Am Dienstag gewannen die Schülerinnen und Schüler einen ersten Einblick in die Schulstruktur des Gastgeberlandes. Sie stellten einige Gemeinsamkeiten und Unterschiede fest. Schon die Architektur reflektiert den Ansatz der Niederländer, dass die ersten 20 Minuten einer Unterrichtsstunde gemeinsam mit der Lehrkraft in einem Raum verbracht werden, worauf eine Phase folgt, in der die Lernenden weitgehend selbstorganisiert in kleineren, individuellen Lernzonen arbeiten, bevor man sich zur Zusammenführung wieder im Klassenverband sammelt. Inhaltlich wartete auf die Projektgruppe ein Debattiertag. In internationalen Gruppen bestritten sie in mehreren Runden Diskussionen um aktuelle Fragestellungen bezüglich Inklusion, bevor ein Siegerteam gekürt wurde. Die Schülerinnen und Schüler bewiesen hierbei viel Engagement für die herausfordernde Thematik, während sie gleichzeitig in der Lingua franca Englisch argumentieren mussten.
Für Mittwoch stand ein Ausflug nach Nijmegen auf dem Programm: Zunächst wurde das „Muzieum” besucht, welches viele Aktivitäten rund um das Thema Blindheit bietet. Sehbehinderte Guides führten Kleingruppen in völliger Dunkelheit durch einen simulierten Städtetrip in Paris. Dies nahmen die Jugendlichen als sehr eindrucksvoll wahr und konnten die Herausforderungen, denen blinde Menschen begegnen, nachvollziehen.
Einen weiteren Vormittag in der Schule und dem Partnerstädtchen verlebte die Gruppe am Donnerstag. Die Lernenden erhielten die Aufgabe, in Teams Kurzvideos zu erstellen zu den Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen den Niederlanden und Deutschland. Hierbei konnten die niederländischen Jugendlichen zurückgreifen auf ihre Erfahrungen an der Kopernikusschule im September 2024. Nachmittags besuchte man den amerikanischen Soldatenfriedhof in Markgraten. In der dortigen Führung wurde besonderes Augenmerk gelegt auf die Biographie des Soldaten, für dessen Grab das Sophianum die Patenschaft übernommen hat.
Am Abschlusstag führten die Schülerinnen und Schüler ihre Erkenntnisse der Woche in Präsentationen zusammen. Neben den vielfältigen offiziellen Programmpunkten gaben sich die Gastfamilien viel Mühe, den Gästen einen angenehmen und erlebnisreichen Aufenthalt zu ermöglichen. Herzliche Abschiedsszenen am Rückreisebus offenbarten, dass viele Freundschaften in den beiden Projektwochen entstanden waren und darüber hinaus, welche Bedeutung internationalen Austauschprojekten zukommt.

 

Quelle: Thorsten Weitzel

Ähnliche Artikel
- Advertisment -

Am beliebtesten