Montag, Juli 14, 2025
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In Maintal wird aus Bioabfall wertvoller Humus

Seit 25 Jahren betreibt der Zweckverband Bioabfallentsorgung Maintal – Bad Vilbel eine Kompostierungsanlage
Sie ist nicht besonders attraktiv. Doch die braune Biotonne ist mehr als ein Abfallbehälter. Sie steht für Ressourcenschonung, Nachhaltigkeit und ökologische Verantwortung. In der Kompostierungsanlage im Gewerbegebiet Maintal-Ost wird sichtbar, welchen Mehrwert dieser Abfall hat. Denn hier wird aus dem Grün- und Bioabfall der Städte Maintal und Bad Vilbel wertvoller Kompost – und das seit 25 Jahren. Ein Jubiläum, das kürzlich mit einem Tag der offenen Tür gefeiert wurde.

Der Zweckverband Bioabfallentsorgung Maintal – Bad Vilbel blickt auf eine erfolgreiche Entwicklung in den vergangenen 25 Jahren zurück. Dabei begann die Erfolgsgeschichte schon vor der Verbandsgründung am 1. Januar 2021. „Bereits in den 80er Jahren wurde Grünabfall gesammelt und auf einer eigenen Anlage kompostiert. Damit übernahm Maintal eine Vorreiterrolle“, blickte Maintals Erster Stadtrat Karl-Heinz Kaiser auf die Anfänge zurück. Er ist zugleich Verbandsvorsitzender des Zweckverbands. Mitte der 90er Jahre entstand die erste eingehauste Bioabfall-Kompostierungsanlage, die zunächst durch den Umlandverband Frankfurt und zwischenzeitlich durch die Rhein-Main Abfall GmbH (RMA) betrieben wurde. Seit 2001 ist der Zweckverband Maintal – Bad Vilbel für die Kompostierung des Bio- und Grünabfalls aus den beiden Städten zuständig.

Seitdem wurde die jährliche Verarbeitungskapazität von 7.500 Tonnen auf 15.000 Tonnen verdoppelt, sodass mittlerweile auch Teilmengen des Bioabfalls aus dem Main-Kinzig-Kreis in Maintal verwertet werden. „Diese Erweiterung sichert die Wirtschaftlichkeit der Anlage und damit verbunden die günstigen Entsorgungsgebühren für die Bevölkerung und trägt entscheidend zur Nachhaltigkeit bei“, unterstrich Kaiser.

Auch Maintals Bürgermeisterin Monika Böttcher hob den ökologischen Wert und den Kreislaufgedanken hervor. „Die Anlage war seinerzeit innovativ und zukunftsweisend. Hier wird sichtbar, dass Abfall kein Müll ist, der entsorgt werden muss, sondern als Wertstoff wiederverwendet werden kann. Denn aus dem Bio- und Grünabfall entstehen jährlich 5.000 Tonnen zertifizierter Kompost, der in der Landwirtschaft und in heimischen Gärten zum Einsatz kommt“, betonte sie. Der Kompost entspricht darüber hinaus zusätzlich den strengen Anforderungen der Verbände Bioland und Naturland und ist auch für Privatpersonen erhältlich.

Dass Maintal und Bad Vilbel als kreisangehörige Kommunen die Anlage eigenverantwortlich betreiben, ist bundesweit eher die Ausnahme. „Damit sind wir Abfall-Exoten. Doch Maintal und Bad Vilbel haben diese Herausforderung angenommen und zeigen damit auch, wie wichtig und erfolgreich interkommunale Zusammenarbeit ist“, betonte Bad Vilbels Bürgermeister Sebastian Wysocki.

Der Tag der offenen Tür bot spannende Einblick in die Kompostierungsprozesse. So geht es für den Bioabfall nach der Waage und Registrierung direkt in eine von 14 hermetisch geschlossenen Rotteboxen. In sieben bis zehn Tagen sorgen Mikroorganismen für die Zersetzung des organischen Materials. Gleichzeitig wird der Bioabfall durch Erhitzung hygienisiert. Dieser Frischkompost findet vor allem in der Landwirtschaft Verwendung. In der Lagerhalle reift der Frischkomopost noch einmal nach. Nach der Rotte wird der Kompost durch Siebung nochmals von Störstoffen wie Plastik oder Glas gereinigt, denn selbst biologisch abbaubare Obstknotenbeutel gehören nicht in die Biotonne.

Begleitend lud ein Infostand der RMA ein, sich auch spielerisch mit der Abfalltrennung näher zu beschäftigen und Sachpreise zu gewinnen. Die lockten auch am Infostand des Zweckverbands, wo die Gäste am Glücksrad drehen konnten. Mit Grill, kühlen Getränken und Cocktails wurde das Jubiläum zu einem Erlebnis für alle Generationen.

 

Quelle: Redaktion MKK Echo

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