Schnupperkurs Drehleier zur Stadtrechtsfeier in der Ehemaligen Synagoge – Jetzt anmelden
In Verbindung mit dem Musikinstrumentenmuseum Lißberg bietet die Musikschule Main-Kinzig während der Stadtrechtsfeier am Samstag, 28. Juni 2025, von 15 Uhr bis 18 Uhr (inklusive kleiner Pausen), in der Ehemaligen Synagoge in Gelnhausen einen Schnupperkurs „Drehleier“ an. Leiern werden zur Verfügung gestellt, die Zahl der Teilnehmenden ist auf maximal 8 begrenzt. Eine Anmeldung ist erforderlich.
Von der Mittelalterszene über historische Musikpraxis aller Stilrichtungen (Renaissance, Barock, Klassik, Romantik) bis zu Folk und Jazz und moderner Musik, immer setzt die Drehleier optische und akustische Akzente, ist sie doch erst in den letzten Jahrzehnten durch den Frankfurter Kurt Reichmann wiederbelebt worden, nachdem sie fast ausgestorben war. Dadurch hat sie immer noch den Reiz des Besonderen, verstärkt noch durch den charakteristischen Klang, der an Dudelsack erinnert. Das ist kein Zufall, denn beide Instrumente benutzen den Bordun, das heißt den permanent mitlaufenden Grundton als Begleitung zur jeweiligen Melodie.
Im Prinzip ist die Drehleier eine Art „mechanisierte Geige“: Was bei der Geige die linke Hand abgreift – und was sauber zu hören lange geübt werden muss – geschieht bei der Drehleier über eine Tastatur mit justierbaren Fähnchen, die die Saiten abgreifen. Man spielt also von Anfang an saubere Töne. Die rechte Hand, die bei der Geige den Bogen bedient, kurbelt stattdessen ein drehendes Rad, quasi einen „endlosen Bogen“, der weder Aufstrich noch Abstrich braucht, daher eben auch das Sprichwort von der „ewig selben Leier“.
Hinzu kommt weiterhin, dass die Drehleier – was der Dudelsack nicht hat – eine Art eingebautes Rhythmusgerät besitzt! Man kann nämlich über eine spezielle, beweglich installierte Saite durch Schlagimpulse mit der Hand während des Kurbelns schnarrende Rhythmen erzeugen, die das Instrument auch besonders für Tanzmusik geeignet machen.
Der Schnupperkurs soll in drei Einheiten von je einer Stunde (mit kurzen Pausen dazwischen) einführen in:
1. Aufbau und Handhabung, Einrichtung und Stimmen des Instruments
2. Grundlagen des einfachen Melodiespiels mit der linken Hand
3. Grundlagen der Schlagtechnik mit der rechten Hand
Besondere musikalische Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Das Spielen einer einfachen Melodie sollte auch für musikalische Anfänger nach dem Schnupperkurs möglich sein.
Da Drehleiern in kleinen Serien und in Handarbeit hergestellt werden, sind sie nicht gerade billig. Konzertdrehleiern mit allem Schnickschnack können so teuer sein, wie ein Klavier. Nachbauten einfacher Bauernleiern etc. gibt es aber auch schon unter 1000 Euro.
Damit Interessierte keine Drehleier kaufen müssen, solange sie noch gar nicht wissen, ob es wirklich „ihr Instrument“ ist, werden zum Schnupperkurs Leihleiern aus der Werkstatt von Kurt Reichmann zur Verfügung gestellt. Das begrenzt allerdings die Teilnehmerzahl auf 5 bis 8 Leute.
Die Teilnehmergebühr beträgt pro Person 20 Euro, hinzu kommt die Leihgebühr für die Drehleier in Höhe von 20 Euro.
Wer bereits eine eigene Leier besitzt, kann sie mitbringen. Sie sollte aber spielbar sein.
Referent ist Kurt Racky, Pfarrer i.R. und Kirchenmusiker, Leiter des Bonifatius-Ensembles Lißberg und Vorsitzender des Fördervereins Musikinstrumentenmuseums Lißberg.
Anmeldung und Kontakt: Musikschule Main-Kinzig Telefon 06051/ 14015; E-Mail: info @mkk-musik.de
Bildunterschrift: Zur Stadtrechtsfeier findet in der Ehemaligen Synagoge ein Schnupperkurs „Drehleier“ statt. Foto: Musikinstrumentenmuseum Lißberg
Quelle: Redaktion MKK Echo