Schöneck. Wenn ein Kind an Krebs erkrankt, sitzt der Schock tief. Die Heilungschancen sind heutzutage zwar sehr gut, 4 von 5 krebskranken Kindern können geheilt werden, aber der Weg dahin ist oftmals langwierig und beschwerlich.
Jahr für Jahr erkranken in Deutschland laut Robert Koch-Institut etwa 2.200 Kinder und Jugendliche neu an Krebs. Für die Betroffenen sind die Krebstherapien sehr anstrengend. Nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Und für Bewegung und Sport fehlen meist die Kraft und die Zeit. Zudem gibt es kaum entsprechende Angebote
Deshalb wurde 1996 die Stiftung Deutsche KinderKrebshilfe ins Leben gerufen. Zusammen mit der Deutschen Krebshilfe finanziert sie derzeit fast alle in Deutschland laufenden Therapiestudien bei Kindern sowie Kinderkrebszentren und Elternhäuser in Kliniknähe. Darüber hinaus vergibt die Stiftung Forschungs- und Fortbildungsstipendien im Bereich Kinderonkologie. Und da die Stiftung keine Unterstützung vom Staat erhält ist die auf Spenden angewiesen.
Das rief vor Jahren schon den Kreisjugendausschuss (KJA) im Fußballkreis Hanau mit auf den Plan. „Bei Hallenturnieren der E-Jugend (Kinder im Alter von 8 bis 10 Jahren) sind wir mit der Sammelbüchse rumgegangen und haben die Eltern und Zuschauer um Spenden gebeten“, berichtet Kreisjugendwart Manfred Kühne. Im Durchschnitt seien bei den 12 Hallenturnieren so rund 250 Euro pro Jahr zusammengekommen. Als nun Corona bedingt in den letzten beiden Jahren alle Hallenturniere abgesagt werden mussten, kam Kühne auf die Idee, in den Videokonferenzen mit seinen Kreisjugendleitern die Vereine anstatt der Eltern zu Spenden aufzurufen. „Schließlich haben die in dieser Zeit doch die Gelder für Hallenanmietung und all das Drumherum gespart“, erklärt Kühnes Stellvertreter Helge Schröder den Hintergrund für den Spendenaufruf. Bei 19 der 38 Fußballvereine aus dem Fußballkreis Hanau fiel der Aufruf auf fruchtbaren Boden. Und so kam im ersten „Corona-Jahr“ knapp 1.500 Euro zusammen. Geht doch, dachten sich der Kreisjugendwart und sein Vorstand. Und deshalb rief der KJA auch in diesem Jahr zur Spendenaktion für krebskranke Kinder auf. Mitte der Woche konnten er zusammen mit seinem Stellvertreter Schröder und dem Mitglied des Kreis-Jugendausschusses und Jugendleiter des SV Kilianstädten, Hans-Peter Loeb auf dem Sportplatz des SV Kilianstädten das Ergebnis verkünden: „ 1.160 Euro kam von den Vereinen. Auch dieses Mal haben sich wieder 19 der 38 Vereine beteiligt. 350 Euro haben Privatleuten gespendet. Und mit 1.490 Euro aus der eigenen Kasse hat der Kreisjugendausschuss den Spendenbetrag auf insgesamt 2500 Euro aufgestockt“. Gemeinsam mit vier aktiven Fußballkindern des SVK wurde der symbolische Scheck dem aus Bonn extra dafür angereisten Vertreter der Kinderkrebshilfe, Winfried Schüller überreichen. „Für so ein außergewöhnliches Engagement und für so eine Summe sind wir dem Kreisjugendausschuss Hanau natürlich unendlich dankbar“, meinte abschließend Schüller. Das Geld sei wichtig, weil für eine so eine intensive und ganzheitliche Betreuung, wie sie seine Stiftung anbietet, im Klinikalltag meist kein Platz sei.