Ein „Dreggsagg“ und vier Superheldinnen begeistern
„Es war ein Waaaahnsinn in Nidderau“, eine Show „wie bei den Ehrlich Brothers – nur ohne Explosionen“, so Michel Müller: Ein „Dreggsagg“ und vier Superheldinnen haben dafür gesorgt, dass das 13. Marktplatzspektakel seinem Namen vollauf gerecht wurde. Comedian Michl Müller und das A-Capella-Quartett Allegria sorgten für beste Unterhaltung. Das gemeinsam vom Kulturbeirat der Stadt Nidderau und der Gemeinde Schöneck organisierte Kultur-Event lockte knapp 400 Zuschauerinnen und Zuschauern auf den historischen Marktplatz Windecken.
„Das wird ein besonderer Tag“, versprach Kulturbeiratsmitglied Markus Bernard bei seiner Ansprache und behielt Recht. Das Publikum erlebte den letzten Auftritt von Allegria. Nach über 20 Jahren feierten die vier Sängerinnen in Nidderau Abschied von der Bühne, geschmückt mit Rosen, überreicht von Markus Bernard und Bürgermeister Andreas Bär.
Ein „heldenhaftes Publikum“ erlebte das „Ende einer Reise“, so Sängerin Christine. Zuerst wurde mit Filmmelodien aus Superman, Batman und James Bond inklusive des beeindruckenden Vortrags von Adeles „Skyfall“ den Superhelden gehuldigt. Zum Abschluss besang das Quartett die wahren Superhelden: Frauen, egal ob als Architektin, Bankangestellte oder Mutter.
Der Mann des Abends spazierte locker durch die Publikumsreihen, begrüßte vermeintliche ehemalige Klassenkameraden, nominierte Einpeitscher, umarmte und knutschte, bevor er mit einem „Also dann hau nei“ die Bühne enterte: Michl Müller, selbst ernannter „Dreggsagg“, widmete sich dem „Limbo of Life“. Lachen, Schenkelklopfer und Applaus begleiteten die Lieder, Gags und Anekdoten des Comedians, Unterfranken und Fastnachts-Philosophen bei seiner zweistündigen Erkenntnis-Tour durch die Höhen und Tiefen des Alltäglichen, durch Unzulänglichkeiten und Eitelkeiten der Menschen.
Ob Kindergeburtstag mit veganem Buffet, Wellness-Wochenende im Bayerischen Wald mit der sächselnden Masseurin Mandy oder die Unzulänglichkeiten und Eitelkeiten der Menschen aus seinem Heimatort Garitz: Alle bekamen ihr verbales Fett weg. Der Bayerische Kulturpreisträger von 2010 trat den Beweis an, dass der direkte und derbe Witz seines „Limbo auf Life“ auch in „woken Zeiten“ die Menschen immer noch zum Lachen bringt: ein „Dreggsagg“ ohne Angst vor Niveau-Limbo, ein „Waaahnsinn in Nidderau“.
Quelle: Redaktion MKK Echo