MKK-echo.de Gemeindevertretung Niederdorfelden – Streuobstwiese _jwn
Jürgen W. Niehoff
Niederdorfelden. Acht Tagesordnungspunkt in nur 35 Minuten in einer Gemeindevertretersitzung abzuarbeiten, ist oftmals nur ein Wunschtraum. Nicht so in Niederdorfelden am vergangenen Donnerstag, da ist es wieder gelungen.
„Das verdanken wir aber auch nur der der sehr guten Vorarbeit in den Ausschüssen“, lobte die Gemeindevertretungsvorsitzende Kristina Schneider (SPD) am Ende der Sitzung ihre Gemeindeparlamentsmitglieder. Verantwortlich für den schnellen Durchgang war aber auch der Umstand, dass über vier Tagesordnungspunkte nicht diskutiert wurde, sondern sie nach den Berichten aus den Ausschüssen von der Gemeindevertretung nur zur Kenntnis genommen werden mussten. Dazu zählte der Jahresabschluss 2023, der mit einem Fehlbetrag von 328.578,28 Euro abschließt. Zu Beginn des Jahres 2023 war man noch von einem Fehlbetrag von fast 1,04 Millionen Euro ausgegangen. Die Verringerung des Kassen-Minus ist zurückzuführen auf höhere Gewerbesteuereinnahmen, höhere Förderung durch das Land Hessen für die Kitas und geringere Personalaufwendungen. Der Fehlbetrag wird aus den Rücklagen der Gemeinde – aktuell rund 15 Millionen Euro – gedeckt.
Zur Kenntnis genommen wurden außerdem das Testat der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft für die Jahresabrechnung 2022 für das Baugebiet „Im Bachgange“ sowie der Jahresbericht der AWO gGmbH zu ihrer Jugendarbeit in Niederdorfelden.
Begrüßt wurde dabei von der AWO vor allem die Zurverfügungstellung weiterer Räume durch die Gemeinde.
Da der Antrag der Grünen auf Anlage einer kleinen Streuobstwiese am Rande des Neubaugebietes „Im Bachgange im Bau- und Strukturausschuss zuvor schon auf Ablehnung gestoßen war, hatte die Fraktion ihm kurzentschlossen einen Ersetzungsantrag folgen lassen und zwar las Ergebnis aus der Diskussion im Ausschuss. Dort hatten vor allem Vertreter des zur Beratung hinzugezogenen Obst- und Gartenbauvereins von einer reinen Streuobstwiese abgeraten, da der Platz für Obstbäume zu klein sei. Außerdem bedürfe auch eine Streuobstwiese Pflege und dafür mangele es an Personal. Weil die Mehrheit ihren Antrag deshalb abzulehnen drohte, änderte die Grünen deshalb ihren Antrag in „eine Blühwiese mit obsttragenden Gehölzen“, Angepflanzt werden sollen nach Vorstellung der Grünen nun robuste Gehölze, die Schatten spenden und zugleich Früchte tragen, die ungiftig und für Menschen bekömmlich sind sowie Tieren Nahrung und Unterschlupf bieten. Wie zum Beispiel Holunder, Schlehe, Weißdorn, Kirsche, Apfel oder Felsenbirne. Dazu soll eine Sitzbank im Schatten auf dem Gelände aufgestellt werden, die Bürgern die Gelegenheit zum Ausruhen bietet. Diese Bank soll inzwischen vom Gemeindevorstandmitglied Stani Czmok (Dorfelder Liste) bereits gespendet worden sein. Mit dieser Abänderung zeigten sich die übrigen Fraktionen nun einverstanden und beschlossen den neuen Antrag einstimmig.
Zu keiner Entscheidung kam es hingegen beim Tagesordnungspunkt „Gründung eines Dienstleistungskompetenzzentrums im Main-Kinzig-Kreis“ durch interessierte Gemeinden und dem Landkreis. Das Zentrum soll sich im Zuge wirtschaftlicher Zusammenarbeit um Themen wie Digitalisierung, Mobilität oder Aufrechterhaltung der Grundversorgung der Bürger in den ländlichen Bereichen kümmern. Niederdorfelden will dabei den Sektor „Datenschutz“ dem Kompetenzzentrum übertragen. Da wegen der zu erwartenden Kosten zum Unterhalt des Zentrums jedoch
noch weitere Angebote eingeholt werden sollen, wurde eine Abstimmung zum Beitritt in der erst einmal aufgeschoben.
Zusatz:
Mitteilung des Gemeindevorstandes
1. Die Vereinbarung zur gemeinsamen Nutzung des Würfels zur Kinderbetreuung mit dem Main-Kinzig-Kreises wurde bis zum 31.03.25 verlängert.
2.Die Genehmigungsplanung zur Anlage einer Fischtreppe in der Nidder liegt seit dem 15.05.25 vor. Mit der Umsetzung ist ab September zu rechnen.
3. Das Sommerfest der Vereine , besser bekannt als Straßenfest, findet in diesem Jahr wegen der zu geringen Teilnahme von Vereinen nicht statt.
4. Die Kriminalstatistik für das Jahr 2023 stellt gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang der Kriminalität um 14,9 Prozent fest.
Quelle: Jürgen W. Niehoff