Am 17. Februar vor 80 Jahren wurden kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs in Hanau drei Sergeants der US-Luftwaffe ermordet. Tatort war der Hof des Behördenhauses am Freiheitsplatz, zu damaligen Zeit Sitz der Geheimen Staatspolizei (Gestapo).
In Erinnerung und zum Gedenken kamen auf Einladung von Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck die stellvertretende US-Generalkonsulin, Jennifer DeWitt Walsh, die Leiterin des Finanzamtes Hanau Almut Marchesi und der Leiter der Polizeidirektion Main-Kinzig Kriminaldirektor Martin Nickl zu einer Kranzniederlegung zusammen. Ebenfalls anwesend war Jens Arndt, Hanauer Militärhistoriker, der die damaligen Geschehnisse recherchierte. Seine Forschungen gaben Anlass für eine Gedenktafel, die vor fünf Jahren am Gebäude angebracht wurde.
Zwei B-17 Flying Fortresses mit Charles Bernard Goldstein (29 Jahre), Warren George Hammond (19 Jahre) und Joseph Eugen Prokop (22 Jahre) an Bord wurden am 17. Februar 1945 bei einem kombinierten Luftangriff auf Frankfurt und Hanau von der deutschen Flugabwehr getroffen und stürzten in der Nähe der Hanauer Zeichenakademie / Hafen ab. 16 Besatzungsmitglieder kamen dabei ums Leben. Schutzpolizisten griffen die drei überlebenden Männer nach ihrer geglückten Fallschirmlandung auf, nahmen sie gefangen und überstellten sie der Gestapo. Als sich herausstellte, dass Goldstein Jude war, ließ der damalige Polizeidirektor Hermann Fehrle die Soldaten mit Kopfschüssen umbringen.
Jennifer DeWitt Walsh und Claus Kaminsky waren sich mit den weiteren Anwesenden einig: „Es war Mord an Kriegsgefangenen. Wir erinnern und gedenken der drei Sergeants und mit ihnen allen Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft. Sie mahnen zum Frieden“.
Zum 19. März 1945, dem Tag der Zerstörung Hanaus durch den schwersten alliierten Luftangriff im Zweiten Weltkrieg, findet in Hanau ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm statt. Am 13. März 2025 um 19:30 Uhr referiert Jens Arndt zum Thema „Hanauer Fliegermorde“ im Elisabeth-Selbert-Saal im Neustädter Rathaus am Markt. Der Eintritt ist frei.
Bild:Gedenken an Fliegermorde
© Stadt Hanau / Moritz Göbel
Gedenken an Fliegermorde
Am 17. Februar vor 80 Jahren wurden kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs in Hanau drei Sergeants der US-Luftwaffe ermordet. Tatort war der Hof des Behördenhauses am Freiheitsplatz, zu der Zeit Sitz der Geheimen Staatspolizei (Gestapo). In Erinnerung und zum Gedenken kamen auf Einladung von Oberbürgermeister Claus Kaminsky (1.v.l.) und Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck (3.v.l.) die stellvertretende US-Generalkonsulin, Jennifer DeWitt Walsh (2.v.l,), die Leiterin des Finanzamtes Hanau Almut Marchesi (4.v.l.) und der Leiter der Polizeidirektion Main-Kinzig Kriminaldirektor Martin Nickl (6.v.l.) zu einer Kranzniederlegung zusammen. Ebenfalls anwesend war Jens Arndt, Hanauer Militärhistoriker, (5.v.l.) der die damaligen Geschehnisse recherchierte. Seine Forschungen gaben Anlass für eine Gedenktafel, die vor fünf Jahren am Gebäude angebracht wurde.
Quelle: Redaktion MKK Echo