Es dürfte der in jeder Hinsicht aufwändigste Fußgängerüberweg in Nidderaus Geschichte sein, den die Stadtverwaltung kürzlich freigeben konnte. Über 1,5 Jahre Dauer, knapp 50.000 € Investitionskosten, intensiven Schriftverkehr mit Behörden und Versorgern sowie viele Überraschungen: Dies ist die Bilanz der Herstellung des Fußgängerüberwegs auf der Niddertalstraße.
„Der neue Fußgängerüberweg ermöglicht eine sichere Querung der Niddertalstraße (K 851) in Höhe des Untertors zwischen dem Neubaugebiet und Feuerwehrgerätehaus am Junkernwald einerseits, dem Kirchplatz und der Höchster Straße samt naheliegender Kita, Grundschule und Nidderhalle andererseits.“, erklärt Bürgermeister Andreas Bär, „Als Stadt Nidderau sind wir erleichtert, dass diese Maßnahme nach ca. 1,5 Jahren zum Jahresende 2023 endlich erfolgreich zu Ende gebracht werden konnte. Ehrlich gesagt hat niemand im Vorfeld erwartet, dass dieser Fußgängerweg so aufwändig werden würde. Gleichwohl freuen wir uns, dass wir einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit in Eichen leisten konnten.“
In Gegenwart von Erstem Stadtrat Rainer Vogel, Stadtrat Harry Bischoff, Ordnungsamtsleiterin Alexandra Nolte, Bauhofleiter Werner Christiansen, Stadtpolizist Thorsten Bilger sowie Fatih Durna vom Fachbereich Infrastruktur stellte Bär noch einmal den Verlauf der Maßnahme in Ausschnitten dar: „Schon immer war es eine Herausforderung, vor allem für Schulkinder, die Niddertalstraße an dieser Stelle auf dem Weg zur Schule oder Kindergarten zu überqueren. Die Errichtung eines Fußgängerüberwegs an dieser Stelle wurde durch die Bebauung des ehemaligen Jung und Schmitt Geländes mit Wohnhäusern noch dringlicher. Neuer Schwung kam in das Thema durch einen Antrag der SPD im Ortsbeirat Eichen im April 2022. Danach bestätigte die Schulwegbegehung durch das Ordnungsamt, die Schulgemeinde der Paul-Maar-Schule und der Polizei die Sinnhaftigkeit einer solchen Querung. Da es sich bei der Niddertalstraße um eine Kreisstraße handelt, wäre normalerweise eine bestimmte Verkehrsmenge (samt vorheriger Verkehrszählung) notwendig für eine Errichtung durch Hessen Mobil gewesen. Mit Hilfe von Landrat Thorsten Stolz konnte jedoch eine Vereinbarung geschlossen werden, nach der die Stadt Nidderau selbstständig und auf eigene Kosten die Errichtung übernimmt, unabhängig von den tatsächlichen Verkehrszahlen.
Die Umsetzung erfolgte dann durch den Fachbereich Infrastruktur der Stadtverwaltung. Anschließend musste aufgrund von Vorgaben die komplette Maßnahme inklusive lichttechnischer Berechnungen durch ein Büro geplant werden. Nach abschließender Genehmigung der Planungen durch die zuständige Straßenbauverwaltung Hessen Mobil wurde direkt mit der Umsetzung begonnen und entsprechende Fachfirmen beauftragt. Wichtige Anforderungen neben Barrierefreiheit, ausreichender Sichtfenster für Fußgänger und Fahrverkehr, Beschilderung und Fahrbahnmarkierung, stellt hierbei die Beleuchtung der Querungsstelle dar. Für diese Beleuchtung mussten zwei Maste mit jeweils über 2 x 2 Meter großen Fundament erstellt werden. Diese relativ großen, im Gehweg platzierten Fundamente durften vorhandene Leitungen wie Wasserleitungen, Strom- und Telekommunikationskabel nicht überdecken. Andererseits benötigen diese Maste wiederum selbst einen Anschluss an das bestehende Stromnetz. Für diesen Stromanschluss wurden seitlich der Maste noch zusätzlich Stromanschlusssäulen gesetzt. Aufgrund all dieser Parameter war es nicht ganz einfach, diese Fundamente in den eh schon engen Straßen- und Gehwegkörper mit einer hohen Dichte an Leitungen zu positionieren. Vorausschauend wurden neben den Fundamenten noch Leerrohre für weitere Versorgungsleitungen, wie für den noch kommenden Breitbandausbau, verlegt. Nach den Markierungsarbeiten wurde zum Abschluss die Beschilderung durch den Bauhof montiert, so dass endlich die Freigabe erfolgen konnte.“
Mit dem Projekt waren neben Stadtverwaltung und Hessen Mobil noch ein Planungsbüro, die OVAG als Stromversorger, ein Tief- und Straßenbauunternehmen, der Hersteller der Maste mit Beleuchtungstechnik, ein Elektrounternehmen für die Elektromontage und der Bauhof beteiligt. Die beteiligten Teams der Stadtverwaltung Nidderau sind froh, dass es letztlich gemeinsam gelang, zusammen die auftretenden Herausforderungen auf diesem Weg zu meistern. Zusammen mit der Eicher Bevölkerung freut sich die Stadt über ein gutes Ende und die erfolgreiche Fertigstellung des Fußgängerüberwegs an der Niddertalstraße, von dem vor allem die Kleinsten profitieren werden.
Quelle: Stadt Nidderau