Die Weiterentwicklung der Freiwilligendienste stand im Mittelpunkt eines Gesprächs zwischen dem CDU-Bundestagsabgeordneten Pascal Reddig sowie einer Gruppe junger, ehrenamtlich Engagierter der Deutschen Sportjugend im Deutschen Olympischen Sportbund e.V. (dsj). Die jungen Frauen und Männer, die alle ein Freiwilliges Soziales Jahr im Sport oder einen Bundesfreiwilligendienst im Sport absolvieren, berichteten von ihren Erfahrungen und machten deutlich, was aus ihrer Sicht notwendig ist, um die Freiwilligendienste zukunftsfest aufzustellen. Eine zentrale Rolle spielte im Gespräch auch die Debatte um die Wiedereinführung der Wehrpflicht.
In einem Positionspapier mit der Überschrift „Freiwilligendienste 2030 – Vision für eine Kultur selbstverständlicher Freiwilligkeit “, haben zahlreiche Fachverbände und Zentralstellen – angefangen von DRK, Maltesern und Caritas, über den BUND und die AWO bis hin zur Sportjugend und dem Bundesverband der Tafeln – ihre Ideen und Forderungen zusammengetragen. Ziel ist es, das Engagement zu verdoppeln, von heute etwa 100.000 auf 200.000 Freiwillige jährlich bis zum Jahr 2030, ohne auf starre Strukturen wie die Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht zurückzugreifen.
Das Papier skizziert hierfür ein Drei‑Säulen‑Modell: einen Rechtsanspruch auf Freiwilligendienst, wenn junge Menschen, Einsatzstellen und Träger sich auf den Abschluss einer Freiwilligendienst-Vereinbarung einigen, ein staatliches Freiwilligengeld auf BAföG‑Niveau, damit die Möglichkeit der Teilnahme möglichst vielen jungen Menschen offensteht, sowie eine proaktive Beratung aller Schulabgänger, um künftig besser über die vielfältigen Möglichkeiten der Freiwilligendienste zu informieren.
„Freiwilligendienste sind ein Gewinn hoch drei – für Freiwillige, Einsatzstellen und die Gesellschaft“, fasste Leandra Götz, die die Freiwilligen im Auftrag der Deutschen Sportjugend als Vorstandsmitglied der dsj begleitet, zusammen. Ein Freiwilligendienst schaffe Raum für Orientierung gepaart mit praktischen Erfahrungen.
Ein weiteres Thema des Gesprächs war die Zukunft der Wehrpflicht. Vor dem Hintergrund multipler Krisen in der Welt, insbesondere mit Blick auf den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, sowie der sich zuspitzenden Sicherheitslage plädierte Reddig dafür, Wehr‑ und Zivilschutzdienste neu zu denken. „Was wir wollen, ist nicht die pauschale Wiedereinführung der Wehrpflicht für alle, wie es sie früher gegeben hat. Aber ohne verpflichtende Elemente werden wir es aus meiner Sicht nicht schaffen, den steigenden Personalbedarf der Bundeswehr zu decken.“ Darum müsse zunächst systematisch erfasst werden, wer sich den Dienst an der Waffe im Grundsatz zutraut – und wer nicht.
Parallel dazu müssten die Freiwilligendienste ebenso attraktiver gestaltet werden; denkbar sei zum Beispiel, dass die Freiwilligen im Rahmen der geplanten „Frühstart-Rente“ von Sondereinzahlungen profitieren. Zudem müsse gezielter und frühzeitiger – beispielsweise in Form eines Schreibens an alle 18-Jährigen, aber auch durch entsprechende Beratungsangebote an Schulen – über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten informiert werden.
Reddig bedankte sich bei seinen Gesprächspartnern für den offenen Austausch und die Anregungen, die er auch als Vorsitzender der „Jungen Gruppe“ der CDU/CSU-Bundestagsfraktion in die politische Diskussion nach Berlin mitnehmen möchte.
Quelle: Team Reddig