Am 5. Juli lud die Steuerungsgruppe „Fairtrade Stadt Gelnhausen“ auf dem Hof vom Glashaus in Altenhaßlau alle Besucher/-innen ein, sich über den fairen Handel zu informieren. Bei einem Quizz konnten sich alle Gewinner/-innen über selbst gebackene Bananen-Muffins – hergestellt von Mitgliedern der Steuerungsgruppe – mit fair gehandelten Bananen von BanaFair, die vom Weltladen gesponsert wurden, freuen.
Seit November 2011 trägt die Stadt Gelnhausen den Titel „Fairtrade Stadt“. Seitdem wird dieser Begriff mit Leben erfüllt.
Herzstück der Fairtrade-Stadt Gelnhausen ist der Weltladen, er bietet bereits seit dem 31. Oktober 1981 fair gehandelte Lebensmittel, Dekoration, Korb- und Flechtwaren, Schmuck, Lederwaren, Bücher und Medien in Gelnhausen an. Ein weiterer Weltladen befindet sich in Hailer.
In Gelnhausen unterstützen die Stadt, die Kirchen, die Beruflichen Schulen des MKK, der BUND, viele Einzelhandelsgeschäfte, Gewerbe- und Gastronomiebetriebe sowie Hotels, die Main-Kinzig-Kliniken, Vereine und Privatorganisationen die Kampagne und beteiligen sich. Sie ermöglichen durch den Verkauf von Fairtrade-Produkten den Kleinbauern und Produzenten in Afrika, Asien und Lateinamerika die Chance, ihre wirtschaftliche und soziale Existenz dauerhaft zu sichern.
Der Steuerungsgruppe „Fairtrade Stadt Gelnhausen“ geht es darum, den fairen Handel und alles, was im positiven Sinnen damit zusammenhängt, bekannter und das Engagement der vielen Menschen, die das Projekt unterstützen, sichtbar zu machen. Am Samstag war es auf dem Wochenmarkt am Glashaus – organisiert vom BWMK – wieder schön zu sehen, wie viele Bürgerinnen und Bürger Gelnhausens diese Aktion befürworten.
Die ursprünglich aus Großbritannien stammende Projekt existiert in Deutschland seit dem Jahr 2009. Deutschlandweit sind mehr als 60 Städte und Gemeinden daran beteiligt. Weltweit sind es über 1000, darunter Metropolen wie Lindon oder San Francisco.
Weltweit hungern rund eine Milliarde Menschen. Der faire Handel ist eine internationale Bewegung für mehr Gerechtigkeit im Welthandel. Durch den Kauf von fair gehandelten Produkten werden Kleinbauern und Handwerker in Afrika, Asien und Lateinamerika unterstützt, welche sich hierdurch eine menschenwürdige Existenz aus eigener Kraft ermöglichen können.
Kriterien für die Einstufung als faires Produkt sind unter anderem das Verbot illegaler Kinder- und Zwangsarbeit, die Förderung des Umweltschutzes durch eine nachhaltige und umweltschonende Wirtschaftsweise und nachhaltigen Anbau, feste Preisaufschläge für biologischen Anbau, Mindestpreise für die Produzenten, langfristige Handelsbeziehungen mit Mindestpreisen, die von den Schwankungen der Märkte unabhängig sind, sowie zusätzliche Prämien für soziale Projekte.
Fairtrade schreibt für Kleinbauernorganisationen, Plantagen und Vertragsanbau Umwelt-Standards vor, die eingehalten werden müssen. Im Fokus stehen dabei die Reduzierung des Einsatzes von Agrochemikalien im konventionellen Anbau, die Einhaltung von Sicherheitsvorkehrungen und Arbeitsschutzmaßnahmen, das Abfallmanagement, die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit, der Schutz der Wasserressourcen, ein Verbot von gentechnisch veränderten Organismen und die Bewahrung der Biodiversität. Die Produzenten müssen bei der Produktion Umweltstandards beachten.
Die Fairtrade-Standards schreiben für alle Produkte vor, dass ein Fairtrade-Mindestpreis und/oder eine Fairtrade-Prämie an die Produzenten ausgezahlt werden muss. Der Mindestpreis hilft den Produzenten-Organisationen dabei, dass durch die Einnahmen die Kosten einer nachhaltigen Produktion gedeckt werden. Die Prämie verbessert die Lebenssituation der Bauernfamilien, Plantagen-Arbeiter/-innen und ihrer Dorfgemeinschaften, indem z. B. in Gesundheit, Bildung, Umwelt, Ökonomie, investiert wird.
Fairtrade-Produkte müssen laut den Standards nicht biologisch angebaut werden. Der Anbau von biologischen Produkten wird jedoch gefördert, zum Beispiel durch höhere Fairtade-Mindestpreise für Bio-Produkte.
Bildunterschrift:
Die Steuerungsgruppe der Fairtrade Stadt Gelnhausen (von links): Hilde Delhey, Sabine Claussen, Silvia Winkler, Inga Müller und Andrea Tacke. Zur Steuerungsgruppe gehören außerdem Achim Imhoff, Birgit Wieners und für die Stadt Gelnhausen Stefan Bechtold, Dezernatsleitung Zentrale Verwaltung (nicht auf dem Bild).
Quelle: Redaktion MKK Echo