Mit Fairtrade-Rosen auf die Stärkung der Frauenrechte und gleichzeitig auf den fairen Handel aufmerksam zu machen, hatte sich die Fairtrade-Steuerungsgruppe der Gemeinde Rodenbach auch in diesem Jahr zum Weltfrauentag am 8. März wieder vorgenommen. Während der Öffnungszeiten wurden faire Rosen im Rodenbacher Eine Welt Laden e. V. und im Rodenbacher Medientreff an Frauen verschenkt.
Abends konnten sich zudem die Besucherinnen der Veranstaltung „Wir Frauen“ im Medientreff über einen fairen Rosengruß von Bürgermeister Klaus Schejna persönlich freuen. „Blumen sprechen viele Sprachen, sie sind eine schöne Geste und sie eignen sich immer, zu besonderen Anlässen zu fairschenken“, freut sich Bürgermeister Schejna. Der gelungene Abend wurde von dem Freundeskreis des Medientreffs organisiert, an dem die Künstlerinnen Christine Leban und Uta Desch das Publikum mit ihren Liedern und Texten zum internationalen Frauentag begeisterten.
Die wichtige Botschaft des Weltfrauentages wird besonders gut durch faire Blumen vermittelt, denn sie machen auf die immer noch bestehende Geschlechterdiskriminierung, besonders in Ländern des globalen Südens, aufmerksam.
Ein Großteil der weltweiten Blumenproduktion erfolgt in Kenia, Äthiopien, Uganda, Sambia, Ecuador und Sri Lanka. Frauen machen ungefähr die Hälfte der Beschäftigten auf Blumen- und Pflanzenfarmen aus. Viele sind alleinerziehend und haben einen niedrigen Bildungsstand. Sie sind nicht über ihre Rechte informiert und arbeiten unter sehr schlechten Arbeitsbedingungen. Mangelnder Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie niedrige Löhne sind Probleme, mit denen insbesondere Frauen zu kämpfen haben. Die Fairtrade-Standards schreiben vor, dass Frauen auf sozialer, finanzieller und auch auf physischer Ebene selbstbestimmter handeln können.
Etwa 90 Prozent der Blumen werden von Europa aus Ländern im globalen Süden importiert. Erfreulich ist, dass mittlerweile jede dritte Rose, die in Deutschland erhältlich ist, aus dem fairen Handel stammt. Astrid Rieß-Wenzel, aktives Mitglied der Fairtrade-Steuerungsgruppe ist überzeugt, dass dies ein großes Potenzial hat, Frauen in armen Gebieten der Welt zu unterstützen und ihre Lebensbedingungen langfristig zu verbessern.
Zudem bestätigte kürzlich eine Studie des interdisziplinären Beratungs- und Forschungsunternehmens „Intep“, dass eine fair produzierte Rose in Kenia, die mit dem Flugzeug oder Schiff nach Mitteleuropa transportiert wird, eine niedrigere CO2-Emission habe als eine Rose aus unserem europäischen Nachbarland, den Niederlanden. Hauptfaktor dafür wäre gemäß „Intep“ der hohe Energiebedarf für die Heizung und Belichtung in den Gewächshäusern in Europa.