Donnerstag, Februar 20, 2025
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„Erlenseer Erklärung“ der AWO Arbeiterwohlfahrt Main-Kinzig

Wir als Kreisvorstandsmitglieder der AWO (Arbeiterwohlfahrt) im Main-Kinzig-Kreis mit Sitz in Erlensee sowie Mitglieder der Arbeiterwohlfahrt, die Hauptamtlich in der Politik tätig sind oder waren, äußern uns zu den Attentaten der vergangenen Jahre, Monaten, Wochen und Tage sowie über die Vorkommnisse im Deutschen Bundestag in der 4. Kalenderwoche 2025.

1. Unsere Gedanken sind bei den Opfern und Angehörigen von den sinnlosen Morden und Gewalttaten in München Aschaffenburg, Magdeburg, Solingen, Hanau, Wächtersbach und an allen anderen Tatorten in der Bundesrepublik Deutschland. Wir machen keinen Unterschied, woher Täter oder Opfer stammen, welches religiöses Bekenntnis sie haben oder wo sie sich politisch einordnen. Wir lehnen jede Form von Gewalt ab und werden jede Maßnahme konsequent unterstützen, die diese Verbrechen minimieren kann.

2. Täter, die nachweislich psychisch derart erkrankt sind, dass sie eine Gefährdung für andere Menschen darstellen, gehören umgehend in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen. Wenn sie aufgrund ihres Status ausreisepflichtig wären, sind sie trotzdem in eine Forensik zu verbringen, weil wir es mit unserem Gewissen nicht vereinbaren können, dass an anderer Stelle auf dieser Welt, bedingt durch das fremdgefährdete Verhalten, Menschen ermordet werden könnten.

3. Wir rufen alle Bürgerinnen und Bürger auf bei allen Wahlen demokratische Parteien zu wählen. Wer radikalen Parteien oder Gruppieren seine Stimme gibt, riskiert in einer autokratischen Regierungsform leben zu müssen. Nachweislich haben viele, die dann politisch verantwortlich sind, ausschließlich die eigenen Interessen im Blick und machen vor Menschenleben nicht halt. Dies passiert dann in einer staatlichen Legalität, die alle Menschen in diesem Staat täglich gefährdet. Auch wenn Demokraten keine perfekten Menschen sind, sind sie deutlich höhere Garanten für Frieden, Wohlstand und Sicherheit.

4. Wir verurteilen, dass mit der Ermordung von unschuldigen Menschen Wahlkampf betrieben wird. Wie müssen sich die Eltern, Großeltern und alle Angehörigen fühlen, erst einen unfassbaren Verlust ertragen zu müssen und dann in Zusammenarbeit von konservativen und rechtsradikalen Parteien ihre Angehörigen, darunter möglicherweise Kinder für deren Ziele politisch missbraucht zu wissen? Dieses Verhalten ist ein Schandfleck in unserer deutschen Nachkriegsgeschichte.

5. Wir appellieren an den generationsübergreifenden Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Nur mit gegenseitigem Verständnis und wechselseitiger Toleranz ist ein friedvolles Zusammenleben möglich. Wir appellieren, wie die Kanzlerin im Ruhestand Angela Merkel an alle demokratischen das gemeinsame Gespräch für Lösungen zu suchen. Wir haben grundsätzlich Verständnis für harte Debatten in Wahlkämpfen, aber das Wohl der Menschen im Main-Kinzig-Kreis, in Deutschland und in Europa ist das Maß aller Dinge.

Für die Arbeiterwohlfahrt Main-Kinzig

Jörg Mair, Vorsitzender
Sabine Forchel und Roland Sahler, Stellvertretende Vorsitzende
Anton Hofmann, Pressesprecher

Andreas Hofmann und Klaus Schejna (Ortsverein Rodenbach/Ronneburg)
Conny Rück (Ortsverein Schöneck/Nidderau)
Stefan Erb (Ortsverein Erlensee/Langenselbold)

 

Quelle: Anton Hofmann

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