Am 14. Februar 2025 fand im Spessart FORUM in Bad Soden-Salmünster die Auftaktveranstaltung „Schön hier. Gemeinschaftliches Wohnen im Spessart“ statt. Die Veranstaltung fand mit über neunzig Besucherinnen und Besuchern großen Zuspruch. Neben interessierten Bürgerinnen und Bürgern sowie einer vielfältigen Mischung von Wohninitiativen und -projekten nahmen auch mehrere Bürgermeister sowie Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Kommunen teil.
In ihren einleitenden Worten hoben Dominik Brasch, Bürgermeister von Bad Soden-Salmünster und Vorsitzender von SPESSARTregional e.V. sowie der Erste Kreisbeigeordnete Andreas Hofmann die Bedeutung der Schaffung einer regionalen Beratungs- und Vernetzungsstelle hervor. Gemeinschaftliches Wohnen spiele eine besonders wichtige Rolle im ländlichen Raum, da es Lösungen für den demografischen Wandel und die damit verbundenen Herausforderungen biete. Durch gemeinschaftliche Wohnprojekte könnten Leerstände sinnvoll genutzt und die soziale Struktur in den Gemeinden gestärkt werden. Diese Wohnform fördere die Nachbarschaftshilfe und schaffe lebendige Gemeinschaften, die das soziale Leben im ländlichen Raum bereichern.
Im Anschluss folgten zwei Vorträge, die Kommunen und Interessierten wertvolle Einblicke in die neuesten Entwicklungen und Möglichkeiten dieser Wohnform gaben. Dr. Annette Becker, Kuratorin des Deutschen Architekturmuseums (DAM) in Frankfurt a. Main, sprach über „Ländliche Architektur und gemeinschaftliches Wohnen“. Anhand von Beispielen aus der Ausstellung „Schön hier. Architektur auf dem Land“ verdeutlichte Dr. Becker auch das Potenzial von Bestandsimmobilien zur Umnutzung und Umgestaltung zu lebendigen Wohnorten. Besonders gemeinschaftliche Wohnprojekte nutzten architektonische Elemente, die soziale Interaktionen begünstigten und den öffentlichen Raum miteinbeziehen.
Afra Höck von der Landesberatungsstelle für gemeinschaftliches Wohnen in Hessen hielt einen Vortrag über die Perspektiven und Potenziale gemeinschaftlichen Wohnens. Gemeinschaftliches Wohnen könne Antworten auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen wie den demografischen Wandel, Einsamkeit oder die Klimakrise geben, indem bezahlbarer, lebendiger, lebenslanger und gemeinwohlorientierter Wohnraum in den Fokus gerückt werde. Hierfür sei die Rolle der Kommunen wichtig, die die Rahmenbedingungen für solche Projekte setzten.
Die Veranstaltung bot eine hervorragende Plattform für den Austausch und die Vernetzung rund um das Thema gemeinschaftliches Wohnen. Insgesamt fanden neben der Landesberatungsstelle neun Wohninitiativen und -projekte den Weg ins Spessart Forum: das Wohnprojekt ILEX Zusammen(h)alt e.V. Hanau, das Wohnprojekt Mietersyndikat in Hanau-Neuwirtshaus, die Wohninitiativen Patchwork Wohnen in Maintal, Petersilienmarkt sowie Hotel Burgmühle beide aus Gelnhausen, das Wohnprojekt Alte Kelterei Arnsheim, die WG-Wohnfreu(n)de aus Nidderau, das Projekt „Gemeinsam ins Alter“ aus Schwalmstadt-Treysa sowie eine Wohninitiative aus Wächtersbach-Aufenau. An den jeweiligen Ständen hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach dem offiziellen Programm die Gelegenheit zum Austausch und konnten sich umfassend informieren.
Weitere Informationen zum Thema gemeinschaftliches Wohnen sowie das Beratungsangebot der regionalen Beratungs- und Vernetzungsstelle finden sich unter: https://netzwerk-wohnen-spessart.de.
Quelle: Redaktion MKK Echo