Donnerstag, Februar 13, 2025
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Erasmusprojekt der Kopernikusschule Freigericht:„Erinnerung und Hoffnung“: Geschichte Europas hautnah

Eine Woche voller eindrucksvoller Begegnungen mit der Vergangenheit liegt hinter den Schülerinnen und Schülern der Kopernikusschule Freigericht. Gemeinsam mit Lernenden des Sophianums in Gulpen (Niederlande) begaben sich Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgangstufen 10 und 11 im Rahmen des Erasmus+-Projektes „Remembrance“ auf eine Reise zu den Schauplätzen europäischer Geschichte, um die Auswirkungen der beiden Weltkriege und die Bedeutung von Frieden und Zusammenarbeit in Europa zu verstehen. Begleitet wurden sie von Wolfgang Bös und Sebastian Ullrich.
Die Woche begann mit einem Besuch des US-Soldatenfriedhofs in Margraten, wo die Jugendlichen etwas über die Schicksale der gefallenen amerikanischen Soldaten erfuhren, die im Zweiten Weltkrieg für die Befreiung Europas kämpften. Tausende weiße Kreuze und Davidsterne auf dem Gräberfeld und hinterließen einen bleibenden Eindruck und regten zu nachdenklichen Gesprächen über die Folgen von Krieg und Gewalt an.
Südlich von Aachen besuchte die Gruppe den Hürtgenwald, wo im Herbst 1944 schwere Kämpfe zwischen der US-Army und der sich zurückziehenden Wehrmacht stattfanden. Bis heute findet man dort gesprengte Bunker und Grabsteine als mahnende Zeichen der Erinnerung. Ein anschließender Besuch in Aachen, das ebenfalls schwer vom Krieg gezeichnet wurde, vermittelte die Folgen der urbanen Kriegsführung.
Auch der Erste Weltkrieg spielte eine zentrale Rolle in der Woche. Eine besondere Station war die Besichtigung von Fort Loncin in Belgien. Die Festung, die 1914 während des deutschen Angriffs auf Lüttich zerstört wurde, symbolisiert die Gewalt und Brutalität moderner Kriegsführung und den Beginn des Leidens, das Europa über Jahrzehnte prägen sollte. Die Schülerinnen und Schüler konnten in den Überresten der Festung die Geschichten der Soldaten nachvollziehen, die dort kämpften und starben.
Die Jugendlichen reisten auch ins Dreiländereck, wo Deutschland, Belgien und die Niederlande aufeinandertreffen – eine Region, die während der beiden Weltkriege Schauplatz zahlreicher Kämpfe war. Mehrfach wurde beim Überqueren der Grenzen deutlich, dass sich hier durch die europäische Einigung ein Wandel von einer Konfliktregion hin zu einem friedlichen und geeinten Europa vollzogen hat.
Im Mittelpunkt der Woche stand aber nicht nur die Auseinandersetzung mit den Schrecken der Vergangenheit, sondern auch die Frage: Warum sollten wir die Erinnerung bewahren und wie können wir aus der Geschichte lernen? Der Austausch zwischen den Schülerinnen und Schülern der beiden Schulen war geprägt von der Erkenntnis, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit ist, sondern eine gemeinsame Aufgabe, die alle Generationen verbindet. „Diese Woche hat uns gezeigt, wie wichtig Erinnerungskultur ist“, sagte eine Schülerin am Ende der Reise. „Wir haben nicht nur über die Vergangenheit gelernt, sondern auch verstanden, wie wir in der Zukunft für Frieden eintreten können.“
Die Woche am Sophianum in Gulpen hat nicht nur historische Kenntnisse vermittelt, sondern auch eine wichtige Botschaft hinterlassen: Nur durch das Bewahren der Erinnerung und die Zusammenarbeit der europäischen Länder kann ein wiederholtes Leid wie im 20. Jahrhundert verhindert werden. Die Jugendlichen kehrten mit neuen Perspektiven und einem klaren Bewusstsein für die Bedeutung von Frieden und Zusammenhalt nach Hause zurück – ein starkes Zeichen für die Zukunft Europas.

 

Quelle: Thorsten Weitzel

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