Donnerstag, September 4, 2025
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einschauen und Mitmachen rund ums Bildungshaus

Lange Nacht der Volkshochschule voller Erfolg

Main-Kinzig-Kreis. – Generationen von Bildungsfreudigen haben in den zurückliegenden 50 Jahren in der Volkshochschule (VHS) im Main-Kinzig-Kreis Austausch, Bildung und gelebte Teilhabe erfahren. Unter dem Motto „Bildung in Bewegung – Ein halbes Jahrhundert gemeinsam lernen, wachsen und gestalten“ feierten am Freitag die Gäste die Lange Nacht der Volkshochschule – mit einem inspirierenden Programm, das sich sehen lassen konnte. In den Räumen der Bildungspartner Main-Kinzig GmbH (BiP) in Gelnhausen stellten die Bildungspartner gemeinsam mit der Main-Kinzig-Akademie für Gesundheit und Pflege die umfangreiche Bandbreite ihrer Angebote vor. Es gab reichlich Raum für Begegnungen mit Menschen, die die VHS maßgeblich geprägt haben, Rückblenden auf das, was war, und Ausblicke in die Zukunft. Informieren, Reinschnuppern, Ausprobieren, Mitmachen – all das in lockerer Atmosphäre, die dazu einlud, Teil der großen VHS-Familie zu werden.

Das Jubiläum startete mit einem Festakt unter der Moderation von VHS-Leiter und BiP-Geschäftsführer Dirk Niedoba. Kreisbeigeordneter Jannik Marquart, der nicht nur Bildungs- und Schuldezernent, sondern auch Aufsichtsratsvorsitzender der Bildungspartner Main-Kinzig GmbH ist, hob in seiner Ansprache hervor: „Die Volkshochschule ist das Wohnzimmer der Bildung im Main-Kinzig-Kreis. Hier dürfen Fragen laut werden, Talente entdecken sich neu und Menschen kommen miteinander ins Gespräch.“ Es sei ein Ort, an dem Lernen nicht mit Zensuren verbunden sei, sondern mit Interesse. Er fuhr fort: „Das dokumentierte Kapitel dieser Form des lebenslangen Lernens begann im Main-Kinzig-Kreis kurz nach dem 2. Weltkrieg. Die ersten Kurse starteten im Jahr 1946 in Rückingen, Ravolzhausen und Langenselbold.“ Das 50-jährige Jubiläum feiere die VHS aber, weil am 2. September 1975 die offizielle Gründung der Kreisvolkshochschule erfolgt sei. Damals sind die Altkreise Hanau, Gelnhausen und Schlüchtern im Zuge der Gebietsreform zusammengelegt worden und der Main-Kinzig-Kreis entstand. Anschließend erinnerte Jannik Marquart an Stationen der Geschichte der Einrichtung, die seit 2013 unter dem Namen Bildungspartner Main-Kinzig-GmbH eine hundertprozentige Tochter des Kreises ist. Er betonte ihre Funktion als „Integrationsmotor, Demokratiebewahrerin, Chancenermöglicherin, Bildungsbrücke und Horizonterweitererin“ und dankte allen, „die hier mit Herzblut arbeiten und wirken“, für deren Arbeit.

Seinen ebenso feierlichen wie lobenden Worten schlossen sich Heike Habermann, Vorsitzende des Hessischen Volkshochschulverbands und Vizepräsidentin des Hessischen Landtags a. D., Tanja Miehle, Hessisches Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen, und Christoph Degen, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, an. Musikalisch umrahmt wurde der Festakt von Felix Schäfer. Er brachte Hits wie „You’re my heart, you’re my soul“ auf der E-Violine dar.

Die Lange Nacht der Volkshochschule selbst begann mit einem furiosen Konzert des Interkulturellen Chores unter der Leitung von Wolfgang Runkel. Die Idee für den Chor war bei der Langen Nacht im Vorjahr entstanden, im Frühjahr wurde der Chor aus der Taufe gehoben. Mehr als 50 farbenfroh gekleidete Sängerinnen und Sänger aus über zwölf Nationen zeigten, was sie in den zurückliegenden Monaten gemeinsam erarbeitet hatten. Danach verwandelte sich der Innenhof in eine Bühne: erst Square Dance und Line Dance, dann Livemusik mit Andreas Fuchs und Sebastian Eichenauer – alles begleitet von viel Applaus.

In und um das Bildungshaus genossen Besucherinnen und Besucher das Fest, das Vera Mala, Fachbereichsleiterin Deutsch und Alphabetisierung, gemeinsam mit ihrem Organisationsteam auf die Beine gestellt hatte. „Im vergangenen Jahr war die Lange Nacht trotz des gleichzeitig stattfindenden EM-Spiels ein Erfolg. In diesem Jahr konnten wir noch mehr Interessierte begrüßen und noch mehr Menschen von unserer Vielfalt und unserer Qualität überzeugen“, bilanzierte sie.

Der Fachbereich Sprachen lockte mit Snacks aus Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien. Gegen drei Worte der jeweiligen Sprache erhielten sie leckere Spezialitäten des Landes. Im Austausch mit Engagierten aus dem Sprachbereich konnten sie Kultur und Bräuche erkunden. Daneben wurden kurze Sprachkurse angeboten. Ein paar Türen weiter stellten Kursleitungen und Kursteilnehmende Kulturtechniken wie Handlettering – das ist die Kunst, Buchstaben dekorativ und bewusst zu zeichnen –, oder Spitzenklöppeln vor. Großes Interesse wurde den Teilnehmenden des Kurzkurses „Portraitzeichnen mit trocknen Medien“ zuteil. Hier standen viele Gäste lange hinter den Künstlerinnen und Künstlern, um deren Fertigkeiten zu bewundern. Vor allem Besucherinnen nutzten im Fachbereich Gesundheit die Chance, Zumba, Yin Yoga oder Atemtechniken auszuprobieren. Auf Kinder warteten Mitmachaktionen wie Sticken auf bunte Kärtchen, Origami-Basteln und Mitmachexperimente, aber auch die Teddybärenklinik, in der kranke Kuscheltiere behandelt wurden.

Eine ganz besondere Aktion präsentierte die Main-Kinzig-Akademie für Gesundheit und Pflege: In einem Raum war ein Operationssaal aufgebaut. Dort stellten junge Menschen unter anderem den Beruf der operationstechnischen Assistenz (OTA) vor, erklärten den Ablauf einer Operation und beantworteten Fragen der Besucherinnen und Besucher.

Im gesamten Campusbereich präsentierten sich die Kooperationspartner der Bildungspartner. An rund 20 Ständen wurde ein Einblick in die jeweiligen Aufgabenfelder und Angebote der Einrichtungen gegeben.

Für Dirk Niedoba war die Lange Nacht der Volkshochschule auch in diesem Jahr wieder ein großer Erfolg. „Wir zeigen, was wir leisten, wie wir Menschen ansprechen, Wissen und Fähigkeiten vermitteln und Austausch ermöglichen.“ Vor etwa 50 Jahren hätten Spracherwerb, Handwerk und Kunsthandwerk, Gymnastik oder Schreibmaschine, Stenografie oder Literaturzirkel auf dem Programm gestanden. Heutzutage gehe es auch um Mediengestaltung, IT, Künstliche Intelligenz, Computernutzung und das Erstellen von Videos. „Wir als Bildungspartner erkennen die gesellschaftlichen Veränderungen und nehmen sie als Angebot für die Bevölkerung sowie für Unternehmen in unser Programm auf. So wird die VHS zu einem Zukunftsort, der Orientierung ermöglicht, Veränderung gestaltet und Wirkung entfaltet“, so der Geschäftsführer der Bildungspartner.

Bildunterschriften:

Foto 3: Die Arbeiten des Kurzkurses Porträtzeichnen ließen die Besucherinnen und Besucher staunen.

 

Quelle: Redaktion MKK Echo

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