Freitag, Oktober 3, 2025
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„Einfach mal machen“

Kreisbeigeordneter Andreas Hofmann eröffnet Fachtag „Teilhabe VEREINfacht“ in Gelnhausen-Höchst

Main-Kinzig-Kreis. – „Inklusion ist ein Thema, das in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Inklusion braucht Engagement – im Alltag, im Verein, im Ehrenamt. Vereine sind Orte der Begegnung, des Mitgestaltens, der Gemeinschaft. Umso wichtiger ist es, dass sie allen Menschen offenstehen – unabhängig von körperlichen oder geistigen Voraussetzungen, von Sprache, Herkunft oder sozialen Hürden. Das ist manchmal eine Herausforderung – aber immer eine Bereicherung.“ Mit diesen Worten begrüßte Erster Kreisbeigeordneter Andreas Hofmann die Gäste beim Fachtag „Teilhabe VEREINfacht“, der sich dem Thema Inklusion widmete und den die Ehrenamtsagentur des Main-Kinzig-Kreises gemeinsam mit dem Behindertenrat und der Partnerschaft für Demokratie des Main-Kinzig-Kreises organisiert hatte. Rund 50 Teilnehmende aus Initiativen, Vereinen und Projekten nutzten die Gelegenheit, sich zu informieren, praktische Anregungen zu sammeln und miteinander ins Gespräch zu kommen. „Der Fachtag soll Impulse setzen“, erklärte der Sozialdezernent, und dankte allen, die schon Projekte für mehr Teilhabe auf den Weg gebracht haben.

Auch Susanne Zellmer, Vorsitzende des Behindertenrates Main-Kinzig, Gelnhausens Bürgermeister Christian Litzinger und Jörg Mair, Vorsitzender des Kreistagsausschusses für Soziales, Familie, Senioren und Demografie, begrüßten die Gäste des Fachtags. Sie betonten, dass Engagement für Inklusion politisch und organisatorisch gefördert werden muss.

Am Vormittag ging es in Vorträgen um Grundlagen, Fördermöglichkeiten und Best-Practice-Beispiele. Besonders eindrücklich: Die Unterscheidung zwischen Integration und Inklusion. Während Integration bedeutet, dass Menschen sich an bestehende Systeme anpassen, setzt Inklusion voraus, dass die Rahmenbedingungen so verändert werden, dass alle selbstverständlich teilhaben können.

Die Referentinnen und der Referent stellten konkrete Unterstützungsmöglichkeiten vor, mit denen Vereine inklusive Angebote entwickeln können. Eva Maria Werthmüller, Inklusions-Checkerin beim Hessischen Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband e.V., wies auf Förderprogramme hin. Julia Weiser, Kommunikationsfachfrau bei den Kreiswerken Main-Kinzig, sprach über das Crowdfunding-Portal der Kreiswerke Main-Kinzig. Über diese Plattform konnten bereits 18 Projekte realisiert werden, an denen sich mehr als 1.300 Spenderinnen und Spender beteiligt haben. Für 2025 stehen allein 10.000 Euro zur Verfügung, mit denen die Kreiswerke weitere Initiativen fördern wollen. Die Referentin ermunterte die Anwesenden, dieses Tool für inklusive Projekte zu nutzen.

Am Nachmittag wurde es praktisch: Unter dem Motto „Ausprobieren und Inklusion erleben“ hatten die Teilnehmenden Gelegenheit, selbst Erfahrungen zu sammeln. Ob beim Rollstuhlparcours, bei einer Boccia-Runde oder beim Sport im Sitzen – die Übungen machten zum einen Barrieren spürbar, zeigten aber auch, wie sie überwunden werden können.

Besondere Aufmerksamkeit erhielt Victoria Weichselgärtner vom 1. Hanauer Tennis- und Hockeyclub. Der Verein hat ein Special Hockey-Team aufgebaut, in dem Menschen mit geistigen und/oder körperlichen Beeinträchtigungen trainieren und an Turnieren teilnehmen. „Einfach mal machen – es könnte ja gut werden“, lautete die ermutigende Botschaft aus der Praxis. Eine ähnlich positive Botschaft hatte Sven Heinl vom Inklusionssportzentrum Alzenau Rhein-Main für die Anwesenden: Es sei wichtig, Menschen direkt anzusprechen, sie einzuladen, an Aktivitäten teilzunehmen und im Gespräch zu bleiben.

Diese Beispiele machen klar: Inklusion im Verein ist keine abstrakte Idee, sondern gelebte Praxis und ein Gewinn für alle. Isabella Gürtler, Leiterin der Ehrenamtsagentur des Main-Kinzig-Kreises, betonte zum Abschluss: „Wir bleiben dran. Es ist wichtig, Inklusion zum Thema zu machen und dafür Sorge zu tragen, dass Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gemeinsam und selbstverständlich Erlebnisse haben. Die Erfahrungen und Impulse aus dem Fachtag wollen wir für neue Angebote nutzen – und auch in andere gesellschaftliche Bereiche tragen.“

Auch Andreas Hofmann zog ein positives Fazit: „Wir wollen zeigen, dass Inklusion in Vereinen gelingen kann. Die Beispiele des Fachtages machen Mut, selbst aktiv zu werden und Projekte auf den Weg zu bringen.“

Bildunterschrift: Erster Kreisbeigeordneter Andreas Hofmann (Fünfter von rechts), Gelnhausens Bürgermeister Christian Litzinger (Fünfter von links), Susanne Zellmer (Zweite von rechts), Vorsitzende des Behindertenrats Main-Kinzig-Kreis, Jörg Mair (rechts), Vorsitzender des Kreistagsausschusses für Soziales, Familie, Senioren und Demografie, machen sich gemeinsam mit den Referentinnen und Referenten des Fachtags für das Thema Inklusion stark.

 

Quelle: Redaktion MKK Echo

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