HSG Hanau siegt mit 33:25 gegen den TuS 1882 Opladen
Mit herausragender Defensivarbeit hat Handball-Drittligist HSG Hanau am Sonntagabend den fünften Heimsieg in 2025 eingefahren und mit einer couragierten Mannschaftsleistung eindrucksvoll das Hinspielergebnis gegen den TuS 1882 Opladen wettgemacht. In der Hanauer Main-Kinzig-Halle überzeugte die HSG-Sieben über 60 Minuten und feierte am Ende einen 33:25 (14:9)-Erfolg. Der nervenstarke Torhüter Benedikt Müller und der engagierte Rückraumakteur Cedric Schiefer führten die Mannschaft vor den Fans des Hanauer Blauen Blocks zum Sieg in der vorletzten Heimpartie in 2024/25.
„Ich muss der Mannschaft gratulieren. Sie hat heute sehr emotional und diszipliniert gespielt, gerade in der ersten Halbzeit“, lobte HSG-Cheftrainer Hannes Geist. „Auch wenn unsere Kräfte im zweiten Durchgang etwas geschwunden sind, haben wir unsere Stärken heute auf das Parkett gebracht und mit einer hohen Passqualität im Angriff viele Situationen für uns generiert.“
Dabei war die Situation bei den Grimmstädter vor dem Spiel am Sonntagabend durchaus etwas angespannt. Geist hatte seine junge Mannschaft vor dem Saisonendspurt, und nach der deutlichen Niederlage in Longerich, im Training unter der Woche in die Pflicht genommen. Das Hinspiel in Opladen hatten die Spielgemeinschaft aus Kesselstadt und Steinheim zudem mit 27:37 deutlich verloren. „Man muss aber fairerweise sagen, dass wir durch unsere Ausfälle damals stark gehandicapt waren“, so Geist im Rückblick.
Ohne Sebastian Hein und dem angeschlagenen Luca Braun (blieb auf der Bank) war Hanau auch nicht in Bestbesetzung ins Rückspiel gegangen. Der Tabellennachbar aus Leverkusen hingegen reiste nach seinem deutlichen Heimsieg gegen Haßloch mit breiter Brust in der Brüder-Grimm-Stadt an.
Umso besser also, dass die Zuschauer in der Main-Kinzig-Halle an diesem 28. Spieltag eine von der ersten Minute an hellwache HSG-Sieben erlebten, die ihrem Gegner gleich in der Anfangsphase mit klugem Abwehrspiel den Schneid abkaufte. Vorne traf Max Bergold zum 1:0 (1. Minute), hinten schlossen Cedric Schiefer und Nils Schröder das Deckungszentrum und Benedikt Müller ließ Opladens Oliver Dasburg von der Siebenmeterlinie scheitern. Von der ersten Minute an war so reichlich Feuer in der Begegnung, doch bei der HSG stimmt noch nicht die Chancenverwertung und so musste man einen 2:4-Rückstand (10.) hinnehmen.
Müller pariert und Hüttmann trifft
Angeführt von Spielmacher Jan-Eric Ritter und dessen 4:5 (12.) wurden die Grimmstädter aber mit zunehmender Spieldauer immer konsequenter im Angriff. Paul Hüttmann schloss nach einem weiteren Ballgewinn den Konter zum 5:5-Ausgleich ab, ehe David Rivic – nach einer weiteren Umschaltsituation – die Hanauer mit 6:5 wieder in Front warf (14.). Von einer Auszeit von Gäste-Coach Stefan Scharfenberg zeigten sich die Gastgeber völlig unbeeindruckt. Ein toller Pass von Bergold ebnete den Weg für Hüttmanns 9:6 (18.). Nachdem Müller, der immer mehr zum Faktor in der Begegnung wurde, erneut Dasburg an der Strafwurflinie zur Verzweiflung gebracht hatte, knallte Theo Surblys das Spielgerät zum 14:8 (27.) in die Maschen.
„Unsere Hauptstärke war heute definitiv auch gerade in der ersten Halbzeit die Abwehr. Ich weiß gar nicht, wie viele Bälle wir geblockt haben,“ meinte Geist, der von der Seitenlinie viel Lob an seine Defensivreihe verteilte. Einer, der sich nach der Begegnung noch eine Sonderlob von seinem Coach abholte, war dabei Cedric Schiefer. Der 22-jährige Rückraumakteur hatte in den letzten beiden Spielen stark mit sich selbst gehadert, doch gegen Opladen warf er sich für die HSG in jeden Zweikampf und war ständiger Gefahrenherd im Hanauer Offensivspiel. „Er hat das Team getragen, vorne wie hinten. Der Junge ist Anfang 20 und schultert eine ganze Mannschaft in der 3. Liga. Dafür hat er meinen größten Respekt verdient“, sagte Geist.
Druckvolles Umschalten und konsequente Offensive
Mit schnellen Ballstafetten und einer auf den Punkt gespielten ersten Welle sorgte Hanau auch in den zweiten dreißig Minuten für reichlich Torgefahr. Permanent holten sich die Gastgeber den Ball in der Abwehr und brachten ihren Gegner ins Laufen. Über das 17:11 von Bergold (33.) behauptete Hanau den Vorsprung weiter bis zum 20:14 (37.), als Rivic mit einem schönen Heber den Gästekeeper überwand. Obwohl Opladen weiterhin Gefahr ausstrahlte und über den zweikampfstarken Rückraum stets mit viel Druck auf die Hanauer Abwehr prallte, gelang den Gästen nicht mehr der Anschlusstreffer. Nach einer weiteren Balleroberung von Ritter und 24:19 durch den pfeilschnellen Hüttmann (44.) war die HSG in einer komfortablen Position für die Schlussphase.
In den letzten 15 Minuten flog zwar noch Abwehrkante Jusys nach drei Zeitstrafen vom Feld, doch auch davon ließ sich Hanau nun nicht mehr beeindrucken. Müller parierte zwei weitere Großchancen und einen Siebenmeter und ebnete damit den Weg für das vorentscheidende 30:22 von Hüttmann (53.). Ein gebrauchter Abend für die Gäste, die nach der Hinausstellung von Swiedelsky die letzten dreieinhalb Minuten in Unterzahl bestreiten mussten.
„Wir sind hier heute als der verdiente Sieger vom Feld gegangen“, freute sich Geist später am Mikrofon und warf bereits den Blick nach vorne, auf das Derby beim TV Gelnhausen (25. April): „Zwei Wochen wollen wir uns nun konsequent auf dieses Spiel vorbereiten und gemeinsam mit unseren Fans dann wieder alles reinschmeißen!“
Aufstellung HSG Hanau: Müller, Khan; Ritter (2), Jusys (1), Schiefer (6), Gerst (3), Braun, Schröder, Scharriär, Rivic (6), Bergold (6/3), Fulda (2), Surblys (1), Hüttmann (6).
Aufstellung TuS 1882 Opladen: Troegel, König; Meurer (2), Schroeder (5), Jagieniak (1), Dasburg (3/1), Schmitz, Johannmeyer, Beckers, Sonnenberg (5), Pauli (8/2), Hess (1), Swiedelsky.
Zeitstrafen: 12:12 Min. – Siebenmeter: 3/4: 3/6. – Rote Karten: Jusys (48. / 3×2 Min.), Swiedelsky (57. / 3×2 Min.). – Zuschauer: 246. – Schiedsrichter: Lars Salles/Dominik Salles.
Stimmen zum Spiel:
Stefan Scharfenberg (Trainer TuS 1882 Opladen): „Wir kommen nicht gut in das Spiel rein und lassen uns von der Härte der Partie etwas beeindrucken. Unsere Passstafetten waren einfach zu langsam. Immer wenn wir in der ersten Halbzeit in das Tempospiel gekommen sind, haben wir Hanau vor Probleme gestellt; das ist uns aber viel zu selten gelungen. Inklusive Fehlwürfe hatten wir in der ersten Halbzeit 20 technische Fehler und kamen so den ganzen Abend nicht als der Sieger in Frage.“
Cedric Schiefer (Spieler HSG Hanau): „Die letzten Wochen waren natürlich ein Tief für mich. Man versucht sich dann immer an positiven Aktionen festzuhalten, aber das ist schwierig wenn es nur wenige gibt. Umso wichtiger war es, dass wir heute als Team zusammengestanden haben und nur 25 Gegentore zugelassen haben. Das gibt uns Selbstbewusstsein. Ich hoffe, dass wir mit vollem Kader nach Gelnhausen fahren können und dort noch eines der Highlightspiele dieser Saison absolvieren können.“
Dziugas Jusys (Spieler HSG Hanau): „Unsere Defensivleistung war heute, zusammen mit Benne im Tor, wirklich sehr gut. Wir haben schön zusammengeschoben und hatten gleich in den ersten 10 Minuten fünf oder sechs Blocks. In der aktuellen Situation pusht uns dieser Sieg natürlich. Jetzt freuen wir uns auf das Derby gegen Gelnhausen, denn das ist immer eine spezielle Sache.“
Quelle: Redaktion MKK Echo