OB Kaminsky verurteilt blutverschmierte Hakenkreuze im Stadtteil Lamboy und stellt Strafanzeige
„Was hier geschehen ist, überschreitet jede Grenze des Anstands und der Menschlichkeit“, sagt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky zu den Vorfällen im Stadtteil Lamboy, wo am Mittwochabend Fahrzeuge, Hauswände und Briefkästen mit einer blutähnlichen Substanz beschmiert wurden – teils in Form von Hakenkreuzen. Nach Angaben der Polizei sind bislang rund 50 betroffene Fahrzeuge registriert worden. Erste Untersuchungen deuten darauf hin, dass es sich bei der Substanz um menschliches Blut handelt.
„Gerade in unserer Stadt, die durch den rassistischen Anschlag vom 19. Februar 2020 tief geprägt wurde, löst eine solche Tat tiefe Bestürzung aus. Hanau steht für eine Stadtgesellschaft, die gegen Hass, Rassismus und jede Form extremistischer Symbolik eintritt“, so der OB weiter.
„Taten wie diese stellen einen Angriff auf die Grundwerte unseres Gemeinwesens dar. Sie greifen unser friedliches Miteinander an, verbreiten Angst und zielen bewusst auf die Verunsicherung der gesamten Nachbarschaft“, ergänzt auch Stadträtin und Ordnungsdezernentin Isabelle Hemsley. Hanau sei und bleibe eine tolerante und weltoffene Stadt, in der nationalsozialistisches Gedankengut und Antisemitismus keinen Platz haben.
Die Polizei hat Ermittlungen wegen Sachbeschädigung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen aufgenommen und bittet Zeuginnen und Zeugen um Hinweise. Nach derzeitigen Erkenntnissen wurden die Schmierereien nach 16 Uhr in den Straßen rund um die Plantagenstraße, Karl-Marx-Straße, Friedrich-Engels-Straße, Dartforder Straße und Breslauer Straße angebracht.
Oberbürgermeister Kaminsky betont: „Hakenkreuze haben in Hanau keinen Platz. Wir werden nicht zulassen, dass solche Zeichen Angst oder Spaltung säen. Ich stelle deshalb Strafanzeige. Ich danke den Einsatzkräften der Polizei für ihr entschlossenes Vorgehen und bin zuversichtlich, dass die Verantwortlichen schnellstmöglich zur Rechenschaft gezogen werden.“
Die Stadt Hanau steht in Austausch mit der Polizei. „Unsere Stadtgesellschaft hat in den vergangenen Jahren gezeigt, dass sie zusammenhält“, betont auch Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri.
„Gerade in Zeiten, in denen sich Menschen bewusst für Angst und Provokation entscheiden, müssen wir gemeinsam Haltung zeigen: für Respekt, Zusammenhalt und Demokratie“, stellen Oberbürgermeister, Bürgermeister und Stadträtin gemeinsam klar.
Gerade am heutigen Donnerstag setzt die Stadt Hanau mit der Einweihung des Denkmals in der Judengasse ein deutliches Zeichen für Erinnerung und Verantwortung. Das neue Denkmal erinnert an die jüdische Geschichte Hanaus und mahnt zugleich, wie unverzichtbar Toleranz und Zusammenhalt in unserer Gesellschaft sind.
Pressekontakt: Julia Oppenländer
https://www.presse-service.de/data.aspx/static/?ID=1201864.html
Neustädter Rathaus mit Marktplatz
© Stadt Hanau / Moritz Göbel
Quelle: Redaktion MKK Echo

