Besuch bei den Drillingen der Familie Landmann
„Ich gratulieren herzlich zu Ihrem Kindersegen! Schön, dass alle so wohlauf sind!“, so der OB, als er Geschenke für die vier Kinder an die Eltern Melanie und Jörg Landmann überreichte. „Eigentlich hatten wir nur ein weiteres Kind geplant, aber dann hieß es sind zwei und ein paar Wochen später entdeckte der Arzt noch ein weiteres. Damit hatten wir nicht gerechnet“, berichteten die Eltern.
Für Melanie Landmann bedeutete die Mehrlings-Diagnose, dass sie erst einmal mit Töchterchen Clea in Deutschland zuhause bleiben und während eines Großteils ihrer Schwangerschaft und auch nach der Geburt ihrer Kinder zumeist auf ihren Ehemann verzichten musste. Der Qualitätsingenieur war nämlich im Januar 2021 von Hitachi Energy, dem Nachfolger des Unternehmens ABB, nach Bulgarien versetzt worden, um dort ein Werk zu betreuen. Ehefrau und Töchterchen hatten den Vater zuerst nach Bulgarien begleitet. Doch nach dem im September 2021 die Mehrlingsdiagnose gestellt wurde, ging die werdende Mutter mit Töchterchen Clea zurück nach Deutschland. Unter anderem auch um die nötige medizinische Betreuung während der Schwangerschaft zu gewährleisten.
Auch als die Drillinge im April 2022 in der 34sten Schwangerschaftswoche zur Welt kamen, musste Jörg Landmann nach einer kurzen Auszeit wieder zurück nach Bulgarien und seine Frau mit drei Säuglingen und einem Kleinkind zurücklassen. Nur alle zwei Wochen kommt er nachhause und bleibt dann jeweils für eine Woche bei seiner Familie.
„Die Zeit ohne ihn ist besonders hart, da man mit drei Babys nachts nie zur Ruhe kommt und tagsüber ja nebenher noch den Haushalt und die Dreijährige hat, die ebenfalls Aufmerksamkeit braucht“, berichtet Melanie Landmann. Ohne ihre Mutter, die jeden Tag da ist, um mit anzufassen und bei der Kinderbetreuung zu helfen, sei die Situation überhaupt nicht zu bewältigen, berichtet die Drillings-Mutter. „Mitte Januar komme ich zum Glück wieder ganz zurück nach Deutschland, sodass ich zumindest abends nach Hause komme und auch an den Wochenenden da bin“, berichtet Jörg Landmann. Er hoffe dann seine Frau mehr unterstützen zu können, die in den vergangenen Monaten wirklich Unvorstellbares geleistet habe.
„Ich kann mir vorstellen, dass die Situation schwierig ist und bin froh, dass Sie Hilfe von ihrer Mutter haben!“, sagte Kaminsky. Die Tatsache, dass Jörg Landmann weiter seiner Arbeit im Ausland nachgegangen sei und seine Frau die schwierige Situation zuhause allein bewältigt habe, ringe ihm Respekt ab: „Sie beide haben es sich nicht leichtgemacht, das finde ich bewundernswert und höchst respektabel!“
Mit ihren Drillingen hätten die Landmanns mehr als andere in Hanau dazu beigetragen, die 100.000-Einwohner-Grenze zu erreichen und Hanau zur Großstadt zu machen, „Dafür danke ich Ihnen persönlich!“ scherzte Kaminsky zum Abschied.
Quelle: Ute Wolf