Bürgerinnen und Bürger informieren sich bei Stadtteilspaziergängen über die Quartiere Hafentor und FreigerichtviertelHanau. Interessierte Bürgerinnen und Bürger haben sich während zwei Stadtteilspaziergängen über die Entwicklungen in den Wohnquartieren Hafentor und Freigerichtviertel informiert. Beide Quartiere sind seit längerem Teil des Städtebauförderprogramms Sozialer Zusammenhalt (vormals „Förderprogramm Soziale Stadt”). Die daraus generierten Fördermittel haben eine Reihe von Projekten angestoßen, weitere werden folgen.
Auch bot die Veranstaltung die Möglichkeit, mit Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri und Stadträtin Isabelle Hemsley ins Gespräch zu kommen. „Wir freuen uns, dass Sie sich diesem Spaziergang anschließen und aus erster Hand darüber informieren, was sich hier vor Ort schon verändert hat, aber auch darüber, welche Projekte wir noch umsetzen werden“, sagte Bieri zur Begrüßung.
Das Hanauer Hafentor hat sich in den vergangenen Jahren neben dem Wohnstandort zu einem Kreativ- und Kulturstandort entwickelt, den unter anderem Kunstschaffende sowie Musikerinnen und Musiker ihr neues Zuhause nennen. Die Modernisierung der Eingangsbereiche und Ateliers rund um den Hafenplatz wurde ebenso aus Mitteln des Städtebauförderprogramms finanziert wie das im Sommer gestartete Urban Gardening Projekt, bei dem in zentraler Lage fünf Hochbeete angelegt wurden. Zudem führte der Weg am Bolzplatz südlich des Hafentorgebäudes vorbei, der künftig unter Beteiligung der im Fördergebiet lebenden Menschen zu einem Mehrgenerationenplatz entwickelt werden soll. Der Stadtteilspaziergang endete in der Galerie Freihafen. Die teilnehmenden Bürgerinnen und Bürger gaben immer wieder Hinweise zu möglichen Verbesserungspotenzialen, darunter der Wunsch nach einer Querungshilfe über den Kinzigheimer Weg auf dem Fußweg zur nächsten Bushaltestelle.
Besonders intensiv diskutierten die Bürgerinnen und Bürger die Entwicklungen während des zweiten Stadtteilspaziergangs im Freigerichtviertel. Immer wieder gab es Anregungen und Hinweise seitens der Teilnehmenden. Positiv aufgenommen wurden beispielsweise die Überlegungen der Johanniter, die ein Interesse daran haben, eine leerstehende Immobilie gegenüber des rege genutzten Quartiersbüros an der Freigerichtstraße zu mieten. Neben weiteren Räumen für die soziale Arbeit im Quartier bietet sich hiermit auch die Möglichkeit, einen Treffpunkt mit Nachhaltigkeitskaufhaus einzurichten. Wie der Regionalvorstand Christian Keller berichte, befinden sich die Johanniter in einem konstruktiven Austausch mit dem Besitzer der Immobilie und suchen nach Lösungen für eine Projektfinanzierung.
Auch der Platz vor dem Quartiersbüro wird sich verändern. Auf Anregung mehrerer Anwohnerinnen und Anwohner soll dort ein Areal mit Aufenthaltsqualität für die Anwohnerschaft entstehen. Die zahlreichen Anregungen aus dem Quartier wurden von den Planern eingearbeitet und die bisher daraus resultierende Umgestaltung wird während eines öffentlichen Termins am Donnerstag, 30. November, ab 17.30 Uhr im Bürgersaal, Stadtteilzentrum Süd-Ost vorgestellt.
Die Straßenverkehrsbehörde, informierte die Anwesenden in Person von Abteilungsleiter Jan Marschall über die Einführung von zwei Bewohnerparkzonen, die voraussichtlich im ersten Quartal 2024 umgesetzt werden: „Innerhalb des Quartiers besteht bereits jetzt ein gewisser Parkdruck. In Zusammenarbeit mit HIS-Verkehrsplanung wurde eine Bewohnerpark-Regelung mit einer Parkscheiben-Regelung ausgearbeitet. Die künftige Parkraumbewirtschaftung soll verhindern, dass gebietsfremde Verkehrsteilnehmende das Quartier dauerhaft als Parkmöglichkeit nutzen.“
Durch die bereits erfolgte Sperrung des Park-and-Ride-Parkplatzes P2 und durch künftige Bauarbeiten am Hauptbahnhof ist zu erwarten, dass Parkverkehre sich in das Gebiet verlagern. Überdies wurde im Rahmen des Bürgerbeteiligungsprozesses zum Verkehrskonzept immer wieder der Wunsch geäußert, einen Bewohnerparkbereich einzurichten. Das vorgeschlagene Konzept entspricht diesem Wunsch. Intensiv diskutierten die Anwesenden insbesondere auch über die Planungen für einen neuen Quartiersplatz, der im Bereich zwischen Leipziger Straße und Freigerichtstraße entstehen soll. Einigkeit herrschte darüber, dass dieser Bereich bisher keinerlei Aufenthaltsqualität aufweist, diese aber sowohl für die zahlreichen Anwohner im Quartier als auch für die sozialen Einrichtungen und die Geschäfte notwendig ist und an dieser Stelle geschaffen werden soll. Einige der Teilnehmenden verwiesen darauf, dass das Zusammentreffen der vielen unterschiedlichen Gruppen, die sich dort auf engstem Raum begegnen, bereits heute zu teilweise schwierigen Situationen führt. Eine Umgestaltung müsse diesen Umstand berücksichtigen und die jetzigen und künftigen Nutzerinnen und Nutzer einbinden und begleiten.
„Seien Sie versichert, dass wir die Lage hier vor Ort sehr genau analysieren werden. Die Ergebnisse werden in die konkrete Planung einfließen“, sagte Stadträtin Isabelle Hemsley und ergänzte: „In jedem Fall gibt es hier im Freigerichtviertel keinen alternativen Standort für einen Quartiersplatz ähnlicher Größe. Wir haben nur hier die Gelegenheit, einen Ort zu schaffen, an dem sich Miteinander im öffentlichen Raum entwickeln kann.“ Thorsten Wünschmann, Leiter des Ordnungsamtes, ergänzte, dass Verkehrsräume und die Aufenthaltsflächen überplant werden müssen, sodass die Aufenthaltsqualität am künftigen Quartiersplatz gesteigert werden kann.
Quelle: Stadt Hanau