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Die AWO ist der Hoffnungsträger in Bad Orb Glückwünsche 50-jährigen Jubiläum vom Ortverein beim Festakt

Bad Orb 17.05.2024 Der AWO (Arbeiterwohlfahrt) Ortsverein Bad Orb hatte zu einem „Festakt aus Anlass vom 50-jährigen Jubiläum“ ins Alfons-Lins-Haus eingeladen und der Ortsvereinsvorsitzende Rigobert Zwirnlein konnte eine große Anzahl von Grußwortrednern begrüßen sowie die Ortsvereinsmitglieder willkommen heißen.

Rigobert Zwirnlein berichtete zu Beginn der Feierstunde, dass die AWO rund 80 bedürftige Bürger zu einem Mittagessen eingeladen hatte, aber nur wenige eine Zusage gaben. Dafür wurden ihnen Essensgutscheine und ein Warenkorb übergeben. Dies war der Anlass, die „Tafel in Bad Orb“ wieder ins Gespräch zu bringen. Im Rahmen seiner Grußworte ging Bürgermeister Tobias Weisbecker darauf ganz besonders ein und versicherte öffentlich, dass es das Thema mit allen Fraktionen im Stadtparlament kurzfristig erörtern will und einer schnellen Lösung zuführen möchte. „An einer finanzielle Beteiligung wird es nicht scheitern!“ betonte Weisbecker und lässt sich damit in die Pflicht nehmen.

Nach der Begrüßung schilderte Zwirnlein in chronistischer Reihenfolge die Gründung vom AWO-Ortsverein Bad Orb nach der Gründungsversammlung am 21. März 1975 und hob die Bedeutung vom Engagement der Ehrenamtlichen an vielen praktischen Beispielen hervor. Schon vor der eigentlichen Gründung war die Stadtverordnete Johanna Prasch mit Hedwig Fuchs aktiv im sozialen Bereich tätig. In der Gründungsversammlung wurde Hedwig Fuchs zur 1. Vorsitzenden gewählt und ist heute Ehrenvorstandsmitglied sowie mehrfach ausgezeichnet.

Ab 1976 fanden regelmäßig Besuche im Gebenhainer Pflegeheim, in dem viele Bad Orber Bürger*innen untergebracht waren, statt. Seit 1980 sind weitere dazu gekommen: St. Martin, Sanatorium Heel und das Haus am Brunnen.
Jährlich werden an Ostern und Weihnachten von den Mitgliedern 180 Päckchen liebevoll mit kleinen Geschenken gepackt. In der Schulküche wurden Back- und Kochkurse durchgeführt. Für die Basare wurden In Näh- und Häkelkurse organisiert. Kindern aus finanziell schwachen Familien erhielten die Möglichkeit bei Ferienaufenthalten der AWO – unter Aufsicht der Familie Leschat – zu verbringen. Heute noch werden alle zwei- bis dreijährige Kinder mit dem Jugendwerk der AWO für eine Woche finanziert in die Ferien geschickt.

Der AWO-Ortsverein erstellte eine „Bedürftigen-Liste mit rund 50 Personen“ die mit warmen Speisen der Krankenhaus-Küche versorgt wurden hat bis heute Bestand. Darüber hinaus wurden andere unterstützende Hilfsmittel verteilt. Aus Datenschutzgründen ist die Liste zwar geschrumpft, aber es befinden sich alleinerziehende Mütter, Behinderte und ältere Bewohner darauf. Sie werden mit Lebensmitteln, Einkaufsgutscheinen, Zuzahlungen zu Hilfsmitteln, Unterstützung bei Reit- und Sprachtherapien von der AWO finanziert.
Der Ortsverein beteiligt sich bei der Durchführung und Gestaltung der Seniorennachmittage und Weihnachtsfeiern der Stadt Bad Orb. Des Weiteren bringen sich regelmäßig 25 Ehrenamtler beim Kurparkfest und dem Winterzauber mit ein.
Vor 7 Jahren wurde durch Spenden der Mitglieder und Ulrich Freund ein Fahrzeug beschafft um u.a. Transporte bei Veranstaltungen und der Flüchtlingshilfe mit Möbel etc. organisieren zu können. Die Bürger im Artal und der Ukraine wurden mit hohen Spenden unterstützt.

Ortsvereinsvorsitzender Rigobert Zwirnlein ehrte Melitta und Walter Leschat mit einer Ehrenurkunde und einem Präsentkorb. Ebenso wurden Erna und Kurt Schüßler – der Tage zuvor leider plötzlich verstorben ist – mit einer Ehrenurkunde für langjährige Mitgliedschaft geehrt. Zu seiner Überraschung ernannten zwei Vorstandsmitglieder Rigobert Zwirnlein zum Ehrenmitglied der AWO Bad Orb.

Den großen Reigen der Grußredner eröffnete der Landtagsabgeordnete Michael Reul. Er dankte der AWO für ihr Engagement und ihre Leistungen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Als langjähriger Vorsitzender vom „AWO Verein für Suchthilfe für Jugendliche“ im Main-Kinzig-Kreis habe er die Zusammenarbeit schätzen gelernt.

Landrat Thorsten Stolz gratulierte allen Verantwortlichen der AWO in Bad Orb für die Übernahme der Verantwortung und die Hilfsleistungen für Bedürftige, ohne immer darüber in der Presse und der Öffentlichkeitsarbeit zu berichten. Sein Dank galt den drei Vorsitzenden seit der Gründung vor 50 Jahren. Ganz besonders dankte Stolz der erst kürzlich 90 Jahre gewordenen Hedwig Fuchs für ihre fast 40 jährige Vorstandsarbeit – davon 00 Jahre als Vorsitzende – beim AWO Ortsverein Bad Orb. „Es ist eine Erfolgsgeschichte und heute habt ihr Grund dies gebührend und fröhlich zu feiern!“ fasste der Landrat seine Grußworte zusammen.
Der Kreisvorsitzende der AWO Main-Kinzig, Jörg Mair, nutzte die Gelegenheit die umfangreiche Arbeit der Ehrenamtlichen zu würdigen und ihnen zu danken. „Die Arbeiterwohlfahrt gehört zu den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege in Deutschland und in ihr haben sich am 13. Dezember 1919 Frauen und Männer als Mitglieder und als ehren- und hauptamtlich Tätige zusammengefunden, um in unserer Gesellschaft bei der Bewältigung sozialer Probleme und Aufgaben mitzuwirken und um den demokratischen, sozialen Rechtsstaat zu verwirklichen. Dies ist heute noch genau so aktuell wie damals!“ betonte Mair und ergänzte: „Mir geht das Herz auf, wenn ich sehe die die AWO hier gelebt wird. Nach den Skandalen in Frankfurt und Wiesbaden sowie im Bezirk Hessen-Süd bei dessen Aufklärung ich involviert war, dürfen wir hier erleben, was Arbeiterwohlfahrt bedeutet. Gerechte Umverteilung durch eigenes Engagement. Der Dank vom AWO Kreisverband Main-Kinzig gilt besonders Hedwig Fuchs für die Anfänge und Rigobert Zwirnlein für die Gegenwart und Zukunft sowie allen Mitstreiterinnen und Mitstreitern vom Ortsverband Bad Orb!“

Der 1. Stadtrat Michael Kertel überbrachte gleichzeitig die Glückwünsche für den Lions Club und bedankte sich für das beispielhafte „Engagement für Menschen in Not“. Sein Hinweis auf die Kinderarmut und die Einsamkeit im Alter zeigten, dass die AWO ihre Aufgaben mit Herzlichkeit erfülle. „Die AWO ist der Hoffnungsträger in der Gesellschaft“ und Kertel schloss sich der Forderung nach einer „Wiedereröffnung der Tafel in Bad Orb“ an. Die „AWO ist eine Fels in der Brandung“ und seit zwei Jahren wird bereits eine Entscheidung der Stadtverordnetenversammlung erwartet.
Zur Auflockerung der Veranstaltung gab es eine „Augenweide auf der Bühne“. Die Showtanz Gruppe Viktoria (vom Geselligkeitsverein Viktoria Bad Orb 1892 e.V.) bot eine besondere Tanzeinlage unter dem Motto „Tanz der Tiefen – Helden der Meere“ und erhielt eine lang anhaltenden Beifall der Gäste.

Michael Hein, Stadtverordnetenvorsteher, der auch für die Freien Wähler sprach, definierte den Begriff „AWO“ Arbeiterwohlfahrt, der umfassender als nur für „Arbeiter“ sondern für alle Arbeitnehmer zu verstehen ist. Ist Ziel ist das „Wohlergehen für Arbeitnehmer“ und mit Wohlfahrt gemeint. Hilfe ist überall und an jedem Ort notwendig. Die Bad Orber Vereine profitieren bei verschiedenen Anlässen von der Zusammenarbeit mit dem AWO Ortsverein.

Bürgermeister Tobias Weisbecker blickte auf anfängliche Leistungen wie die „Schulspeisung“ zurück und dankte sich bei den ehrenamtlichen Helfern. „ Die Arbeit der Ehrenamtlichen ist unbezahlbar und wertvoll!“ betonte Weisbecker. Er bezeichnete es „schlimm“, dass in einem wirtschaftlichen starken Staat eine Tafel notwendig ist, um dem ärmeren Teil in Bevölkerung die Unterstützung mit Lebensmitteln auf privater Basis zu organisieren.

Pfarrerin Svenja Koch von der Evangelischen Kirche und Pfarrer Stefan Kümpel von der Katholischen Kirche hatten sich auf ein gemeinsames Grußwort geeinigt. Koch gratulierte dem AWO Ortsverein zum „Goldenen Jubiläum“ und dankte für die Zusammenarbeit mit den beiden christlichen Verbänden, der Diakonie (evangelisch) und dem Deutsche Caritasverband (katholisch) bei der mobilen Pflege. Sie kümmern sich um „Menschen ohne Lobby!“. Hilfe verbindet in immer rauer werdenden sozialen Klima und den Anfeindungen und der Hetze in den sozialen Netzwerken.

Heike Göbel, ehemalige Schatzmeisterin der AWO Bad Orb, sagte stellvertretend für Hedwig Fuchs, dass es nach ihrem altersbedingten Abschluss als Vorsitzende, dem Nachfolger Rigobert Zwirnlein zu verdanken sei, die Arbeit nicht in Stillstand stehen geblieben zu sein, sondern mit neuer Energie und großem Engagement weiter zu führen. „Rigo – Du bist ein würdiger Nachfolger, der nicht nur Verantwortung übernommen hast, sondern mit ganzem Herzen dabei ist, der anpackt, organisiert und immer den Menschen im Blick hast!“ lobte Hedwig Fuchs ihren Nachfolger und überreichte als Dankeschön und große Wertschätzung den „AWO-Orden“ dem sichtlich überraschten Rigobert Zwirnlein.

Den verbinden Abschluss der Grußwortredner übernahm Thomas Schweitzer, als Sprecher alle Bad Orber Vereine, und lobte die gelebte Solidarität. „Dieses Jubiläum ist weit mehr als nur eine runde Zahl – es ist ein Zeichen von Beständigkeit, sozialem Engagement und einem tiefen menschlichen Werteverständnis, das in unserer Stadt seit fünf Jahrzehnten spürbar ist.

Die AWO Bad Orb war und ist ein Ort, an dem nicht gefragt wird, woher jemand kommt oder welchen sozialen Status er oder sie hat – sondern ein Ort, an dem Menschen füreinander da sind. Und das ist in der heutigen Zeit, in der Individualisierung und Schnelllebigkeit oft im Vordergrund stehen, alles andere als selbstverständlich. Die AWO war in Bad Orb nie „nur ein Verein“. Sie ist viel mehr: eine soziale Institution, ein Motor für Gemeinsinn, ein aktiver Teil des Stadtlebens. Gerade in den schwierigen Zeiten – ob wirtschaftliche Krisen, gesellschaftliche Umbrüche oder zuletzt während der Corona-Pandemie – hat sich gezeigt, wie wichtig verlässliche und engagierte Strukturen wie die der AWO sind.

Dass der Ortsverband heute auf eine solch beeindruckende Geschichte zurückblicken kann, ist das Verdienst vieler engagierter Menschen – allen voran der ehrenamtlich Tätigen, die ihre Zeit, Kraft und ihr Herzblut in die Arbeit der AWO gesteckt haben und dies bis heute tun“ fasste Schweitzer die übereinstimmende Meinung aller Bad Orber Vereine zusammen.
Bei musikalischer Unterhaltung durch Gitarrist und Sänger Falkowski tauschten sich die Veranstaltungsbesucher bei Kaffee und Kuchen aus.

Über die AWO Arbeiterwohlfahrt:

Die Arbeiterwohlfahrt gehört zu den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege in Deutschland. Sie ist aufgrund ihrer Geschichte und ihres gesellschaftspolitischen Selbstverständnisses ein Wohlfahrtsverband mit besonderer Prägung. In ihr haben sich Frauen und Männer als Mitglieder und als ehren- und hauptamtlich Tätige zusammengefunden, um in unserer Gesellschaft bei der Bewältigung sozialer Probleme und Aufgaben mitzuwirken und um den demokratischen, sozialen Rechtsstaat zu verwirklichen. Leitsätze und Leitbild sind Grundlage für das Handeln in der Arbeiterwohlfahrt. Sie kennzeichnen Ziele, Aufgabenverständnis und Methoden der Arbeit. Mit dem Grundsatzprogramm legt die AWO ihre programmatische Ausrichtung fest. Im Kreisverband Main-Kinzig sind insgesamt rund 1.000 Mitglieder und davon rund 40 Mitglieder im Ortsverein Bad Orb organisiert.

Bildunterschrift:
Ortsvereinsvorsitzender Rigobert Zwirnlein begrüßte die Mitglieder und Ehrengäste beim Festakt „50 Jahre AWO Ortsverein Bad Orb“ im Alfons-Lins-Haus.
Bildunterschrift Siehe Dateinamen

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Quelle: Anton Hofmann

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