Magistrat befürwortet Verstetigungskonzept: Stadtteilladen Südlicht soll erfolgreiche Quartiersarbeit fortsetzen
Der Magistrat der Stadt Hanau befürwortet die Unterstützung für den Stadtteilladen Südlicht und damit die Fortsetzung der erfolgreichen Quartiersarbeit in der südlichen Innenstadt. „Der Stadtteilladen ist längst mehr als nur eine Anlaufstelle, er steht für Begegnung, Bildung und gelebtes Miteinander“, betont Bürgermeister und Sozialdezernent Dr. Maximilian Bieri. „Mit dem vorliegenden Verstetigungskonzept stellen wir sicher, dass dieses Engagement verlässlich weiterentwickelt wird.“
Denn mit dem Abschluss des Städtebauförderprogramms „Soziale Stadt“ im Quartier „Südliche Innenstadt“ endete nach über zwei Jahrzehnten die Förderung durch Bund und Land. Zwischen 2001 und 2024 flossen insgesamt rund 11,27 Millionen Euro in die städtebauliche und sozialräumliche Entwicklung des Quartiers rund um die Wallonisch-Niederländische Kirche. Um die bisher erzielten Erfolge auf Quartiersebene langfristig zu sichern, hat das Sozialdezernat ein Verstetigungskonzept samt Kostenaufstellung erarbeitet, dem der Magistrat nun zugestimmt hat und das am Montag, 10. November, der Stadtverordnetenversammlung zur Abstimmung vorgelegt wird. Es sieht die Fortführung des Stadtteilladens Südlicht (Calvinstraße 10) als zentralen Anlaufpunkt vor, um von dort aus vorhandene Angebote weiterzuentwickeln sowie neue Projekte aufzubauen.
„Hier ist jeder Euro sinnvoll investiert, denn wir stehen trotz zahlreicher positiver Ansätze weiterhin vor strukturellen und sozialen Herausforderungen im Quartier“, sagt Dr. Bieri. „Dazu zählen begrenzte Freizeitmöglichkeiten und eine lückenhafte kulturelle Infrastruktur. Der Stadtteilladen hat sich, auch dank seiner zentralen Lage, als wichtige und bekannte Anlaufstelle etabliert. Diesen Vorteil dürfen wir nicht leichtfertig hergeben.“
Seit der Beendigung des Quartiersmanagements vor zwei Jahren dient der Stadtteilladen unter anderem als Räumlichkeit für das Förderprogramm „Gemeinwesenarbeit“ der Landesregierung, das im Rahmen des Hessischen Sozialbudgets sowie des Hessischen Aktionsplans zur Integration von Flüchtlingen und Bewahrung des gesellschaftlichen Zusammenhalts aufgelegt wurde und darauf abzielt, die Lebensbedingungen und das nachbarschaftliche Miteinander im Quartier insgesamt zu verbessern. Das Konzept wird in der südlichen Innenstadt über die Gesellschaft für Wirtschaftskunde e.V. (GfW) umgesetzt. Die Schwerpunkte liegen vor allem auf der Schaffung von niedrigschwelligen Angeboten zur Begegnung, zur Stärkung der Teilhabe und der Handlungsfähigkeit von Menschen aus dem Quartier sowie der Vernetzung lokaler Akteure. Seit Ende 2023 nutzt die Volkshochschule Hanau den Laden als Schulungsort im Rahmen der Quartierswerkstätten des Förderprogramms „BIWAQ“, das Fortbildungsmöglichkeiten für arbeitslose Menschen bietet und deren Integration in den Arbeitsmarkt fördern soll. Schwerpunkt im Quartier südliche Innenstadt ist aktuell der Arbeitsmarktbereich „Gastronomie und Hauswirtschaft”.
Im Untergeschoss der Brüder-Grimm Schule wurde zudem 2017 die „Quartiersküche“ eingerichtet, die neben der Nutzung durch die Brüder-Grimm-Schule und den Stadtteilladen Südlicht auch für die gemeinschaftliche Nutzung durch Gruppen und nicht wirtschaftliche agierende Vereine aus dem Quartier zur Verfügung steht.
Das Verstetigungskonzept gewährleistet, dass die Anmietung des Ladenlokals, die Personalstelle der „Gemeinwesenarbeit“, die Verwaltung der Quartiersküche sowie die lokale Netzwerkarbeit fortgesetzt werden. Der Eigenanteil der Stadt Hanau zur Fortsetzung der sozialen Quartiersarbeit für die nächsten drei Jahre beträgt insgesamt rund 85.000 Euro, wenn man die Fördersumme im Rahmen des Programms „Gemeinwesenarbeit“ abzieht.
Um den Austausch zwischen den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen zu fördern und die Identifikation mit dem Quartier zu erhöhen, seien vor allem interaktive Begegnungsanreize unabdingbar, erläutert Dr. Bieri: „Hier leistet die Gemeinwesenarbeit einen wesentlichen Beitrag, indem sie mit unterschiedlichen Maßnahmen wie zum Beispiel einer interkulturellen Kochgruppe mit gemeinsamen Kochaktionen, einer Nähgruppe und den beliebten Tauschmärkten, die Menschen im Quartier zusammenbringt und aktiv das Zusammenleben verbessert.“
Der Stadtteilladen soll deshalb auch künftig Dreh- und Angelpunkt für vielfältige Angebote bleiben: von der „Gemeinwesenarbeit“ über die VHS-Schulungen im Rahmen des Fortbildungsprogramms BIWAQ bis hin zu Initiativen weiterer Partner. „Damit stärken wir den sozialen Zusammenhalt im Quartier“, bekräftigt Bürgermeister und Sozialdezernent Dr. Bieri.
Pressekontakt: Dominik Kuhn
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Hanau, Südlicht
© Stadt Hanau / Moritz Göbel
Hanau, Südlicht
Vor dem Stadtteilladen Südlicht drei Mitglieder der internationalen Nähgruppe mit Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri, Bettina Euler (VHS, Quartierswerkstätten), Stefan Konrad (Leiter VHS), Carina Roth-Dimitrova (Geschäftsführung Gesellschaft für Wirtschaftskunde e.V. GfW) und Felix Topitsch Amt für Soziale Prävention Amt für Soziale Prävention).
Quelle: Redaktion MKK Echo

