Viele Partner ermöglichen Nachhaltigkeits-Projekt an vier MINT-Zentren der Region
Wie kann man Schülerinnen und Schüler für die Herausforderungen der Energiewende begeistern und gleichzeitig die MINT-Berufsorientierung fördern? Ein Workshop im MINT-Zentrum Nidderau an der Bertha-von-Suttner-Schule verdeutlichte das mit dem Thema Wasserkraft.
Dabei entdeckten die Schülerinnen und Schüler zuerst, wie aus der Bewegung des Wassers durch Turbine und Generator elektrische Energie entsteht. Anschließend vertieften sie in vier Expertengruppen die Themenbereiche Turbinentechnik, Leistungs- und Wirkungsgradberechnung, standortbezogene Voraussetzungen und Anlagenformen in Hessen (u. a. Laufwasser-, Speicher- und Pumpspeicherkraftwerke).
Begleitend lernten sie die relevanten Berufsbilder entlang der Wertschöpfungskette kennen. Zum Abschluss konnten die Teilnehmenden ihr Wissen auch direkt in die Praxis umsetzen: An der Nidder führten sie einen Feldversuch mit einem Funktionsmodell einer Wasserturbine durch, um Strömung, Drehmoment und qualitative Leistungsmerkmale direkt im natürlichen Umfeld zu beobachten.
„Das von unserem Ausbilder-Team und dem Lehrer-Team der Bertha gemeinsam durchgeführte Projekt ‚Power-up‘, zeigt eindrucksvoll, dass MINT-Bildung erlebnispädagogisch nicht nur in den eingerichteten MINT-Räumen, sondern auch outdoor funktionieren kann“, betont Dr. Karsten Rudolf, Prokurist Provadis. „Mit Versuchen, wie dem an der Nidder, wird der technischen Funktionsweise und den Möglichkeiten hinter dem Thema Wasserkraft erlebnisorientiert auf die Spur gegangen.“
Abgerundet wurde das Berufsorientierungsprojekt mit einer bereits stattgefundenen Exkursion zum Wasserkraftwerk der OVAG in Ortenberg. Die Schülerinnen und Schüler konnten „live“ erleben, wie man die Wasserkraft zur Energiegewinnung einsetzen kann.
„Es ist für mich als Lehrer immer wieder faszinierend zu beobachten, wie Jugendliche aus sich herauskommen und neue Potenziale entfalten, wenn man ihnen den Raum dazu gibt, dies auch mal außerhalb des klassischen Fachunterrichts zu machen“, erklärt Matthias Stein, Leiter des MINT-Zentrums Nidderau, der den Partnern für die Möglichkeiten dazu dankte.
Der Workshop am MINT-Zentrum Nidderau ist Teil von „Power Up“. Das praxisorientierte Gesamtprojekt wurde von Provadis zusammen mit vier MINT-Zentren an der Leibnizschule, der Josephine-Baker-Schule in Frankfurt sowie der Bertha-von-Suttner-Schule Nidderau und der Heinrich-von-Kleist- Schule Eschborn konzipiert. Verschiedene Unternehmenspartner unterstützen die Bildungsaktion im Schuljahr 2025/2026. Power Up wird als Partner im Projekt „Energiewende-Held:innen“ von der LEA LandesEnergieAgentur Hessen GmbH mit Mitteln des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum in Höhe von 18.000 Euro. Darüber hinaus unterstützt die Initiative „Stuart & Friends“ (auch bekannt als „Stuart4Kids”Stuart & Friends”) des in Deutschland lebenden US-Amerikaners Stuart Truppner mit 7.500 Euro drei der Schulen im Rahmen des Projekts „Power Up“. In Vertretung für Stuart Truppner, der sich sehr für die Bildungsarbeit in den Schulen interessiert, informierte sich Christian Dachs mit Vertretern der Provadis an der Bertha über den Fortgang des Projekts und die Eindrücke der Jugendlichen.
Workshops mit Bezug zur MINT-Berufswelt
„Im Projekt „Power Up“ beschäftigen sich die Teilnehmenden mit dem Thema Transformation und Energiewende sowie den Berufsfeldern, die zur Umsetzung benötigt werden. Die beteiligten Jugendlichen setzen sich zunächst an ihrer jeweiligen Schule in einem vierstündigen Workshop von Provadis und Umweltlernen Frankfurt e.V. mit dem Thema Nachhaltigkeit und der Bedeutung der erneuerbaren Energien auseinander. So erhalten sie einen ersten theoretischen Einblick in verschiedene Methoden der Energieerzeugung, wie Windkraft, Solar, Wasserkraft oder Wasserstoff und lernen technische Berufe kennen, die in diesen Feldern zu finden sind. Darüber hinaus befassen sich die Jugendlichen der Jahrgangsstufen neun und zehn mit der Frage, durch welche Techniken sich Städte künftig dem Klimawandel anpassen können (Stichwort „Schwammstadt“).
Jede der beteiligten Schulen widmet sich aufbauend auf die Auftakt-Workshops bis März 2026 in individuellen Praxiseinheiten intensiv einer dieser Energieformen. Provadis vermittelt in technischen Workshops in und mit den Schulen die Funktionsweise der jeweiligen Energieerzeugung. Die Schülerinnen und Schüler bauen, passend zur Energieform, ein kleines Exponat. Exkursionen zu relevanten Einrichtungen, wie einem Windpark von ABO Energie, Rechenzentren der Firma Equinix, einem Wasserkraftwerk der OVAG in Ortenberg und an die Wasserstoffanlage in den Industriepark Frankfurt-Höchst, verdeutlichen den Arbeitswelt- und Alltagsbezug und zeigen, wie das von den Jugendlichen entwickelte kleine Modell in der Realität arbeitet.
Provadis-Projektleiterin Teresa Grauer stellte abschließend in Aussicht: „Im März 2026 werden sich alle Beteiligten aus den MINT-Zentren bei Provadis treffen und sich gegenseitig ihre Arbeitsergebnisse vorstellen. Sie finalisieren dort ein gemeinsames Modell einer kleinen Stadt, welches später in dem MINT-Mitmachmuseum Experimenta in Frankfurt präsentiert und den Eltern vorgestellt werden soll.“
Bild 1 (
„Power Up“ an der Nidder: Die Jugendlichen führten mit einer kleinen Wasserturbine einen Feldversuch durch – unter Begleitung von Matthias Stein (ganz links), Leiter des MINT-Zentrums Nidderau, Provadis-Ausbilder Matthias Pressler (Dritter von links), Christian Dachs (rechts daneben), Stuart & Friends sowie Dr. Karsten Rudolf (ganz rechts) und Marko Litzinger (links daneben) von Provadis.
Bild 2
Wie entsteht mithilfe von Wasserkraft, Turbinen und Generatoren elektrische Energie? Jugendliche besuchten im Rahmen des Projekts „Power Up“ vom MINT-Zentrum Nidderau und von Provadis das Wasserkraftwerk der OVAG in Ortenberg.

Quelle: Redaktion MKK Echo

