Bruchköbel. Großes Aufgebot bei der offiziellen Kompass-Siegel-Verleihung im Stadtverordnetensitzungssaal im Bruchköbeler Rathaus. Nicht nur hochrangige Vertreter des Polizeipräsidiums Südosthessen wie beispielsweise dessen Vizepräsidentin Anja Wetz oder die Bürgermeisterin Sylvia Braun (FDP) mit etlichen Stadtverordneten sondern sogar der hessische Innenminister Prof. Dr. Roman Poseck (CDU) waren am Donnerstagmittag ins Bruchköbler Rathaus gekommen. Anlass war die Verleihung des Kompass-Sicherheitssiegel an die Stadt. Es war die 47. Kompass-Siegelverleihung in Hessen. „Damit gehört Bruchköbel zu der Spitzengruppe unter den insgesamt 422 Kommunen in Hessen“, lobte der Innenminister die Verantwortlichen in der Stadt. Mit dem Beitritt zum Programm KOMPASS (KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel) der hessischen Polizei hatte die Stadt Bruchköbel 2021einen großen Schritt zur Verbesserung der Sicherheit und Ordnung im Zusammenleben in der Stadt getan mit dem Ziel, mehr Lebensqualität in allen Stadtteilen den Bürgern zu bieten. „Als wir das Programm 2019 in der Stadtverordnetenversammlung beschlossen haben, gab es damals auch kritische Stimmen, erinnerte sich die Bürgermeisterin. Mit so einem Programm mache man den Bürgern zusätzlich Angst. Doch das Gegenteil habe sich mittlerweile herausgestellt. Auch wenn so manche Maßnahme im Rahmen des KompassProgramms auch viel zusätzliche Bürokratie bedeutete – wie die Anbringung von zwei Straßenlaternen vor einer Unterführung. Dafür musste ein halbes Jahr mit Hessen mobil um die Erlaubnis gerungen und anschließend ein siebenseitiger Gestattungsvertrag aufgesetzt werden. Auch für Sicherheitsmaßnahmen an einigen Schulen habe es teilweise eines aufwendig bürokratischen Kampfes mit dem Landkreis bedurft. Aus Sicherheitsgründen habe die Stadt auch ihre städtische Polizei aufgestockt, als die Verlegung des Polizeipostens nach Langenselbold bekannt wurde. Auch wenn Bruchköbel zu den sichersten Kommunen innerhalb Hessens zählt – laut der Kriminalstatistik gab es in Hessen im vergangenen Jahr rund 6100 Straftaten auf 100.000 Einwohner. In Bruckbel hingegen lediglich 542 – , so soll die Siegelverleihung nicht das Ende der Sicherheitsmaßnahmen bedeuten , sondern vielmehr ein weiteres Kapitel in der Sicherheitsstrategie der Stadt.
Denn Ziel des Programms ist es, die Sicherheitsarchitektur in den Kommunen individuell weiterzuentwickeln und passgenaue Lösungen für Probleme vor Ort zu entwickeln. Dabei soll Bestehendes auf den Prüfstand gestellt und eine detaillierte Maßnahmenliste erstellt werden, wie die Sicherheit vor Ort weiter verbessert werden kann. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Prävention. Von grundlegender Bedeutung ist, dass alle Partner, die Aufgaben im Bereich der Sicherheit wahrnehmen sowie die Bürgerinnen und Bürger an einen Tisch geholt werden. „Als wir 2019 angefangen haben, über Sicherheitsmaßnahmen zu beraten, da gab es andere Themen als heute“, betonte Braun in ihrer Rede. Heute müssten sich zuständigen Mitarbeiter zunehmend mit den Problemen Lachgas oder Autosposern innerhalb der Stadt beschäftigen. Dass sich die Anforderungen ändern, davon berichtete auch Innenminister Poseck. So habe er unbürokratisch und recht kurzfristig die Anforderung für die Sicherheit bei größeren Versammlungen geändert. Anlaß waren Absagen größerer Veranstaltung wie etwa das Fahrradvergnügen „Kinzigtal Total“, das im März wegen eines zu aufwendigen Sicherheitskonzeptes abgesagt werden musste. Weil eine Gesellschaft ohne Gemeinsamkeiten auf Dauer nicht existieren kann, aber auch nicht ohne das Gefühl der Sicherheit, deshalb beteiligen sich immer Kommunen am Kompass-Programm. Darin waren sich am Schluss dann aber auch alle einig.
Jürgen W. Niehoff
3 Fotos anbei
1. Minister Roman Poseck (re.)überreicht der Bruchköbler Bürgermeisterin Sylvia Braun (Mitte) das Kompass-Sicherheitssiegel für die Stadt. Links die Vizepräsidentin des Polizeipräsidiums Südosthessen.
2. Innenminister Roman Poseck lobt Bruchköbel als sichere Stadt
3. Bürgermeisterin Sylvia Braun erinnert an die langen Weg bis zur Verleihung des Sicherheitssiegels
Quelle: Jürgen W. Niehoff